erklären werdens dir eine menge dahier herinnen können (und habens - mich eingeschlossen - in der vergangenheit auch schon getan), beweisen können wir aber gar nix, weil man halt nie wirklich beurteilen kann, wie sich der oder der spieler entwickelt hätte, wenn er in dem oder dem umfeld agieren hätte müssen, oder ob sich die liga so oder so in diese oder diese richtung entwickelt hätte. ich hab für meine thesen meine unterstützenden beobachtungen aus den diversen sportarten, trotzdem wird alles immer einen gewaltigen patzen an theorie und auch einen hauch selektiver wahrnehmung mit sich rumschleppen - und dessen bin ich mir auch voll bewusst. aber viel besser schauts ja mit deinen hypothesen (zumindest bezüglich ebel) ja in wahrheit auch nicht aus: die heimischen vereine werden trotz legionärserhöhungen weniger denn mehr, budgets scheinen nicht zu sinken und die heimischen spieler haben sich auch nicht wirklich so weiterentwickelt, wie dies dein durch viele legionäre erhöhtes und ausgeglicheneres niveau bedingen hätte müssen.
Nein, erklärt hat's mir bisher noch keiner - zumindest nicht mit einer für mich nur ansatzweise befriedigenden Argumentation. Ich höre immer nur: weniger Legionäre -> mehr Ösis in der BL -> bessere Ösis weil mehr Leute mehr Spielpraxis. Und ich höre immer nur, weniger Legionäre -> niederigere Budgets (als ob ein hohes Budget was per se schlechtes wäre!!!) -> mehr Mannschaften in der Liga und größere Ausgeglichenheit.
Diese Kausalketten bauen auf extrem simplifizerten Annahmen auf und vernachlässigen fundamentale Gesetzmässigkeiten (Marktmechanismen, Interdependenzen von Einnahmen und Ligamerkmalen -Stichwort externe Effekte- unter "win maximizing" Verhalten der Klubs, Heterogenität in der Möglichkeit zur Einnahmengenerierung -Stichwort small vs. big markets usw) . Ich kenne quasi die ganze aktuelle wissenschftlich-ökonomische Literatur zum Thema Sportsleagues und glaube eine Ahnung zu haben, welche Kräfte da wirken und kann dir versichern, so simpel wie hier die üblichen Verdächtigen "argumentieren" geht kein Ökonom an die Sache heran.
Es gibt so viele Dinge, die beim Ruf nach der "Gesundschrumpfung" der Liga zum Wohle des NT und des Ö Hockey im Allgemeinen nicht berücksichtigt werden. Warum zB sollte sich bei der Reduzierung der Legionärsanzahl die Anzahl der Mannschaften in der Liga vergrössern und nicht verringern? Wir haben starkes Leistungsgefälle im Spielerpool, wenige Spieler im Gesamten und über die Standorte eine mindestens 2 Klassengesellschaft was die Möglichkeiten zur Einnahmengenerierung betrifft. Gegeben dass ein Gut durch Abschottung des Marktes knapp wird steigt der Preis und das winmaximizing behavior der Klubs sorgt dafür, dass die besten verfügbaren Spieler sich auf die finanzstärksten Klubs konzentrieren....usw haben wir schon x mal durchgekaut. Ich bin's nämlich schon leid.
Mag sein, dass es anders ist, ein nach meinen Maßstäben plausibles Modell kann meine Argumentation aber stützen....da habe ich lange genug drüber nachgedacht (ist ja auch mein Beruf). Ein sinnvolles ökonomisches Modell, dass den "protektionistischen" Ansatz stütz kenne ich noch nicht (wobei ich anmerke, dass auch ich nicht für eine völlige Marktöffnung bin, aber halt auch nciht für 3-6 Imports Träumereien).
Aber gut, wir werden uns einigen uns nicht einigen zu können was diesen Aspekt betrifft. Aber von den Protektionisten bist mir eh immer noch einer der liebsten und was die Ausbildungssache betrifft sind wir ja eh schon auf Linie.