Neues Hallenstadion mit Rauch- und Toilettenverbot
Harte Sitten im neuen Hallenstadion: Wer während Eishockeyspielen raucht, fliegt raus. Zudem wird der Gang zur Toilette reglementiert.
Mit der Wiedereröffnung am 31. Juli 2005 brechen im Hallenstadion neue Zeiten an. Wurde das Rauchverbot in den vergangenen Jahren dauernd missachtet, wird dem blauen Dunst jetzt der Kampf angesagt: «Damit wir Künstler und Sportler schützen können, hat jeder Veranstalter dafür zu sorgen, dass die Regeln eingehalten werden», sagt Hallenstadion-Direktor Gérard Jenni. Zusätzlich sollen neu vier Überwachungskameras mithelfen, für Ordnung zu sorgen. Und für die Querulanten soll es kein Pardon mehr geben: «Wir haben strenge Verhaltensregeln aufgestellt. Wer sich diesen widersetzt, wird rausgestellt», sagt ZSC-Sportchef Simon Schenk.
Bereits während der vergangenen Saison im Neudorf-Provisorium griffen die Lions-Verantwortlichen konsequent durch. «Wer das Rauchverbot missachtete, wurde aus dem Stadion verwiesen», so Schenk. In einigen Fällen wurde den «Rauchsündern» gar das Saisonabonnement entzogen. Ob dies auch künftig der Fall sein wird, möchte Schenk noch nicht sagen.
Ungemütlich kann es in der neuen Halle auch für Zuschauer werden, die auf die Toilette müssen: «Während den Spielen akzeptieren wir kein Geläuf mehr», sagt Schenk, so dürfen die Sitzplätze nur noch während eines Spielunterbruchs verlassen oder wieder eingenommen werden.
und noch ein Artikel:
Hallenstadion-Revival: Die neue Eiszeit für Mieter ZSC
Die ZSC Lions sind froh, dass sie wieder im Hallenstadion Gastrecht geniessen. Aber optimal sind die Bedingungen für die Eishockeyaner nicht.
Eisprinzessin Sarah Meier sowie die ZSC-Cracks Mathias Seger und Reto Stirnimann testen im renovierten Volkstempel als Erste das Eis. «Meine Eindrücke sind positiv. Die Qualität ist besser als an der A-WM in Wien», schmunzelt Nati-Verteidiger Seger. Hallenstadion-Direktor Gérard Jenni vermeldet stolz: «Wir sind terminlich und qualitätsmässig auf Kurs.
In finanzieller Hinsicht belaufen sich die Umbaukosten auf 145 statt 147,8 Millionen Franken.» Das sind «good news», auch für den Steuerzahler.
Der ZSC ist für die nächsten drei Jahre in seiner alten, neuen Heimat Mieter und trägt seine Matches nicht in einem Eishockeystadion, sondern in einer Mehrzweckhalle aus. Das hat Nachteile.
So bietet die Spielergarderobe wenig Platz. Es gibt keinen Anzeigewürfel an der Decke, weil dieser die Sicht der VIP-Logen behindern würde. Die vielen Events im Palast haben Auswirkungen auf den Spielkalender: Die Löwen präsentieren sich in der Quali 2005/06 nur siebenmal an Wochenenden in ihrem Revier.
Die Kebo Oerlikon bleibt Trainingszentrum. Fazit: Der NLA-Klub gibt über 1 Mio. Franken für Eiszeiten aus. Simon Schenk will aber nicht meckern: «Wir müssen das Beste aus der Situation machen.» Der Lions-Sportchef verhehlt nicht, dass in Zukunft eine Alternative zum Hallenstadion schön wäre.