Es gehört noch einen Schritt weiter gegangen. Und zwar zu lokal im Sinne von welcher Verein hat welchen Spieler ausgebildet. Alle Österreicher, unabhängig von deren Alter, zählen bei ihrem Stammverein nur einen Punkt, bei allen anderen Vereinen drei Punkte. Ausländische Arbeitskräfte (über 22) 5 Punkte, für Vereine die auf Jugendarbeit pfeifen gerne unbegrenzt die U22-Ausländer um 2,5 Punkte. Vorteile: Jugendarbeit wird gefördert, Quasi-Arbeitsplatzgarantie für Eigenbauspieler (bei entsprechend niedriger Punkteregelung; max. 55), keine übertriebenen Gehälter bei Vereinen mit guter Jugendarbeit, Vereine bekommen Identität zurück.
Damit sollte jeder Verein arbeiten können, wie ihm beliebt. Neue alte Hasslieben garantiert mit jeder Menge österreichischen günstigen Spielern.
Nein, es gehört kein Schritt weitergegangen, zumindest nicht in diese Richtung. Punktesystem streichen und zwar Ersatzlos wäre angesagt. Den Status, den wir jetzt haben hätte man mit der völligen Freigabe der Legionärsanzahl auch erreicht - nur ohne eigentlich taugliche Ö Spieler auf die Tribüne zu verbannen und somit die Kaderdichte in den Teams so auszhöhlen, dass es wirklich schwer wird mit 4 Linien zu spielen und so jungen (UND auf entsprechendem Niveau befindlichen) Spielern Praxis zu geben. Heuer ist das noch nicht so drastisch aber mit der Senkung der Punktegrenze auf 60 wird dieser Effekt mMn deutlich einschlagen.
Wenn der Verband und alle die jetzt Zeter und Mordio wegen der Legionäre schreien dem "österreichischen" Eishockey was gutes tun wollen, dann sollten sie schauen, dass an jedem EBEL Standort plus Vorarlberg ein Leistungszentrum mit Hockeyschule installiert wird (mit Profitrainern, ganzjährigem Training, Talentscouting etc...).
So lange Österreich nur an 2-3 Standorten nach internationalen Maßstsäben gscheit gearbeitet wird braucht man sich nicht wundern, dass die Dichte an geeigneten Spielern für eine Profiliga, die den Leuten gutes Geld wert ist, nicht da ist. Dass man in der Situation die Wahl zwischen Pest und Cholera hat (Importbschränkung und kaum finanzierbare gute Ösis bzw. Importfreigabe mit Ösimarginalisierung) sollte jedem einleuchten. Kein Punktesystem der Welt kan die strukturellen Unzulänglichkeiten und die mangelnde Breite im Ö-Eishockey ausbügeln.
Es gehören finanzielle Anreize her Jugend gut auszubilden (inkl. Ablöseregelung) und einzusetzen aber keine pseudoschlauen Regeln, die mehr Schaden anrichten als Gutes bringen. Mit guten Regeln kann man die Eigenschaften einer Liga verbessern aber nicht mehr.