Ausgabe vom 28. November, Seiten 56/57
Eishockey: "Österreich? Das wäre sehr reizvoll"
Greg Holst im KTZ-Talk: Der Ex-VSV-Coach arbeitet in Kanada in der British Columbia Hockey League als Trainer der Alberni Bulldogs, matcht sich dort mit Sohn Taylor. Die EBEL verfolgt er täglich via Internet - vor allem den VSV.
VON CHRISTIAN REICHEL
VILLACH. Nach sechs Jahren VSV (mit einer kurzen Unterbrechung) sagte Greg Holst im Frühjahr Villach als Trainer ade - der 54-Jährige arbeitet seitdem in Kanada, bastelt für 2009 an einer Rückkehr nach Europa, denkt dabei an Österreich.
Herr Holst, wie geht es Ihnen in Kanada?
Holst: Danke, sehr gut. Seit drei Wochen werke ich in der British Columbia Hockey League (BCHL), einer der Top-Junior-Leagues Nordamerikas, als Trainer von Alberni Valley. Ich baue alles um, das Team hatte zuvor wenig Erfolg.
Greg Holst, wie wir ihn kennen: als Hockey-Besessener.
Holst: Ja, Eishockey dominiert weiter jeden Tag meines Lebens. Das Lustige ist: In der BCHL treffe ich auch auf meinen Sohn Taylor. Er spielt für Cowichan, erzielte letzte Woche gegen uns kurz vor Schluss das 2:2, wir verloren 2:3. Der kriegt nächstes Jahr nix mehr zum Essen.
Die EBEL - verfolgen Sie unsere Liga weiterhin?
Holst: Natürlich, jeden Tag, vor allem den VSV und die Spiele via Live-Ticker. Ich bin froh, dass Larry Huras die jungen Cracks forciert, telefoniere ab und zu mit Joe Mion oder Peter Raffl.
Wie sehr fehlt Ihnen der tägliche EBEL-Stress?
Holst: Ich vermisse ihn, und wie, keine Frage!
Bereuen Sie inzwischen die Rückkehr nach Übersee?
Holst: Nein, es war wichtig für mich und VSV. Ein neuer Coach, neue Legionäre, da kam frischer Wind rein. Was mich betrifft: Eine Familie hast du nur einmal im Leben, ich musste wieder mehr Zeit mit ihr verbringen.
Das klingt, als wären Sie wieder bereit für was Neues?
Holst: Mein Vertrag mit Alberni läuft vorerst bis 21. Dezember. Dann sehen wir weiter. Meine Zukunft sehe ich aber sicher in Europa.
Eine Rückkehr nach Österreich - für Sie vorstellbar?
Holst: Das wäre schön, sehr reizvoll. Am liebsten mit meinem Sohn Taylor. Geplant habe ich es für nächste Saison. Doch schauen wir mal, was im Dezember passiert. Bekomme ich ein Angebot aus Europa, werde ich es ganz genau prüfen.
VSV ist aber derzeit mit Larry Huras sehr gut besetzt.
Holst: Ich kenne die Pläne des VSV nicht, hatte bereits ein Angebot von Laibach. Doch das kam zu früh. Dabei hätte ich mit Todd Elik sicher viel Spaß gehabt.
Heute trifft der VSV wieder einmal auf den KAC.
Holst: Erst letzte Woche dachte ich an unsere Derbyserie 2005 & 2006, an die vielen knappen Siege. Der Hockeygott hat da mitgespielt.
Abschließend ein Gruß an die VSV-Familie?
Holst: Hut ab vorm Weg, den ihr nach wie vor geht. Und VSV-Fans, ihr seid die Besten weltweit. Ich vermisse diese super Stimmung.