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Ganz sicher auf der offizellenseite der CHL
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Ganz sicher auf der offizellenseite der CHL
und auch auf laola1.tv
Simpson dämpft Euphorie
Von Martin Merk
Wenn die ZSC Lions heute um 17:30 Uhr Schweizer Zeit auf Metallurg Magnitogorsk treffen, wird den Zürchern alles abverlangt. Trainer Sean Simpson versucht aber die Euphorie zu bremsen. Die ZSC Lions seien immer noch der klare Underdog.
Fotogalerie vom ersten ZSC-Training
„Wir müssen in Russland bereit sein auf alles. Das ist nicht ein Trip nach Helsinki oder Prag. Es waren vier Stunden Flug und Zeitdifferenz“, sagt Sean Simpson, um anzufügen, dass dann auch alles gut lief. „Die Eishalle ist super und auch das Training in der Trainingshalle war gut. Hier herrscht nun eine andere Kultur und die Jungs müssen für das bereit sein.“
Oliver Kamber etwa, der sich Sorgen um das Essen machte, hat sich ein Fresspäckli gemacht mit Schweizer Snacks und 2 Litern Wasser.
Verzichten muss Simpson in der Stahlstadt einzig auf Cyrill Bühler. „Nach diesem unfairen Schlag von Lindström“, ergänzt Simpson. „Dafür ist Blaine Down vom Farmteam GCK Lions wieder zurück. Er war eine Schlüsselfigur in einigen CHL-Spielen.“
Unheimlich wird Simpson einzig die Euphorie in der Schweiz und insbesondere in den Medien. „Langsam glauben alle, dass wir die Russen schlagen können. Wir müssen auf den Boden bleiben. Wir wissen alle, dass sie der grosse Favorit sind und wir die Underdogs. Der Gegner ist wie eine NHL-Mannschaft mit einem Budget von 60 Millionen Franken. Sie haben keine Schwäche!“
Das Wunder vollbringen will aber natürlich jeder. Wie das gehen soll, verrät Simpson natürlich nicht. „Aber wir haben einen Plan für diese zwei Spiele. In Russland wird es aber sehr schwer“, sagt er.
Die Anreise ist soweit so gut verlaufen. Um etwa 18:30 Uhr Ortszeit war die Maschine gelandet und im Gegensatz zu anderen Teams gab es für die Zürcher keine Schikanen bei der Visumkontrolle. Der von den Eisbären Berlin ausgeliehene Sicherheitsmann teilte den Behörden mit, dass 20 Journalisten an Bord sei und es nicht gut fürs Image sei, wenn das Team wie die Eisbären Berlin sechs Stunden warten müsse. Auch die Anwesenheit der IIHF-Delegation um Generalsekretär Horst Lichtner, und dass diese vom Metallurg-GM Gennadij Welitschkin persönlich abgeholt wurden, trug wohl einen Teil zur Beschleunigung bei.
Um etwa 20 Uhr Ortszeit konnte mit dem Training begonnen werden. Dieses fand in einer Trainingshalle fünf Autominuten entfernt statt. Nach einem Heimspiel gegen den SKA St. Petersburg am Montag mussten am Dienstag die Logos geändert und das Eis neu aufbereitet werden. Fürs heutige Warm-up zügeln die Lions aber in die schmucke, 7700 Zuschauer fassende Arena Metallurg.
Das Wetter bei -13 Grad ist nicht gerade angenehm, aber für die dortigen Winterverhältnisse eher als warm anzusehen. In der Arena selbst herrschen angenehme „Schweizer“ Temperaturen und auch vom sonstigen Geruch von Abgasen, Chlor (in der Trainingshalle) oder sonstigen Duftstoffen bleibt man dort verschont. So werden vor allem die Fans für einen Heimvorteil der Russen sorgen.
Das Spiel der im letzten KHL-Spiel von nur rund 3000 Fans besuchten Halle war innert einer Stunde ausverkauft
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Metallurg: Das Hobby des Oligarchen
Viktor Raschnikow pumpt Millionen in Metallurg Magnitogorsk. Heute sind die Russen im Final der Champions Hockey League Gegner der ZSC Lions (17.30 Uhr, Tagesanzeiger.ch/Newsnetz berichtet livel [Blockierte Grafik: http://tagesanzeiger.ch/bildstrecke/19804/pixel.gif?nocache=1232530324] [Blockierte Grafik: http://files.newsnetz.ch/bildlegende/19804/1.jpg]
1/14 Erfolgreich: Metallurg Magnitogorsk gewann mehrere europäische Trophäen, darunter vor einem Jahr auch den zum letzten Male ausgetragenen European Champions Cup. In St. Petersburg schlugen die Russen im Final Sparta Prag mit 5:2.
Bild: KEYSTONE/AP
CHL-Final, Fakten
Hinspiel. Mittwoch, 21. Januar, 17.30 Uhr MEZ: Metallurg Magnitogorsk - ZSC Lions (live auf SF2). - Rückspiel. Mittwoch, 28. Januar, 19.30 Uhr (in Rapperswil-Jona): ZSC Lions - Metallurg Magnitogorsk (live auf SF2). - Modus: Bei Punktgleichheit nach dem Rückspiel entscheidet unmittelbar nach der regulären Spielzeit ein Penaltyschiessen (mit je drei Schützen).
Erfolge von Magnitogorsk: Meister 1999, 2001 und 2007. 1999 und 2000 Gewinner der European Hockey League. 2008 Sieger im Europacup der Meister.
ZSC: Meister 1936, 1949, 1961, 2000, 2001 und 2008. 2001 und 2002 Gewinner des Continental-Cups.
Der Weg der Finalisten. Magnitogorsk : Kärpät (Fi) - Magnitogorsk 0:2. Magnitogorsk - Eisbären Berlin 5:2. Magnitogorsk - Kärpät 3:1. Eisbären Berlin - Magnitogorsk 2:1. - Halbfinal: Magnitogorsk - Ufa (russischer Meister) 1:2. Ufa - Magnitogorsk 1:3, 0:2 n.P.
ZSC Lions: Linköping (Sd) - ZSC 2:7. ZSC - Slavia Prag 4:5 n.P. ZSC - Linköping 4:3. Slavia Prag - ZSC 1:5. - Halbfinal: ZSC - Espoo Blues (Fi) 6:3. Espoo Blues - ZSC 1:4.
Skorerliste (Top 4/je 6 Spiele): 1. Adrian Wichser (ZSC) 11 Punkte (0 Tore/11 Assists). 2. Jean-Guy Trudel (ZSC) 10 (2/8). 3. Jan Marek (Magnitogorsk) 9 (3/6). 4. Peter Sejna (ZSC) und Jan Alston (ZSC) je 8 (4/4).
Goalie-Statistik: 1. Ilja Proskurjakow (Magnitogorsk) 6 Spiele/95,18 Prozent Abwehrquote. 2. Alexander Jeremenko (Ufa) 5/95,17 Prozent. 3. Bernd Brückler (Espoo) 5/92,65 Prozent. 4. Ari Sulander (ZSC) 6/91,71 Prozent.
Hinter dem Verein aus dem Südural steht ein milliardenschwerer Stahlbau-Unternehmer. Geschätzte 25 bis 30 Millionen US-Dollar lässt sich der spendable Oligarch Viktor Raschnikow sein Hobby Eishockey jährlich kosten. Obschon die Stahlpreise im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise tief gefallen sind, sprudelt die Geldquelle für Metallurg weiter. Seine Genossen beim Sportklub lässt der «Papa» (vorerst) nicht im Stich.
Der Stolz der Bevölkerung
Das Volk mag den Klub sehr. Die Menschen lenken sich beim Eishockey von ihren Alltagssorgen ab. Wenn die Rauchwolken der Schmelzöfen im asiatischen Stadtteil den Schnee auch auf der europäischen Seite dunkel verfärben und die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich fallen, vergnügen sich die Leute halt auf den diversen Eisflächen in der Stadt. Das Spiel mit dem Puck ist der Sport des Volks.
Raschnikow beschäftigt Tausende dieser passionierten Schlittschuhläufer und Hockey-Anhänger in seinen stinkenden Fabriken. Wenn die Löhne wieder sinken (oder die Aufträge ausbleiben), kann er die Angestellten wenigstens mit den Erfolgen von Metallurg besänftigen. Der erfolgreiche KHL-Klub ist der Stolz einer ganzen Arbeiterschicht.
Auf internationaler Ebene hat sich der beträchtliche Aufwand Raschnikows gelohnt. Vor Jahresfrist beendete «Magnitka» die europäische Saison auf dem obersten Podium. An einer erfolgreichen Titelverteidigung zweifeln die Menschen im schmutzigen Industriemoloch keine Sekunde. Die grösste Hürde habe Metallurg wohl bereits im russischen Halbfinal-Derby übersprungen, vermuten nicht nur die lokalen Kommentatoren.
Der Europacupsieger schaltete auf dem Weg in den Final das favorisierte Salawat Julajew Ufa aus. Nach dem Coup gegen den Leader der Kontinental-Hockey-Liga (KHL) haben sich Protagonisten offenbar noch nicht sonderlich mit der nächsten Aufgabe befasst. Er kenne ausser Ari Sulander eigentlich keinen Zürcher, gestand Magnitogorsks Goalie Ilja Proskurjakow einem TV-Korrespondenten.
Eine Pleite kann man sich nicht leisten
Aber in den verbleibenden Stunden bis zum ersten Bully wird der smarte Coach Waleri Belusow sein Personal vermutlich noch zum Nachhilfeunterricht bitten. Eine böse Überraschung wollen sich die stolzen Russen keinesfalls leisten. Eine Niederlage gegen einen NLA-Verein würde im Land des Weltmeisters wohl einen Sturm der Entrüstung auslösen.
«Hockey ist in Russland nicht nur ein Sport. Es ist ein Teil unserer grossartigen Geschichte, unseres nationalen Bewusstseins - und ein Teil unseres Stolzes.» So wurde Russlands Vize-Premierminister Sergej Narischkin einmal in der New York Times zitiert.
Goalgetter Marek nimmt die Lions ernst
Metallurg hat durch seine zahllosen internationalen Erfolge aufhorchen lassen und begeisterte das Schweizer Publikum auch beim Spengler Cup 2005, als die Russen im Final des Davoser Turniers das Team Canada mit 8:3 deklassierten. Auch im erstmals ausgetragenen Victoria Cup am 1. Oktober 2008 in Bern gegen die New York Rangers (3:4) hinterliessen die Russen einen vorzüglichen Eindruck. Im heutigen Kader hat bisher der junge Torhüter Ilja Proskurjakow die Fachwelt überrascht. Der 21-Jährige gilt als grösstes Goalie-Talent Russlands seit Jahren. Im Halbfinal-Rückspiel der Champions Hockey League brachte er mit seinen Paraden den favorisierten Gastgeber zum Verzweifeln. Und im Penaltyschiessen liess Metallurgs Schlussmann, der als Nummer 2 in die lange Saison hinter dem Weissrussen Andrej Mesin gestartet war, keinen Treffer zu. Proskurjakow ist statistisch gesehen der beste Goalie des neuen europäischen Klubwettbewerbs.
Die Verteidigung ist routiniert und spielt schon lange zusammen. Für die Torproduktion zeichnet sich beim Team des 60-jährigen Trainers Waleri Belusow vor allem der tschechische Sturm mit Jaroslav Kudrna, Tomas Rolinek und Liga-Topskorer Jan Marek verantwortlich. Marek, hinter Adi Wichser und Jean-Guy Trudel die Nummer 3 in der Skorerliste der CHL, warnt seine Teamkollegen vor dem Underdog aus der Schweiz: «Ich habe die Lions am TV gegen Slavia Prag beobachtet. Sie stellen ein sehr routiniertes Team. Wenn wir uns gegen sie durchsetzen wollen, müssen wir ebenso stark spielen wie jüngst gegen Ufa.»
(fal/si)
schwache vorstellung der russen momentan. ZSC führt 0-1.
schwache vorstellung der russen momentan. ZSC führt 0-1.
Sensationell! Sag', höre ich da etwa wieder ein paar Schweizer Fans? ...sind die tatsächlich nach Magnitogorsk geflogen?
BTW:
Heute, 21.01.2009: Champions Hockey League // Final-Hinspiel
17:30 Uhr: HK Metallurg Magnitogorsk - ZSC Lions Zürich
Das Spiel wird LIVE und gratis auf http://www.championshockeyleague.com als Stream übertragen.
momentaner Spielstand: 0:2 im 1. Drittel.
das 0:2 durch a. wichser, klasse tor: russischer gehts gar nicht mehr!
0-2 für den zett. ca.100 fans meinte der reporter
oje, beim funktioniert weder der laola stream über wmp, noch der von der chl-pae :(. schade. die andren streams sind nicht gut.
weiß vielleicht jemand die genaue streamadresse von laola, damit ichs übern vlc laufen lassen kann?
beim russenstream lern ich wenigstens a bisserl russisch
das erste drittel fast zu ende. hätte nie und nimmer die führung vom zsc erwartet. dachte die russen kommen schneller als die feuerwehr. aber sind ja noch 2 drittel zu spielen.
vlc gehts a nid. aber danke!
dann bleib ich beim russischen.
welchen russischen stream hast du?
http://www.justin.tv/greenkoda_
im myp2pforum steht zwar czech dabei, ist aber russisch
keine tore im mitteldrittel. der russische goalie ist ja voll verunsichert. werden sie jetzt im letzten drittel die tore schiessen und siegen, die russen? wenn nicht habe ich eine wette verloren
... wenn nicht habe ich eine wette verloren
lass dir deswegen keine grauen haare wachsen, carissima tsatsa! egal, was der einsatz ist, wir finden eine lösung, glaube nämlich nicht mehr, dass metmag als sieger vom eis geht.
thanks gordon.
alston vergibt penalty. russen schiessen das 1-2. jetzt haben sie bestimmt lunte gerochen dann kehren sie das spiel und ich gewinne meine wette vielleicht doch noch
so ein tor/gegentor in der letzten minuten tut sehr weh.
schade die lions hätten sich den sieg verdient.
freu mich schon auf das rückspiel in 1 woche
Wie ist es ausgegangen?
ja, diese tore sind gemein. aber ich hab's noch befürchtet.
endstand: 2:2
sulander hat trotzdem ein mords-partie gespielt. hatte einige 100%ige sitzer noch rausgeholt.
Wer hat Tore geschossen?Wie wars Spiel so?
Magnitogorsk - ZSC Lions 2:2 (0:2,0:0,2:0)
Metallurg-Arena. - 7700 Zuschauer (ausverkauft). - SR Husicka/Sindler (Tsch), Blumel/Pouzar (Tsch).
Tore: 10. Trudel (Schelling, Pittis) 0:1. 13. Wichser (Sejna, Gardner) 0:2. 52. Atjuschow (Marek) 2:2. 60. (59:17) Rolinek (Warlamow) 2:2.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
CHL-Qualifikation wird aufgestockt
Mittwoch, 21. Januar 2009, 19:24 Uhr - Pascal Zingg
In der Saison 09/10 werden 29 Teams aus 22 Länder an der Champions Hockey League teilnehmen, dies wurde am Rande des Finalspiels in Magnitogorsk bekannt.
Die Aufstockung passiert dabei bei der Qualifikation, währenddem das Hauptturnier im gleichen Modus gespielt wird wie dieses Jahr.
Gesetz für das Hauptturnier sind die Meister der sieben Topligen (Russland, Schweden, Finnland, Tschechien, Schweiz, Deutschland, Slowakei).
Die restlichen Teams müssen in die Qualifikation, welche in zwei Phasen gesplittet wird.
In einer ersten Phase wird es sechs Dreiergruppen geben, wobei der Sieger eine Runde weiterkommt. Diese Turniere werden an drei Tagen jeweils an einem Ort gespielt, wie diese Saison die Qualifikation in Nürnberg. Die Turniere bestreiten die Qualisieger aus der Schweiz, Deutschland und der Slowakei, sowie die Meister aus den Ligen 8-22 (das Ligaranking ist zur Zeit noch nicht fest).
Quelle; Hockeyfans.ch
Die Sieger der ersten Phase werden dann in der zweiten Phase zusammen mit den Qualisiegern aus Russland, Schweden, Finnland und Tschechien in einem Hin- und Rückspiel die restlichen fünf Plätze ausmachen.
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21. Januar 2009, 23:22, NZZ Online
Zwei späte Tore verhindern Zürcher Coup
2:2 der ZSC Lions im Champions-League-Final-Hinspiel gegen Magnitogorsk
Ari Sulander - wie gewohnt ein sicherer Wert der ZSC Lions (Bild: EQ Images)
[Blockierte Grafik: http://www.nzz.ch/images/Ari%20Sulander_defaultFormatImage_1.1749059.jpg]
Die ZSC Lions haben sich im Hinspiel des Champions-League-Finals nach einer 2:0-Führung gegen Metallurg Magnitogorsk mit einem 2:2 begnügen müssen. 43 Sekunden vor Schluss vermochte Keeper Sulander einen Weitschuss Rolineks nicht zu behändigen. Zuvor hielt der Finne alles, was es zu halten gab. Bis zur 52. Minute führten die Gäste nach Toren Trudels (10.) und Wichsers (13.) verdient 2:0.
pic. Magnitogorsk, 21. Januar
In letzter Minute hat der grosse Favorit Metallurg Magnitogorsk mit dem Ausgleich zum 2:2 im Final-Hinspiel der Champions Hockey League eine Blamage verhindert. Bereits vor dem Spiel wurde den beiden Mannschaften der Pokal für den Gewinner der Champions Hockey League auf einem Podest in der Mitte des Eisfeldes präsentiert. Das im klassischen Stil gestaltete Objekt der Begierde wird am nächsten Mittwoch in Rapperswil-Jona zum ersten Mal verliehen werden.
Und die Chancen, dass die ZSC Lions den Pokal siegestrunken in die Höhe stemmen werden, sind trotz dem knapp verpassten Sieg weiterhin intakt. Endet nach dem Hinspiel (2:2) auch das Rückspiel gegen Metallurg Magnitogorsk unentschieden, wird ein Penaltyschiessen die Entscheidung herbeiführen. Mit einem Sieg würden die Zürcher als Gewinner der Champions Hockey League in die Annalen des Schweizer Eishockeys eingehen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, wie die Drittel 2 und 3 des Hinspiels im Südural bewiesen. Mit dem Startabschnitt allerdings kann die Equipe von Trainer Sean Simpson mehr als zufrieden sein, wie der Kanadier nach der hochklassigen Begegnung ausführte.Effizient – einmal mehr
Simpsons Spieler gingen genau so in die Partie, wie sie unisono angekündigt hatten: mit viel Selbstvertrauen. Nach von Vorsicht geprägten Startminuten kamen sie zu mehr Spielanteilen als die Einheimischen. Metallurg hingegen besass zu viel Respekt vor dem Gegner. Die schnellen Russen verhielten sich unerwartet zurückhaltend. Sie liessen die Zürcher regelmässig das Spiel entwickeln, was denn auch prompt bestraft wurde – nach zwölf Minuten und einem weiteren Beweis aussergewöhnlicher Effizienz führte der Schweizer Meister gegen den Favoriten 2:0.
Die Aktion, die zum zweiten Treffer führte, verdiente das Prädikat «besonders sehenswert». Gardner, Sejna und der Torschütze Wichser trugen einen Angriff mit Tempo und Präzision wie aus dem Lehrbuch vor, als sei dies die einfachste Sache der Welt. Der Center schaffte nach zuvor elf Assists in sechs Spielen seinen ersten Torerfolg und festigte die Stellung als Topskorer der Champions Hockey League. Auf Seiten des Heimteams wirkte der Torhüter Proskurjakow nervös und zuweilen unsicher.
Nach der ersten Sirene herrschten in der ausverkauften, 2007 eröffneten Arena Metallurg betretene Mienen. Dies änderte sich in der 24. Minute schlagartig, als der Puck hinter dem ZSC-Keeper Sulander lag. Eine ohrenbetäubende Welle des Jubels brandete durch das Stadion, ebbte aber sogleich wieder ab, da der Treffer wegen Offsides keine Anerkennung fand. Dennoch zeigten sich die Einheimischen nun wesentlich druckvoller als zuvor und versuchten immer erfolgreicher, mehr Tempo und Intensität zu erzeugen. Sie verloren den Puck seltener und zeigten je länger, je mehr spielerische Klasse.
Jan Alston vergibt Penalty-Chance
Auch gezielte Provokationen fehlten nicht. So wurde Ari Sulander regelmässig im Torraum bedrängt, liess sich davon aber nicht beeindrucken. Suchy und Bastl wiederum lieferten sich kleinere Boxeinlagen mit ihren Gegenspielern. Insgesamt aber verlief die Partie fair. Mit fortlaufender Spieldauer schien die Zeit für das Heimteam allmählich zu zerrinnen, doch die ZSC Lions zeigten für einmal Nerven. Zehn Minuten vor Schluss kündigte sich die Entscheidung an, als die Zürcher einen Penalty zugesprochen erhielten. Jan Alston trat als ausgewiesener Spezialist an, verlor aber die Puckkontrolle, bevor er zum Abschluss kam.
Keine Minute später lagen sich die meisten Fans in den Armen, diesmal ohne störende Intervention des tschechischen Schiedsrichter-Quartetts – Captain Atjuschow hatte Sulander mit einem satten Schuss von der blauen Linie bezwungen. Statt 0:3 hiess es aus Zürcher Sicht plötzlich nur noch 2:1, womit der weitere Verlauf des Geschehens vorgezeichnet war. Das Spiel präsentierte sich nun mehr denn je als permanenter Abwehrkampf der ZSC Lions gegen einen immer verzweifelter den Ausgleich suchenden Gegner.
Das rund 60 Personen zählende Häuflein der mitgereisten Zürcher Zuschauer tat sein Bestes, ging im Lärm des aufgeputschten Heimpublikums aber völlig unter. Und als Ari Sulander 43 Sekunden vor Schluss einen Schuss des Tschechen Tomas Rolinek aus einer an sich ungefährlichen Situation heraus zwischen den Schonern passieren liess, brachen auf den Rängen alle Dämme – die Arena mutierte zum Tollhaus.
Das 2:2 war der Schlusspunkt einer packenden Partie, die fast mit einer ganz grossen Überraschung zugunsten der Zürcher geendet hätte. Es war auch ein Spiel der Emotionen gewesen. Das Publikum aus allen Altersklassen zeigte sich sehr engagiert und offenbarte lautstark das sprichwörtliche russische Temperament. Die Partie machte deutlich, dass Eishockey in Magnitogorsk mehr als nur Sport und Freizeitvergnügen ist.
Magnitogorsk - ZSC Lions 2:2 (0:2, 0:0, 2:0)
Metallurg-Arena. - 7700 Zuschauer (ausverkauft). - Schiedsrichter: Husicka/Sindler (Tschechien), Blumel/Pouzar (Tschechien). - Tore: 10. Trudel (Schelling, Pittis) 0:1. 13. Wichser (Sejna, Gardner) 0:2. 52. Atjuschow (Marek) 2:2. 60. (59:17) Rolinek (Warlamow) 2:2. - Strafen: je 4-mal 2 Minuten.
Metallurg Magnitogorsk: Proskurjakow; Atjuschow, Warlamow; Malenkich, Birjukow; Bulin, Selujanow; Kudrna, Rolinek, Marek; Mirnow, Kaigorodow, Platonow; Chlistow, Tschistow, Sawaruchin.
ZSC Lions: Sulander; Suchy, Blindenbacher; Seger, Schnyder; Geering, Schelling; Down, Pittis, Trudel; Wichser, Gardner, Sejna; Krutow, Kamber, Grauwiler; Bastl, Alston, Monnet.
Bemerkungen: ZSC ohne Bühler (Hirnerschütterung) und Stoffel (rekonvaleszent). Alston verschiesst Penalty (51.). Time-outs: ZSC Lions (52.) und Metallurg Magnitogorsk (59:17).
Rückspiel am 28. Januar in Rapperswil
Champions League. Final. Hinspiel: Metallurg Magnitogorsk - ZSC Lions 2:2 (0:2, 0:0, 2:0). - Rückspiel am Mittwoch, 28. Januar (19 Uhr 30 Uhr), in Rapperswil. - Modus: Bei Punktgleichheit nach dem Rückspiel entscheidet unmittelbar nach der regulären Spielzeit ein Penaltyschiessen (mit je drei Schützen).
Quelle; NZZ.ch
[Blockierte Grafik: http://slapshot.ch/cgi-bin/mobilescout/slapshot/20090122074318.jpg] Magnitogorsk, Russland, Die Spieler der ZSC Lions bedanken sich bei den mitgereisten Fans
Die Chancen der ZSC Lions noch 40:60?
Wie stehen die Chancen der ZSC Lions fürs CHL-Finalrückspiel am nächsten Mittwoch?
Das Online-Portal "20Minuten" bezeichnete die Chancen fürs Hinspiel 50:50. Das war, wie sich gezeigt hat, sogar eine mathematisch richtige Prognose. 2:2 endete dieses Finalhinspiel. Fürs Rückspiel in einer Woche in Rapperswil werden die Chancen nun noch 40:60 bezeichnet.
Warum das?
Um das zu erklären, wird das Finale von der Seite des Gegners betrachtet. Keine andere Mannschaft ausserhalb der NHL (und nicht viele in der NHL) könne so druckvoll vorwärts spielen wie Magnitogorsk.
Aber die Energie reiche nicht, um 60 Minuten totales Offensivhockey zu zelebrieren. Keine Mannschaft könne das. Deshalb pflege Magnitogorsk im ersten Drittel das Gaspedal nur etwa zu einem Drittel runterzudrücken und dann erst so ab Spielmitte Vollgas zu fahren.
Die Russen seien sicher gewesen, das Heimspiel zu gewinnen. Dann hätten sie schon heimlich gefeiert. Denn im Falle einer Niederlage in Rapperswil wäre es zu einem Penaltyschiessen gekommen - und im Duell Mann gegen Mann, Stürmer gegen Torhüter, sei Magnitogorsk fast unbesiegbar: Elf der letzten zwölf Penaltyschiessen hat Magnitogorsk gewonnen. Inklusive jenes gegen Salavat Ufa um den Einzugs ins CHL-Finale.
Ein Penaltyschiessen sei jetzt unwahrscheinlich. Denn dann müsste das Rückspiel am nächsten Mittwoch erneut remis enden. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass es nach 60 Minuten einen Sieger gebe.
Magnitogorsk sei nun gewarnt. Deshalb die Favoritenrolle. Deshalb 60:40 Chancen für Magnitogorsk.