Weiz und Red Bull

Quelle: Kleinezeitung

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Weiz gab nach, für 6000 Dosen Red Bull
Kuriosum im steirischen Eishockey: Red Bull sponsert den EC Weiz, damit er nicht mehr Red Bulls Weiz heißt. Den Namen hatten sich die Oststeirer schon vor neun Jahren gesichert.
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Das Marketing-Budget der Firma Red Bull beträgt kolportierte 500 Millionen Euro und gesponsert werden weltweit über 500 Sportler. Jetzt wurde aber erstmals Geld dafür locker gemacht, dass sich ein Klub nicht Red Bulls nennt. Es geht um die Red Bulls Weiz, ein unscheinbarer Eishockeyverein in der Oststeiermark. Heuer ist Weiz in die Oberliga aufgestiegen und in der Weizer Eishalle, kein Glaspalast wie die Arena der Salzburger, schauen meist um die 200 Menschen zu, wenn die Bulls dem Puck nachjagen.

Anstoß. Stein des Anstoßes für den Konzern Red Bull war die Homepage des kleinen Klubs. Diese lautete bis zum Ende der vergangenen Saison https://www.eishockeyforum.at/www.redbulls.at. Als die Firmen-Bosse von der zufälligen Namensgleichheit erfuhren, schickten sie sogleich einen Abgesandten nach Weiz. "Unser Klub hat sich in den 90er-Jahren Red Bulls Weiz genannt, keine Ahnung, warum", erzählt der jetzige Obmann Andreas Hofer. Ganz genau firmierte man erstmals 1997 unter dem Namen Red Bulls Weiz, der damalige Obmann ist schon verstorben.

Reaktion. Nach dem Besuch aus Salzburg wurde in Weiz rasch reagiert. Der Verein wurde im Juli aufgelöst, der neue Klub heißt EC Weiz Lieb Bau Bulls. "Red Bull engagiert sich immer für Spitzensport und die Zweier-Mannschaft der Salzburger spielt in der Nationalliga. Sollten wir aufsteigen, hätte es zwei Teams mit gleichem Namen gegeben. Das sei nicht erwünscht", sagt Hofer über das Treffen.

Rechtsstreit vermieden. Red Bull selbst zeigte sich großzügig. Weiz erhält für die nächsten sechs Jahre einen kleinen Kostenersatz sowie etliche Dosen des Energiegetränks. Wie viele, wollte man nicht verraten, aus dem Umfeld war zu erfahren, dass es rund 6000 sein sollen. Auf einen Rechtsstreit mit dem Giganten wollte sich der EC Weiz nicht einlassen. Dabei ist die Sachlage gar nicht so klar. Der Eishockeyklub Red Bulls Weiz war vor jenem aus Salzburg angemeldet worden. Mit dem Konzern hatte das nichts zu tun. "Das Vereinsgesetz sieht vor, dass es keine Verwechslungsgefahr beim Vereinsnamen geben darf", weiß der Weizer Bezirkshauptmann Rüdiger Taus. Möglicherweise hätte Weiz den Rechtsstreit gewonnen und hätte Red Bull verbieten können, einen Eishockeyklub mit diesem Namen zu führen. Man wird es nie erfahren, denn in den neuen Dressen und Klubjacken, die Red Bull zahlt, spielt es sich gut und bullig.

Alex