- Offizieller Beitrag
ZitatAlles anzeigen„Ich spiele jetzt schon 15 Jahre Eishockey, aber so was habe ich noch nicht erlebt“ –
Salzburgs Verteidiger Peter Kasper spricht das aus, was gestern beim zweiten Finalspiel
in Villach wohl viele gedacht haben. Allem voran unnötige Härteeinlagen der
Gastgeber - für Greger Artursson ist die Saison nach einem Check an die Bande und
daraus resultierenden mehrfachen Brüchen im Bereich des Oberkiefers und des Jochbeins
vorzeitig beendet –, dazu wurden immer wieder Gegenstände inklusive Feuerwerksk
örper und Pucks auf das Eis geworfen, auch ein Fan verirrte sich aufs Eis und
erzwang eine Spielunterbrechung.
Kapitän Dieter Kalt wurde noch direkter: „Das Motto der Liga heißt schon seit vielen
Jahren ´Fairplay und Respekt´. Das, was gestern die Villacher teilweise geboten haben,
hat damit absolut nichts mehr zu tun, man muss sich fast schämen, in dieser Liga Eishockey
zu spielen. Ich würde meinen Kindern nicht erlauben, solche Spiele anzuschauen,
weil das genau das Gegenteil von dem ist, was wir bezwecken wollen. Wenn die Villacher
glauben, mit solchen Mitteln gegen uns spielen zu müssen, dann ist das traurig
genug. Wir wollen uns am Sonntag für die Niederlage revanchieren, aber auf sportliche
Art und Weise.“
Klare Worte fand heute auch der Head Coach der Red Bulls, Hardy Nilsson: „Nach dem
gestrigen Spiel hatte ich den Eindruck, der österreichische Eishockeysport hinkt dem
deutschen wieder um 30 Jahre hinterher. Die Ursachen dafür liegen aber in der Arbeitsweise
des Managements in jedem einzelnen Verein sowie auch im Verband. Wenn
sich dort nichts verändert, wird auch der österreichische Eishockeysport keine positive
Entwicklung nehmen.“ Der EC Red Bull Salzburg reagierte auf die Vorkommnisse während
des gestrigen Spiels mit einer Anzeige beim Strafsenat der Erste Bank Eishockey
Liga gegen die Villacher Spieler Daniel Gauthier und Devin Edgerton wegen deren
Fouls gegen die Salzburger Spieler Greger Artursson bzw. Thomas Koch. Eine Entscheidung
des Strafsenats wird vor dem nächsten Finalspiel erwartet.
Am kommenden Sonntag, den 1. April 2007 soll es in der Finalserie um den österreichischen
Meistertitel sportlich mit dem dritten Spiel weitergehen (Übersicht siehe S. 2). Die
Red Bulls haben wieder Heimvorteil und wollen dabei möglichst wieder mit einem Sieg
vorlegen – ein Sieg, den die Salzburger auch für ihren schwedischen Verteidiger Greger
Artursson, der heute in Salzburg operiert werden soll, erkämpfen möchten.