Alkohol am Steuer
Polizisten holen Schluckspecht aus dem Cockpit
02.04.2007 | 18:56:12
LONDON – Wenn plötzlich Polizisten im Cockpit eines startbereiten Flugzeugs stehen, muss ein Terrorist an Bord sein. Oder der Pilot hat zu tief ins Glas geschaut.
ReutersBildzoomVirgin-Boss Richard Branson dürfte gar keine Freude an den Eskapaden eines seiner Piloten haben.
Eigentlich sollte der Pilot von Virgin Atlantic seinen Flieger am Samstag von London nach New York manövrieren. Doch dazu kams nicht: Polizisten führten ihn in Handschellen aus dem Flugzeug, vorbei an geschockten Passagieren, die auf den Start gewartet hatten. Ein Sicherheits-Angestellter hatte den Piloten verpfiffen, weil dieser eine Alkohol-Fahne hinter sich her zog.
«Im letzten Moment kamen die Polizisten an Bord», erzählte ein Flughafen-Insider dem englischen Boulevardblatt «The Sun». «Ein paar Minuten später hätte der Flieger abgehoben, mit vielleicht katastrophalen Folgen für die 300 Passagiere.»
Virgin Atlantic hat den 47-jährigen Piloten sogleich suspendiert und wartet nun auf das Ergebnis der Bluttests. Wenn sie positiv ausfallen, wird sich der mutmassliche Schluckspecht vor Gericht verantworten müssen. Die Regeln für Flugzeugkapitäne sind bei Virgin strikt: In den acht Stunden vor dem Abheben ist kein einziger Tropfen Alkohol erlaubt.
Glück im Unglück hatten die Passagiere. Nach einer Stunde war ein nüchterner Stellvertreter gefunden und die Maschine konnte in Richtung USA starten.