realistisch gesehen gibt es in österreich derzeit drei finanziell halbwegs gesunde (soweit man das in diesem zusammenhang überhaupt sagen kann) und gut geführte potente organisationen (salzburg, klagenfurt und wien). alle anderen raufen mit dem rotz und werden in dieser konstellation max. noch 24 monate existieren, dann ist die überschuldung entgültig da. graz ist momentan sportlich seit jahren wieder ein klein wenig auf einer welle, spielt aber in einer grausam alten halle und ist völlig abhängig von JPS und das geld aus seinem firmengeflecht. villach mutiert schön langsam mittlerweile zum reinen ausbildungsverein und die stadt stöhnt langsam ob der andauernden subventionen, die mangels sponsoren für den spielbetrieb des A-teams dauernd gegeben werden müssen. nur irgendwann ist halt die stadtkassa auch leer.
wenn es eishockey in österreich weiterhin geben soll, müssen sich die dinge sowieso sportlich und finanziell anders nivellieren. jesenice und laibach hat es heuer finanziell zerbröselt. linz wird in kürze folgen. das kommerzielle abspecken der mannschaften, das ja schon vor zwei jahren begonnen hat, (auch begünstigt durch den stark gesunkenen USD kurs) muss noch agressiver fortgesetzt werden und die budgets müssen sich wieder jenen vor fünf bis sechs jahren annähern. nicht alle clubs werden allerdings den weg der nivellierung nach unten mitgehen wollen.
wenn es sich ein bis zwei organisationen leisten wollen in einer europäischen liga zu spielen (salzburg -> halle??? und wien mit internationalen sponsoren), wird sich die "rest"-ebl finanziell irgendwo zwischen NL und jetziger EBL wiederfinden. damit ist sie auch wieder interessant für innsbruck und ein bis zwei vorarlberger. ob salzburg und wien dann mit einer B-mannschaft weiterhin mitspielen wird sich weisen. ich denke allerdings nicht, denn außer, das es viel geld kostet bringt es für diese vereine dann nichts. du kannst in einer woche mit eishockey die hallen nicht x-mal füllen. wer soll sich das am schluss alles ansehen?
gefühlsmäßig glaube ich nicht, dass es diese EHL jemals geben wird und kann, denn die nationalen verbände der einzelnen länder sind politisch viel zu stark um ihre macht jemals an eine multinationale franchisegeberorganisation (ala' NHL) abgeben zu wollen. abgesehen davon wäre eine solche liga bei durchschnittlichen hallen von 7.000-12.000 zusehern ohne große internationale sponsoren und vergabe von fernsehrechten für die franchises schlichtweg unfinanzierbar. die mindestbudgets der organisationen müßten bei 10-12mio eur beginnen und das halte ich außerhalb der schweiz und vereinzelt in deutschland für komplett unrealistisch. denkbar ist eher, dass die skandinavier gemeinsame sache machen und sich möglicherweise in mitteleuropa etwas anderes ergibt (österreich, schweiz, süddeutschland, norditalien, slowenien, slowakei und tschechien). das wäre auch von den reisekosten und unmittelbaren "länderduellen" erträglicher. bis dorthin ist allerdings gedanklich und organisatorisch noch ein sehr weiter weg.
das ändert aber ganz sicher nichts an der tatsache, dass in der ebl sportlich und finanziell in den nächsten zwei jahren kein stein am anderen bleiben wird.