17.01.2007 05:00
Manchmal fließen Tränen
Die zweite Mannschaft der Dragons Klagenfurt holte in der 2. Damen-Eishockeyliga mit einem 3:2-Sieg über die Flyers den dritten Endrang.
WOLFGANG JANNACHVor Jahren wurde Damen-Eishockey bestenfalls noch belächelt, viele glaubten an einen kurzfristigen Boom, der sich schon wieder legen werde. Doch zu stoppen sind die Damen nicht, wenn es darum geht, in eine Männerdomäne konsequent und mit Erfolg vorzudringen.
Die Dragons aus Klagenfurt sind nicht nur in der internationalen Liga erfolgreich unterwegs, auch die zweite Mannschaft hat sich in ihrer ersten Wettkampfsaison tapfer geschlagen. Mit dem 3:2-Sieg (Tore: Gasser (2), Bachler im letzten Spiel gegen die Vienna Flyers holten die Klagenfurterinnen Platz drei der zweiten Liga und damit ein achtbares Ergebnis. "Wir haben ein, zwei Spiele unglücklich verloren. Aber wir sind trotzdem zufrieden", so Sonja Geiger, der gute Geist im Verein. Wie zuletzt auch in Salzburg, als erst die dritte Serie im Penaltyschießen zu Gunsten der Mozartstädter entschied.
40 Spielerinnen drängen um ein "Leiberl", allein in der zweiten Mannschaft kämpfen rund 22 weibliche Cracks um einen Einsatz. Und gerade wenn es in Duellen, wie eben gegen die Flyers aus Wien, eng zugeht, muss der Coach auf seine "Einser-Garnitur" setzen. "Da fließen schon mal Tränen, wenn eine Linie längere Zeit auf der Bank sitzen und auf einen Einsatz warten muss", weiß Geiger, die dann tröstend eingreift. Wie überhaupt die Probleme und Aufgaben der Funktionäre nicht vergleichbar mit jenen etwa eines Profiklubs sind. Schuhe binden, Tee kochen und die Spielerinnen auf der Bank mit Decken versorgen gehören genauso dazu, wie am Buffet zu stehen und so die Vereinskassa ein wenig aufzubessern.
Sponsoren
Gerade die Finanzierung ist für die Klagenfurter Damen derzeit die größte Herausforderung. "Sponsoren zu finden wird immer schwieriger. Wir versuchen halt mit einem Glückshafen und der Kantine ein wenig Geld zusammenzukratzen", so Geiger. Die Kosten laufen den Dragons nämlich davon. In der internationalen Liga sind weite Fahrten an der Tagesordnung und allein die Kosten für die Schiedsrichter reißen jedes Mal ein Loch in die Kassen.
Höhepunkt der heurigen Saison wird für die Klagenfurterinnen noch die Ende März stattfindende WM der Division II in Nordkorea sein. Cäcilia Reichel ist Fixstarterin, aber auch Sonja Ban und Caroline Oberleitner dürfen sich noch eine Chance auf einen Teamplatz ausrechnen. Und wer weiß, wer in einigen Jahren von der zweiten Mannschaft seinen Weg ins Team schaffen wird. Belächelt werden die Damen nämlich längst nicht mehr.
Ein netter Bericht. Aber die Überschrift muss natürlich gleich das angeblich geschlechtsspezifische "Weinen" miteinschliessen ... 
betreffend Kosten für SR : 218 Euro (EWHL) für Head plus 2 Linesmen bzw. 180 Euro im Zwei-Mann-System (BL, II, Nachwuchs) dürften aber wohl nicht das Problem sein, oder?
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/regionen/kaern…319385/index.do
