Massaker an Schule!
In Deutschland sind am Mittwoch beim Amoklauf eines 17-Jährigen 16 Menschen ums Leben gekommen, darunter der Täter selbst. Zuvor war die Polizei von 17 Toten ausgegangen, was sich jedoch als Irrtum erwies.
Hauptschauplatz war eine Realschule in der Stadt Winnenden rund 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart. Laut Angaben des Innenministeriums Baden-Württemberg erschoss der junge Mann dort in drei Klassenräumen neun Schüler im Alter zwischen 14 und 15 Jahren sowie drei Lehrerinnen.
Kurz darauf tötete er auf dem Gelände der angrenzenden Psychiatrischen Klinik einen Krankenhausbediensteten.
Schusswechsel mit Polizei
Der mutmaßliche Täter, der 17-jährige Tim K., flüchtete anschließend erst in Richtung Innenstadt und dann per Auto weiter in das rund 40 Kilometer entfernte Wendlingen. Dazu soll er den Fahrer samt Fahrzeug gekidnappt haben. An seinem Ziel angekommen, zwang er den Fahrer auszusteigen.
In der Kleinstadt kam es laut Polizei Stuttgart zu einem Schusswechsel mit Beamten, bei dem der Bursch ums Leben kam. Zwei Passanten wurden getötet, zwei Polizisten schwer verletzt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger bestätigte die Angaben kurz nach Mittag.
Absolvent der Schule
Der 17-Jährige hatte die Albertville-Realschule (ARS), an der rund 580 Jugendliche untergebracht sind, im Vorjahr als Absolvent verlassen. Sein Motiv war vorerst völlig unklar.
Unter Berufung auf die Schulleitung hieß es, der junge Mann habe als völlig unauffälliger Schüler gegolten. Er habe seinen Schulabschluss gemacht und dann eine Ausbildung begonnen. "Er ist nie auffällig gewesen."
Eltern besaßen Waffen legal
Der Täter hatte am Mittwoch zwischen 9.30 Uhr und 9.45 Uhr in der Schule mit einer Waffe um sich geschossen. Er soll dabei einen dunklen Tarnanzug getragen haben.
K. stammt nach Polizeiangaben aus dem Nachbarort Leutenbach. Sein Vater verfügte über mehrere Schusswaffen. Bei einer Durchsuchung des Hauses sei festgestellt worden, dass eine der Waffen und eine erhebliche Menge Munition
gefehlt hätten. In dem Haus soll die Polizei 16 Waffen vorgefunden haben.
"Amoklauf in Reinkultur"
"Es war ein Amoklauf in Reinkultur. Er ist mit einer Waffe in die Schule rein und hat dann das Blutbad angerichtet. So etwas habe ich noch nie erlebt", so Baden-Württembergs Landespolizeipräsident Erwin Hetger.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich wegen des Amoklaufs "tief erschüttert und entsetzt". Bundespräsident Horst Köhler sagte, seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Familien.
"Betroffen ist ganz Baden-Württemberg. Die Schule, einen Ort der Zukunft, der Bildung und Erziehung, so zu stören und zu zerstören ist besonders gemein", sagte Oettinger.
Kleinstadt teilweise abgeriegelt
Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot an Beamten nach dem Burschen gefahndet. Das Areal um die Schule und die Klinik wurde evakuiert und von Spezialeinsatzkommandos umstellt. Teile der Innenstadt von Winnenden wurden gesperrt. Die Sicherheitskräfte wiesen Autofahrer an, keine Autostopper mitzunehmen. Hunderte Polizisten waren im Einsatz.
Nach Angaben der Stadt wurden vorsorglich Schulen und Kindergärten, aber auch öffentliche Einrichtungen wie Volkshochschule und Stadtbücherei geschlossen.
quelle: orf.at
Unfassbar!
Nicht das erste mal das in deutschland so etwas passiert. Ich frag mich nur wann es in österreich mal soweit ist.