Nachdem dieses Thema sehr heikel ist und diesbezügliche Beiträge bei den diversen Spiele-Threads (verständlicherweise) gelöscht werden, habe ich ein eigenes Topic eröffnet.
21.02.2008 05:10
EM-Probe: "Panzer-Polizisten" erstmals im Einsatz
Normalerweise halten sie sich im Hintergrund: Beim Eishockeymatch KAC gegen Laibach musste die Einsatzeinheit erstmals bewaffnet einschreiten.
Polizisten mit Helmen, Panzerkleidern und Schlagstöcken: Noch nie hat die Polizei in Kärnten derart schwere Geschütze aufgefahren! Doch Dienstagabend kurz nach Ende des Eishockeyspiels KAC gegen Laibach in Klagenfurt ist es nicht mehr anders gegangen. "Laibacher Fans, die als gewalttätig bekannt sind, haben zwei Metallstangen abmontiert und waren gerade dabei damit auf andere loszugehen, zudem hat ein Schal gebrannt", sagt Ehrenfried Zarfl, Kommandant der Einsatzeinheit Kärnten.
"Durchgreifen". "Um eine weitere Eskalation und damit auch Verletzte zu vermeiden, mussten wir diesmal durchgreifen." Beamte der Einsatzeinheit, die kurz zuvor noch in "normaler" Uniform in der Eishalle waren, legten laut Zarfl ihre Schutzausrüstung an und bewaffneten sich mit Schlagstöcken. "Wir mussten die gewaltbereiten Fans aus der Halle bringen und in die Busse verfrachten. Das war die einzige Möglichkeit, die anderen Fans zu beschützen", sagt Zarfl. Nachdem die Laibacher noch vor der Halle und beim Einstieg randalierten, begleitete die Sondereinheit die fünf Busse sogar bis an die Grenze...
Kracher gezündet. Rund 80 Kärntner Beamte waren bei diesem Risikospiel im Einsatz. Unterstützt wurden sie von zwei slowenischen Kollegen. Von Polizeihunden und einer Videokamera, die sämtlichen Randalierern ins Gesicht filmte. Schon während des Spiels waren die Gemüter zwischen den zum Teil sehr jungen KAC-Fans und den 330 Laibacher-Fans erhitzt. Von permanenten gegenseitigen Provokationen ist die Rede. Im zweiten Drittel des Spiels zündete ein Slowene im abgeriegelten Fansektor einen Kracher. Wenig später wurde ein zweiter Böller gezündet.
Identifiziert. Die Polizei wartete ab. Warum? "Wir konnten und wollten aus taktischen Gründen nicht sofort einschreiten, weil es so voll war und wir damit zusätzlich provoziert hätten", sagt Heinz Schiestl, Einsatzleiter für die Bundespolizeidirektion. Die Zündler konnten später aber per Video identifiziert und vorübergehend festgenommen worden. Der geständige "Anführer" musste 110 Euro Verwaltungsstrafe bezahlen. Auch drei weitere Slowenen wurden angezeigt und mit Geldstrafen belangt.
Probe für die EM. Ist der Einsatz der Polizei mit Schlagstöcken ein Vorgeschmack auf die Fußball-Europameisterschaft? Die Kärntner Sondereinheit, die derzeit aus 175 Beamten besteht, wird dann personell massiv aufgestockt. "Jeder Einsatz, jedes Spiel, alles ist eine Probe für die EM. Wir lernen immer dazu", sagt Schiestl. "Wenn Dialog und Deeskalation nicht mehr hilft, sind wir bereit auch hart durchzugreifen", sagen Schiestl und Zarfl. Am Dienstag hat man es auch gesehen.
CLAUDIA BEER-ODEBRECHT
http://www.kleinezeitung.at/sport/eishockey/825744/index.do
20.02.2008 17:21
"Wir haben 27 Böller abgenommen"
Für den Group 4-Chef Christian Kahle war der Einsatz seiner 20-köpfigen Truppe beim Eishockeymatch "ein Riesenerfolg". Immerhin wurden laut Kahle 27 Böller abgenommen! "Dass der eine oder andere Böller, der ja nur wenige Zentimeter groß ist, an uns vorbeigeschmugggänzlich verhindert werden", sagt Kahle. Die Kracher werden gut versteckt - etwa in Schuhen oder in Haarteilen.
Schuhe ausziehen. Oft haben Mädchen die Böller im Intimbereich versteckt, oft sind sie auch in Jacken eingenäht. Bodychecks werden nur bei auswärtigen Fans durchgeführt. Beim Fußball-Match SK Austria-Sturm Graz am Dienstag wird die Group 4 bei den Kontrollen erstmals einen Schritt weitergehen: Für die Steirer wird ein Teppich ausgerollt. Sie müssen nämlich die Schuhe ausziehen, damit diese kontrolliert werden können.