Doppelstaatsbürger sind aber jetzt nichts, worüber ein Verein oder ein Eishockeyverband groß entscheiden kann. Die können nach solchen Spielern suchen, die Staatsbürgerschaft wird aber nicht von ihnen oder nach ihren Kriterien verliehen. Dass manche zuständige Stellen dann hurtiger reagieren als anderswo, kann man dann auch so oder so auslegen. Und selbst ein Vorschlag (wie hie und da in der DEL angedacht), dass die Doppelstaatsbürger erst nach drei Jahren den Status der Inländer hätten, würde wahrscheinlich bei der ersten Klage vor Gericht eingehen wie ein Märzveilchen im Wintersturm. (Mich wundert eh, dass die IIHF-Rules in der Hinsicht noch nie angegangen worden sind.)
Grad wir in Österreich sollten in dem Punkt von der eigenen Eishockeyvergangenheit her gelassener damit umgehen.
Und wenn die Beispiele Iserlohn oder Bremerhaven fallen: ist halt immer die Frage, ob ein Verein mehr sich selber oder der nationalen Sache zu dienen hat. Pleite kannst so oder so gehen, konkurrenzfähig aber nicht einfach so werden - ich tu' mir schwer, mit diesen zentralistischen Ansätzen in einem ziemlich frei definierten System, Vereinen vorzuschreiben, wie sie ihren Klub zu führen haben und Fans finden sollen. Was Anderes wäre es, wenn die Ligen sich selber engere Rahmenbedingungen setzen würden.
Den richtigen Kompromiss zu finden, ist eine Kunst und ein Ziel. Aktuell im Eishockey sicher nicht optimal, aber was ich da an Gegenansätzen lese, kann's in der Hinsicht genauso wenig. Von welcher Position aus man auf die anderen Seiten vergisst, ist dann auch schon wurscht.
Und eine letzte Frage an @Schelie: wer sind die anderen Spieler neben Lange, auf die man zugehen sollte, um einen Neuanfang zu wagen?