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Penguins hoffen auf Malkin und das Traumduo mit Crosby
Noch ist unklar wo das russische Talent Jewgeni Malkin nächste Saison spielen wird
Wien - Der Russe Jewgeni Malkin wird als neuer Superstar der NHL gehandelt. Vor zwei Jahren wurde er von den Pittsburgh Penguins an Nummer zwei gedraftet. Doch Malkins Wechsel nach Nordamerika ist offener denn je.Nicht jedoch für Malkin selbst, der stolz verkündet hat: "Ich komme zu 95 Prozent sicher in der kommenden Saison in die NHL." Wenn er sich da mal nicht zu früh freut.
Denn Metallurg Magnitogorsk weigert sich, sein Juwel nach Nordamerika ziehen zu lassen. Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet, wurde Malkin vor kurzem von seinem Heimatklub gezwungen, seinen Vertrag um ein Jahr zu verlängern.
Streitpunkt Ablösesumme
Als größtes Hindernis auf dem Weg in die NHL hat sich die Entschädigungssumme von 200.000 US-Dollar erwiesen, die in einem Transfer-Abkommen zwischen der NHL und dem russischen Eishockey-Verband FHR festgeschrieben ist.
Doch der FHR und sein Boss, die Torhüter-Legende Wladimir Tretjak, weigerten sich diese Vereinbarung - trotz vorangegangener Zustimmung - zu unterzeichnen.
Wohl auch auf Druck der Klubs, die viel lieber direkt mit den NHL-Franchises verhandeln würden. Um höhere Ablösesummen zu erzielen.
"Angebot ist eine Schmach"
Tretjak hat die Entschädigung von 200.000 US-Dollar "kategorisch abgelehnt" und Magnitogorsks General Manager Gennadi Velichkin ergänzte polternd: "Dieses Angebot ist eine Schmach." Es wird gemunkelt, dass der Klub aus dem Südural eine Ablösesumme von mindestens zwei Millionen Dollar im Sinn hat.
Malkin aber ist weiterhin entschlossen, den Sprung über den großen Teich zu wagen. "Ich will mich in der besten Liga der Welt versuchen. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um nach Pittsburgh zu gehen", bekräftigte der 1,92 Meter große Mittelstürmer.
Um sich seinen NHL-Traum zu erfüllen, hat der 20-Jährige eine noch aus der Sowjetzeit stammende Regelung im russischen Arbeitsrecht genutzt und bei seinem Arbeitgeber die Kündigung binnen einer Zwei-Wochen-Frist eingereicht.
Magnitogorsk kündigt "geheime Möglichkeiten" an
Malkin und seine Berater planen die Vertragsverhandlungen mit den Penguins aufzunehmen. Doch Magnitogorsk gibt nicht auf.
Velichkin spricht bereits von "geheimen Möglichkeiten", mit denen es Metallurg doch noch gelingen könnte, Malkin zur Vertragserfüllung zu zwingen, berichtet das Fachmagazin "Eishockey News".
Für die sportlich und wirtschaftlich arg gebeutelten Penguins bleibt das Prinzip Hoffnung auf die lang ersehnte Renaissance.
Penguins hoffen auf Traumduo à la Gretzky/Messier
Die Hauptfiguren dieser neuen Ära, Sidney Crosby (102 Punkte in der letzten Saison) und eben Malkin, werden schon mit Wayne Gretzky und Mark Messier bei den Edmonton Oilers in den "goldenen 80ern" verglichen.
Malkins Fähigkeiten stehen außer Zweifel. In der Russischen Eishockey Liga (RHL) wurde er zweitbester Punktesammler und zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt.
Bei der WM in Lettland kam er für die "Sbornaja" auf neun Punkte. Dieselbe Ausbeute verbuchte Alexander Owetschkin. Der wurde vor zwei Jahren, noch vor Malkin, an Nummer eins gedraftet. Und stieg in seiner NHL-Premieren-Saison bei den Washington Capitals zum Superstar auf.
Viele Experten schätzen Malkin sogar stärker ein. Blendende Aussichten für die Penguins. Wenn da nicht das Vertrags-Hickhack wäre.
Tammo Lotz
Bevor man vom Traumduo schreibt, sollte man mal wissen, dass Crosby und Malkin nie zusammenspielen werden. Es sind beide Center, aber egal.