ZitatAlles anzeigenDie österreichische Regierungsspitze reagiert zurückhaltend auf die Hinrichtung von Stanley "Tookie" Williams in Kalifornien. Die Forderung der Grünen, Gouverneur Arnold Schwarzenegger wegen der Ablehnung des Gnadengesuchs die Staatsbürgerschaft abzuerkennen, lehnen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) und Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ) ab. "Ich bedaure jedes einzelne Todesurteil, das in der Welt vollzogen wird", betonte Schüssel nach dem Ministerrat am Dienstag, bezeichnete den Grünen Vorschlag aber als "absurd".
"Gipfelpunkt von Zynismus". Schüssel bezweifelte, dass ein anderer Politiker an Schwarzeneggers Stelle Williams begnadigt hätte und verwies darauf, dass bis zu 80 Prozent der US-Amerikaner die Todesstrafe befürworten. "Warum nimmt Schüssel Schwarzenegger in Schutz?", fragte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos und setzte nach: "Bei dieser Frage darf nicht eine Meinungsumfrage zur Entscheidung führen, sondern nur das Gewissen des Verantwortlichen." Es könne zur Todesstrafe nur ein unbedingtes Nein geben, so Darabos, "Schüssels Herumlavieren ist in dem Zusammenhang der Gipfelpunkt von Zynismus".Steiermark. Auch in der Steiermark, der ehemaligen Heimat des kalifornischen Gouverneurs, sorgte dessen Ablehnung des Gnadengesuchs für viel Kritik. Für Landeshauptmannstellvertreter Kurt Flecker hat Schwarzenegger "wohl den letzten Rest an Respekt verspielt, der ihm von seinem ehemaligen Heimatland entgegengebracht wurde." Auch in Schwarzeneggers Heimatgemeinde Thal wurde ein Antrag auf die Entziehung der Ehrenbürgerschaft eingebracht.
Keine Gnade. Der verurteilte vierfache Mörder Stanley Tookie Williams war am Dienstag im US-Staat Kalifornien hingerichtet worden. Ihm wurde eine Giftspritze injiziert. Wenige Stunden vor der Tötung Williams hatte der Oberste Gerichtshof der USA eine Aussetzung der Exekution abgelehnt. Zuvor wies Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger eine Begnadigung des Todeskandidaten zurück.
Kein Zweifel. Als Grund führte Schwarzenegger unter anderem an, dass kein Zweifel an Williams Schuld an vier Morden im Jahr 1979 besteht. Er stellte zudem die Besserung des Häftlings hinter Gitter in Frage. Williams Anwälte hatten die Gnadengesuche mit dem Wandel ihres Mandanten begründet, der als Kinderbuchautor aus seiner Zelle Gewalt anprangerte und von seinen Verfechtern zehn Mal für den Friedens- und Literaturnobelpreis nominiert wurde.
Ohne Entschuldigung. Parallel zur Anrufung des Obersten Gerichtshofs hatten die Anwälte von Williams auch Schwarzenegger gebeten, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Schwarzenegger hatte zuvor erklärt, er habe nach gründlichem Studium des Falls keine Gründe für einen Aufschub gefunden. Solange sich Williams nicht für die Morde entschuldige, könne es auch keine Gnade geben.
Prominenter Einsatz. Der letzte kalifornische Gouverneur, der einen Todeskandidaten begnadigt hatte, war Ronald Reagan im Jahr 1967. Für Williams hatten sich mehrere Hollywood-Stars eingesetzt, 50.000 Menschen unterzeichneten eine Petition. Williams wurde 1981 schuldig gesprochen, einen Supermarktangestellten sowie zwei Motelbesitzer und deren Tochter erschossen zu haben. Er bestritt die Morde.
kleine graz
schwarzenegger konnte sich in diese fall,wiedermal so richtig wichtig machen....
und dann noch ein peinlicher fakt bei der hinrichtung..
das personal suchte bei williams 15 minuten,bis sie ne vene gefunden hatte....nach 35 minuten,wurde der tot bestätigt!