Ich habe mich ob des heutigen Kommentars in der Kleinen Zeitung veranlasst gefühlt, Herrn Pototschnig ein E-mail zu schreiben. Da ich aber ohnehin nicht mit einer Antwort seinerseits rechne, stelle ich es wenigstens hier rein. Vielleicht hat den kommentar ja irgendwer der Vollständigkeit halber online verfügbar, bin zu faul das jetzt abzutippen.
ZitatSehr geehrter Herr Pototschnig!
Löblich, dass Sie in Ihrem heutigen Kommentar in der Kleinen Zeitung die billige Polemik der KAC – Fans anprangern. Weitaus löblicher wäre es allerdings, diese Haltung auch konsequent in den eigenen Kommentaren umzusetzen. Es fällt mir schwer zu glauben dass es Ihr einziges Ziel sein kann, laufend den O-Ton der obsoleten, weil seit Jahren ähnlichen und mühevollen Biertischdebatten mit fraglichem Niveau wiederzugeben. Sie sprechen von „vier blutjungen Burschen“ zwischen 20 und 22 Jahren, welche der KAC gestern aufbot. Spieler diesen Alters sind in anderen Ligen oft schon seit 2-3 Jahren absolute Leistungsträger und werden nicht wie bei uns mit gelegentlichen Schnuppereinsätzen abgespeist. Dass Ihnen letzter Fakt durchaus bewusst ist, bestätigen Sie postwendend: „Am Ende hatte der KAC nur noch vier Verteidiger, zwei davon waren gelernte Stürmer.“ (Reichel, Schumnig, Hundertpfund, Schuller; Anm.). Holzer, Isopp und Meinhardt waren in Periode 1 und 2 mit teilweise sporadischen Einsätzen zu bewundern, Herrnegger sah ich das ganze Spiel über kein einziges Mal.
Durch zehnminütigen Aufwand lassen sich Fakten finden, welche Ihre euphorische Niederschrift in noch schieferem Licht erscheinen lässt. Das Durchschnittsalter der Spieler, die gestern beim KAC am Spielbericht standen, belief sich auf 25,86 Jahre, bei Salzburg jedoch auf nur 23,32 Jahre. Die Frage die sich mir angesichts dieser Tatsache aufdrängt und meiner Meinung nach einer Journalistischen Aufarbeitung strebt ist, warum dieser weit erfahrenere KAC von den Salzburger Jungspunden überhaupt derart in Bedrängnis gebracht werden kann. Unser Team setzt sich aus einem Trainerstab, hoch dekorierten Einheimischen sowie einigen Legionären und dem Output der besten Nachwuchsschmiede des gesamten Bundesgebiets zusammen. Da es in Kärnten ja undenkbar scheint, dass bezüglich Punkt vier neuerdings anderorts die Musi spielt, muss die Wurzel allen Übels woanders begraben liegen. Warum werden von Ressmann und Co den Protagonisten aus seiner Zeit als Nachwuchskoordinator beim KAC nur sporadische Einsätze zugestanden und immer wieder auf drei Linien reduziert? Dass sie es sehrwohl können, hat Holzer gestern ja erneut eindrucksvoll bewiesen. Von der Zeitung auf den Biertisch, nicht vom Biertisch in die Zeitung!
Mit rot - weißen Grüßen,