Villach greift in die Stadtkasse
Die Stadt will für abgesprungenen VSV-Hauptsponsor „bürgen“. Bürgermeister Manzenreiter buhlt um Zustimmung zu einer 300.000-Euro-Subvention.
HELMUT GRAM
Auch der VSV hat an der Weltwirtschaftskrise zu knabbern. Jener Hauptsponsor, der dem Villacher Eishockey-Erstligisten im Wort war, musste wegen der anhaltenden Konjuktur-Ebbe endgültig absagen. „Wir haben aber mit diesen 300.000 Euro unser Budget erstellt“, erklärte gestern Präsident Gilbert Isep. Helmut Manzenreiter war in die Verhandlungen mit dem internationalen Großkonzern von Anfang an eingebunden, sagte auch Unterstützung zu, sollte der Sponsorvertrag platzen.
Was nun auch passiert ist. „Die Stadt will und könnte dem VSV helfen“, betonte gestern der Villacher Bürgermeister. Voraussetzung wäre ein einstimmiger politischer Beschluss. Bereits heute wird Manzenreiter in Vier-Augen-Gesprächen für eine positive Entscheidung Stimmung machen.
Aber was passiert, wenn’s die 300.000-Euro-Spritze nicht gibt? „Wir sind weder zahlungsunfähig noch insolvent“, beruhigt Manager Giuseppe Mion. „Aber die Kosten explodieren, wir haben keine Supergönner wie Konkurrenten. Mittelfristig gäbe es in Villach kein Spitzeneishockey mehr.“ Der Fast-Mäzen will übrigens nicht genannt werden. Ein Vertrag im nächsten Jahr sei nicht ausgeschlossen, sollte sich die Wirtschaftslage bessern. Zum Sportlichen? Seit gestern ist Legionär Mickey Elick (34) Österreicher, wird das Nationalteam in der Olympia-Qualifikation und bei der A-WM verstärken.
KONTOAUSZUG
Budget (veranschlagt): 2,3 Millionen Euro.
Abgedeckt vom Budget: ca. 2 Millionen.
Die Stadt Villach ist mit 200.000 (bar) und mit dem Land aufgeteilten Sachleistungen wie Hallenmiete etc. (geschätzte 200.000 €) der größte Mäzen.
Kleine Zeitung, 02.12.2008, Seite 51