Artikel von tirol.com:
PLUS:
Sport: Durch den Lockout in der NHL wurde das Turnier 2005 als das beste aller Zeiten angepriesen. Über 120 NHL-Spieler bedeuten Rekord, Österreich erlebte Stars, wie sie hier wohl kaum mehr zu sehen sein werden. Und Jagr, Thornton, Datsjuk und Co. hielten, was versprochen wurde: Sport auf höchstem Niveau.
Atmosphäre: Spieler und Trainer schwärmten von der Atmosphäre in den Hallen. Vor allem in der Stadthalle in Wien herrschte eine Stimmung, die kaum zu überbieten ist.
Fans: Bunt und laut und vor allem friedlich. Österreicher, Tschechen, Slowaken, Letten und alle anderen Eishockey-Freunde feierten in den Hallen und den Fan-Dörfern ein Sportfest, das ohne Ausschreitungen oder Randale auskam. Getrennte Sektoren sind im Eishockey nicht nötig.
Zuschauerzahlen: 330.000 Zuschauer, darunter 275.000 zahlende Fans, sorgten für gut ausgelastete Hallen (82 Prozent) und einen neuen Rekord für Weltmeisterschaften in Österreich.
Wirtschaft: Eine Studie ergab einen Wertschöpfungseffekt von zumindest 60 Millionen Euro, zusätzlich zumindest 660 Arbeitsplätze und Einnahmen aus Steuern/Abgaben von über 20 Mio. Euro.
Teambetreuung: Spieler, Trainer und Funktionäre fühlten sich in Österreich wohl, es gab keinerlei Beschwerden über das Umfeld.
Minus:
ÖEHV-Team: Wie schon 1996 versagte das österreichische Nationalteam bei der Heim-WM und muss in die Division I. Vor allem in der Relegation kassierten die Österreicher bittere Niederlagen, für Herbert Pöck bedeutet der Abstieg den Abschied als Teamchef. In Tallinn geht es von 23. bis 29. April 2006 um den sofortigen Wiederaufstieg.
Eis: Probleme mit dem Eis in der Stadthalle, das zu schmelzen begann, sorgten international für negative Schlagzeilen und sarkastische Kommentare. Das Testspiel gegen die Schweiz musste nach zwei Dritteln abgebrochen werden, während der WM mussten Trainingseinheiten in die Schultz-Halle verlegt werden, erst nach einigen Tagen und zusätzlicher Kühlleistung hatte man die Probleme im Griff.
Umgebung: Vor vier Jahren wurde die WM an Österreich vergeben, ausgerechnet im April und Mai 2005 war die Umgebung der Hallen in Wien und Innsbruck eine einzige Baustelle. Erst nach heftiger medialer Kritik wurden in Wien die größten Sünden beseitigt.
Hallen: Ohne multifunktionelle Arena mit zumindest 12.000 Plätzen, wie sie in Helsinki (WM 2003), Prag (WM 2004), Riga (WM 2006) oder Moskau (WM 2007) längst Standard sind, wird Österreich keine Eishockey-WM mehr erhalten.
Arbeitsbedingungen: Kein Vergleich mit der Schwimm-EM in Wien. Nur acht Arbeitsplätze in der Wiener Stadthalle (auch in Innsbruck waren es nicht sehr viel mehr) mit Stromanschluss und Tischchen für Printmedien - da hielt sich auch die Freude über funktionierende Technik in Grenzen.