Ein Service von Prof. geroldov.
Ein Jahr werde ich noch nachschreiben. der erste Teil meines Buches:
EHC BLACK WINGS LINZ- Die Flügel der Stahlstadt
Die jüngere Eishockeygeschichte in Linz beginnt allerdings erst mit dem Bau der Linzer Eishalle im Jahr 1985. Schnell wurde die erste vieler Eishockeyeuphorien im Linzer Eishockey geboren. Der damalige Sportstadtrat Schauberger fungierte als Präsident. Teil eins endete allerdings auch mit dem ersten K.O.. Die Stars, unter anderem auch Josef Palecek (Weltmeister 1972 mit der CSSR), konnten über lange Zeit nicht finanziert werden. Damals auch im Kader des ASKÖ EHC SPITZ LINZ: Herbert Hochradl, Helmut Keckeis und der damals 19 jährige Bernd Damm.
Nach einer kurzen Pause war es wieder die Union, die sich mit dem Eishockeysport etwas näher befasste. Der UNION EISHOCKEY CLUB LINZ tauchte wieder aus der Versenkung auf und spielte in den untersten Ligen Österreichs teilweise vor 300 bis 500 Zusehern, was für diese Liga beachtlich war.
Ende der 80ger Jahre wurde dann eine Fusion mit dem ATSV STEYR durchgeführt. Der neue Klub der Oberösterreicher sollte UEC ALGEDA OBERÖSTERREICH heißen und hatte, wieder einmal, berechtigte Ambitionen in die Eishockey Bundesliga zu kommen.
Am 06.03.1991 fanden sich rund 2500 Zuseher in der Linzer Eishalle ein, um das entscheidende Spiel um den Nationalliga-Titel zu sehen. Der UEC Oberösterreich unterlag Zell am See mit 2:3(1:1,0:2,1:0) und musste sich mit Platz 2 begnügen.
Ein Jahr darauf spielten die Zeller in der Alpenliga und die Linzer, die mit einen 30.000,- EURO minus in die Saison gestartet waren, spielten ihre letzte Saison in der Geschichte.
Auch die letzten Rettungsversuche einiger Sponsoren halfen nicht und auch das zweite Linzer Eishockey Schlachtschiff ging in der Donau unter.
Laut Aufzeichnungen soll es der 5. September 1992 gewesen sein, als sich eine Gruppe von Eltern der verbliebenen Nachwuchsspieler daran machten, den EHC BLACK WINGS LINZ aus der Taufe zu heben.
Von Anfang an wollten man „nur“ den eigenen Kindern die Möglichkeit geben, Eishockey zu spielen. Bei der regionalen Wirtschaft war der Sport nach 2 Pleiten sowieso unten durch.
So versuchten die Vereinsgründer mit kleinsten Spenden im 100, - Euro Bereich über die Runden zu kommen. Nicht selten war es der Fall, dass die Eltern in privaten Kleinbussen die Spieler zu den Auswärtsspielen brachten. Ein zweiter brachte die Ausrüstung nach. Im Kader der damaligen Miniknaben spielten z.B. Holzleitner, Wieltsch, Mayr, Diewald und Georg Obermayr.
In der Öffentlichkeit wusste keiner, dass es überhaupt noch Eishockey in Linz gibt. Die Presse wurde erst ein Jahr später auf die Black Wings aufmerksam. Es verbreitete sich ein Gerücht in Insiderkreisen, dass wieder mit einer „ersten“ Mannschaft gespielt werden solle. Mit dabei Helmut Keckeis als Trainer, Tormann Herbert Hochradl und Bernd Damm. Der Rest der Mannschaft war zwischen 15 und 20 Jahre jung.
Die Generalprobe gab es beim 1. Linzer Donaupokal Turnier bei dem die Mannschaft, die mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren die jüngste der Regionalligageschichte ist, sensationell den zweiten Platz hinter Gmunden belegte.
Zum ersten Spiel der Regionalliga Mitte Süd kamen immerhin 800 Zuseher, die noch dazu einen 3:1(0:0,0:1,3:0)-Sieg, Tore für Linz: Sinzinger, Damm und Levine, der Black Wings bejubeln konnten.
Bis Ende des Jahres verloren die Black Wings kein einziges Spiel zu Hause und durften am 02.12 erstmals mehr als 1000 Zuseher in der Linzer Eishalle begrüßen. Der Lokalrivale aus Gmunden war zu Gast. Das Spiel endete 4:4(2:2,1:2,1:0), wobei Damm 2, Jerabek (ein im Laufe der Saison verpflichtete Tscheche) und Dostal sich in die Torschützenliste eintrugen. Die Saison 1993/1994 schlossen die Black Wings auf Platz 4 ab.
Schon im zweiten Jahr Regionalliga wurden die Neider immer mehr. Erste Stimmen wurden laut, dass die Linzer bald kein Geld mehr haben würden und nicht mehr lange existieren würden. Doch das Vorstandsteam rund um die Herren Hopf, Kapun und Heftberger machte immer weiter und ließ sich nicht vom Weg abbringen.
In dieser Saison wurde der erste große Erfolg eingefahren. Der EHC BLACK WINGS LINZ wurde mit einer Mannschaft, deren Durchschnittsalter 20 Jahre war, völlig überraschend Oberösterreichischer Landesmeister. Die Oberliga, die mit 12 Mannschaften gespielt wurde, beendete man als 9.
Im Jahr darauf konnte man abermals den Landesmeistertitel an die Donau holen. In der Oberliga reichte es zum 5. Platz. Es war auch das erste Jahr, in dem nicht mehr nur Linzer im Dress der Black Wings spielten. Torhüter Wehrhan, die Legionäre Bergr und Vosta waren genauso Mannschaftsstützen wie der Mann mit der Nr. 88 Bernd Damm, der zum 3. Mal in Folge Torschützenkönig wurde.
In der Saison 96/97 konnte sich die Mannschaft wieder um einen Platz im der Tabelle Richtung oben verschieben und der Fanclub, gegründet von Ulli und Walter Mühlberger, feierte sein 3 jähriges Jubiläum. Zum Drüberstreuen gab es noch den 3. Landesmeistertitel in folge. Im ersten Saisonspiel der 2. Division Ost konnte Donaustadt Wien, durch Tore von Ausweger 4, Damm 2 und Vosta, mit 7:0(4:0,1:0,2:0) nach Hause geschickt werden.
1997/98 spielten die BLACK WINGS erstmals in einer einheitlichen 2. Division. Ost und West aus dem Vorjahr wurden zusammengelegt und die Linzer verpflichteten mit Heim, Geier, Frühwirt und Wimmer gleich 4 ehemalige Salzburgspieler. Die Legionäre hießen damals Schmidt, Berger und Vosta. Wieder konnte ein Achtungserfolg errungen werden. Das Team, trainiert von Helmut Keckeis, wurde 5.. Die Black Wings sicherten sich nicht nur den 4. Landesmeistertitel in Serie, sondern gewannen erstmals auch alle Nachwuchsbewerbe auf Landesebene.
Auch in der Saison 1998/99 machte der EHC wieder einen Schritt nach vorne. Diesmal konnte man ins Halbfinale, in dem Kapfenberg die Oberhand behielt, einziehen. Erst im letzten Spiel konnte der EV Zeltweg abgefangen werden. Hauptverantwortlich dafür war der tschechische Legionär Jan Sramek, der in 30 Spielen 26 Tore und 24 Assists machte und damit doppelt so viele Punkte machte wie Bernd Damm, (dieser belegte hinter Hermann Heim und Tommy Frühwirth „nur“ Platz 4 in der Vereinsscorerliste). Im Tor machte sich Christian Cseh einen Namen. Der Wiener war im Jahr zuvor für den Schweden Markus Hurra nach Linz gekommen.
Schwere Zeiten für den EHC Black Wings gab es in der Saison 1999/2000. Zwar tauchte in der Sponsorenliste erstmals die Fa. Sonnenhaus auf, die aber auch den 7. Platz nicht verhindern konnte. Erste Verpflichtung vom damaligem Gönner Wolfgang Steinmayr, war Dimitri Alekhin, der in seinem ersten Spiel im wahrsten Sinn des Wortes einschlug. Im späteren Verlauf der Liga wechselte Alekhin als erster Black Wings-Spieler in die Bundesliga zu Feldkirch. Vorerst keine Zusage erhielt Wolfgang Steinmayr und Helmut Keckeis von Michael Lampert, mit dem man aber über die ganze Saison hin in Kontakt bliebt, was sich als gute Entscheidung entpuppte.
Die Eishockey-Bundesliga war wieder einmal am Boden. Außer dem KAC und dem VSV kein weiterer Verein in der Lage in der Bundesliga zu spielen. Die Nationalliga-Vereine Kapfenberg, Zell am See, Graz, Zeltweg, Lustenau, DEK Klagenfurt, Linz und der Oberliga-Sieger Innsbruck konnten zur Teilnahme an der Bundesliga „überredet“ werden.
In Linz trugen jetzt die Beziehungen zu Lampert und Alekhin Früchte. 9 Spieler der Pleite gegangenen VEU Feldkirch wurden in die Stahlstadt geholt und wieder ein Mal begannen die Spekulationen, wie lange die Linzer das durchhalten können. Das erste Bundesligaspiel verloren die BLACK WINGS 1:2 im Penaltyschießen. Der erste Bundesligatreffer durch Mark Szücs geht ebenfalls in die Geschichte ein, wie der erste Meisterschaftstreffer der Vereinsgeschichte, den Erich Sinzinger am 21.10.1993 um 20 Uhr 13 gegen Salzburg erzielte.
Die Halle war bereits vom ersten Spiel an gut besucht. 2500 Zusehen kamen zur Heimspielpremiere gegen Kapfenberg. So richtig los ging der Siegeszug aber erst, als der KAC zuhause mit 1:0(1:0,0:0,0:0) besiegt wurde. 3000 Zuseher füllten die Halle bis auf den letzten Platz. Über 5000 Karten hätten verkauft werden können.
Der 3. Platz im Grunddurchgang war ein Riesenerfolg. Im Halbfinale scheiterten die Black Wings an Villach, die wiederum im Finale dem KAC unterlagen.
In der Saison 2001/02 blieb die Mannschaft dem Marschplan treu. Jedes Jahr (mit einer Ausnahme) eine Steigerung im Endrang.
Diese Saison war das Beste, was es in Linz jemals zu sehen gab, Eishockey. Von 24 Heimspielen waren 23 ausverkauft. Die Black Wings gewannen 12 Spiele in Serie und stellten den Bundesligarekord ein. Zum letzten Auswärtsspiel des Grunddurchganges begleiteten 800 Black Wings Fans die Mannschaft nach Wien. Im Finale unterlagen die Black Wings allerdings dem Vorjahres Vizemeister Villacher SV.
Sonntag, 13. April 2003. Dieser Tag wird den meisten Linzern ewig in Erinnerung bleiben. Um 14 Uhr 43 fallen die beiden Hochhausriesen am Harter Plateau und um 20 Uhr 17 ist der EHC Black Wings Linz zum ersten Mal Österreichischer Eishockeymeister. Die Linzer besiegten im Finale Auswärts den VSV, nachdem im Halbfinale der KAC ausgeschaltet wurde. 129 Linzer Fans bekamen damals nur Karten für das Spiel in Villach, mehr als 600 drängten sich in Sektoren. Der Jubel nach dem Siegestreffer von Intranuovo zum 4:2 (0:1,2:0,2:1) bei 19:38 im 3. Drittel brach eine Welle der Begeisterung los. Die Siegerehrung wurde sehr kurz gehalten, weil sich die Black Wings Fans bereits auf dem Eis befanden und den Meistertitel feierten. Als die Mannschaft um 3 Uhr früh in Linz eintraf, warteten 100te Fans noch auf die Helden. Die Siegesfeier mit 6000 Fans am nächsten Tag am Linzer Hauptplatz war der Höhepunkt des Jahres....................