des Turniers in Salzburg
http://www.koelsch-kaos.de/ : Kölsch Kaos will das Salute-Turnier boykottieren!
Nur noch wenige Tage, dann beginnt sie wieder, die Zeit der Vorbereitungsspiele auf die neue Eishockeysaison. Dann hat die fast 4 Monate währende, eishockeylose Zeit ein Ende und die Vorfreude ist entsprechend groß, auch wenn es zu Beginn noch nicht um Siege und Punkte geht.
In den letzten Jahren war die Pre-Season auch immer deswegen etwas besonderes, da unser KEC zudem ein Turnier im europäischen Ausland absolvierte und sich für uns als Gruppe damit die Möglichkeit ergab, die Farben Kölns und der Haie auch außerhalb der deutschen Landesgrenzen würdig zu repräsentieren, im Eishockey bekanntlich eine Seltenheit. Auch in diesem Jahr spielt der KEC mit dem Turnier in Salzburg wieder im Ausland, wird diesmal allerdings gänzlich auf unsere Unterstützung verzichten müssen. Denn der Namensgeber der Veranstaltung und gleichzeitig Sponsor des gastgebenden österreichischen Meisters ist mit Red Bull einer jenen Konzerne, welche bei jedem Freund von ehrlicher Fankultur Bauchschmerzen verursachen müsste.
Zur Erinnerung: Nachdem man sich bereits seit Jahren als großer Geldgeber in diversen Funsportarten profiliert hatte, schickte sich der Energydrinkhersteller im Sommer 2005 an, auch im Profifußball mit den Geldscheinen zu wedeln und übernahm den österreichischen Traditionsverein SV Austria Salzburg. Ohne Rücksicht auf die vielen Fans der Austria oder auf die große Geschichte dieses Vereins änderte man die Vereinsfarben von violett-weiß in die Konzernfarben rot-blau-weiß und firmierte von nun an unter dem Namen Red Bull Salzburg, woraufhin sich ein Großteil der bisherigen Anhänger aufgrund fehlender Identifikationsmerkmale von „ihrem“ Verein abwendeten. Was sie verpassten war, dass das neu geschaffene Team reihenweise Spieler und Trainer aus dem Ausland verpflichtete, im ersten Jahr Vize- und im zweiten Jahr Meister wurde und damit das Ergebnis in Österreichs oberster Spielklasse vollkommen verfälschte, da die anderen Clubs wirtschaftlich nicht mithalten konnten.
Im Salzburger Eishockey sieht es ähnlich aus. Auch hier ist Red Bull Namens- und Geldgeber und ermöglicht einen Kader, der in den beiden vergangenen beiden Jahren souverän die Meisterschaft holte. Aufgrund der Überlegenheit hegt Firmenbesitzer Mateschitz seit geraumer Zeit den paradoxen Gedanken, die Salzburger könnten ja fortan in der DEL auf Torejagd gehen. Und bis es soweit ist, wird das heimische Publikum halt mit hochklassig besetzten Turnieren unterhalten, wo unter anderem unser KEC mitspielt…
Ein solches Engagement eines Wirtschaftsunternehmens im Sport lehnen wir vollkommen ab. Uns ist bewusst, dass das Betreiben von Profisport ohne Sponsorengelder in der heutigen Zeit nicht mehr möglich ist und das diese dafür eine Gegenleistung in Form von Werbeflächen etc. verlangen. Wenn aber derart mit Geld um sich geworfen wird, dass dadurch der gesamte Wettbewerb manipuliert wird und zudem sämtliche Traditionen und Faninteressen mit Füßen getreten werden, dann ist das erträgliche Maß bei weitem überschritten.
Aufgrund dieser Abneigung gegenüber dem Turnierveranstalter entbrannte nur kurz nach Bekanntwerden der Teilnahme in Salzburg eine intensiv geführte Diskussion innerhalb der Gruppe, inwiefern mit der Situation umzugehen sei. Boykottiert man das gesamte Turnier, um nicht auch noch mit dem eigenen Eintrittsgeld die oben beschriebene Kommerzmaschinerie zu unterstützen oder aber nutzt man die Chance, vor Ort den Verantwortlichen mit massiven Protestaktionen zu zeigen, was man von Ihnen und Ihrem Umgang mit Traditionen und Fankultur hält?
Die letztlich getroffene Entscheidung ist nun eine rein praktische. Ein Besuch des viertägigen Turniers wäre – auch vor dem Hintergrund des eine Woche später anstehenden Pokalturniers in Ravensburg- nur einer Handvoll Mitglieder möglich gewesen, mit denen eine wirksame Protestaktion wohl kaum durchführbar gewesen wäre. Die letztlich getroffene Entscheidung ist nun eine rein praktische. Ein Besuch des viertägigen Turniers wäre – auch vor dem Hintergrund des eine Woche später anstehenden Pokalturniers in Ravensburg- nur einer Handvoll Mitglieder möglich gewesen, mit denen eine wirksame Protestaktion wohl kaum durchführbar gewesen wäre. Zudem ist damit zu rechnen, dass solche auch durch das Ordnungspersonal unterbunden werden, womit man zu einem protestlosen Konsumieren des Turniers gezwungen wäre, ein Umstand, der für niemanden in unserer Gruppe akzeptabel sein kann.
Also wird Kölsch Kaos das Turnier in Salzburg geschlossen boykottieren!
Wir sind uns bewusst, dass wohl kaum andere potentielle Salzburg-Fahrer ähnlich handeln werden wie wir und möchten auch niemanden an den Pranger stellen. Dennoch wollen wir mit diesem Text einfach mal zum Nachdenken anregen, inwiefern man sich eines solch hochklassig besetzten Turniers erfreuen kann, wenn ein Sponsor dahintersteht, der für eine Entwicklung im Sport und in der Fankultur steht, die sich wohl niemand beim eigenen Verein wünscht.
Kölsch Kaos im August 2008
---> Meiner Meinung Nach Totaler BLÖDSINN
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was sagt ihr dazu ?