ZitatOriginal von Nate
Diese Diskussion finde ich schon etwas engstirnig.Ich glaube wenn sich wirklich potentiell wichtige Geldgeber und Leute, die einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft haben, es sich in der Halle gut gehen lassen, dann geht das schon in Ordnung. Davon profitiert ja unser Sport. Finde es aus dieser Sicht auch Schade, dass die Russen nicht ins Finale eingezogen sind. Man kann zu Putin stehen wie man will, aber man stelle sich vor was das fürs Eishockey in Österreich und generell bedeutet hätte, wenn er gekommen wäre. Dann würden auch einmal die Kasperln in Österreich, die ständig das Eishockey klein reden, sehen welchen Stellenwert dieser Sport eigentlich wirklich hat.
Nun gut das sind die wirklichen Vips. Das Problem ansonst ist halt die Abgrenzung zwischen wirklichem Vip und möchtegern Vip. Habe mich gestern, in der Hoffnung noch eine Karte zu ergattern, etwas länger vor dem Stadion aufgehalten. Was ich da mit ansehen mußte war dann wirklich schlimm. Wenn Leute mit einem VIP Ausweis während dem Spiel aus der Halle kommen und eine Rauchen und über Fussball sprechen, dann tut das doch etwas weh, vorallem wenn man sah wieviele "wirkliche" Fans noch ohne Karte vor der Halle waren......
Sonst sehe ich auch das Problem bei gewissen Firmen, die ganze Kontigente aufkaufen oder geschenkt bekommen und dann die Karten weiterverschenken. Ein Bekannter von mir hat von seinem Chef 2 Finalpakete geschenkt bekommen, da diesen Eishockey nicht interessiert. Das sind dann die Sektoren die während des ganzen Spieles leer bleiben, schade....
also ersten brauch' i putin prinzipiell nit! wurscht, ob ma' damit irgendwem irgendwas vor augen führen könnt - da gibts oanfach werte, die da drüber stehen müssen, ohne wenn und aber!
und zweitens wird da einiges mißverstanden: mir gehts weniger um das sein oder nichtsein der vips, ihre lebensberechtigung oder was weiß ich was, sondern ums verschieben der wertigkeiten! wenn für die fans mit normalem einkommen, die diesen sport über all die jahre ja erst mit groß und für firmen/sponsoren/vips interessant gemacht haben (weil sich eben grad auf diesen fans neben den spielern die tradition, die jetzt verwertet wird, gründet), genausoviel getan und investiert werden würd wie für diejenigen, von denen man sich eben mehr kohle erhofft und erwartet, dann würd vieles leichter zu schlucken sein ...
dem is aber leider nit so ...
nur: wer's in ordnung findet, daß plätze, die bei der letzten wm eben 200.- kostet haben heut' eben mehr als das dreifache kosten (und dank der sitzplätze unflexibler gworden sind), daß plätze, die '86 350.- gekostet haben heut' auf (umgerechnet) fast 2500.- kommen würden, daß dank des sitzplatzzwangs es immer schwerer fällt, die fanblöcke der teams auf einen haufen zu haben, daß die werbebedingten willkürlich langen pausen den spielfluß oft killen, daß dank der hohen ticketpreise langsam eine andere zuseherschicht mit einem anderem sportverständnis die hallen füllt, daß die meisten sportpolitischen- und reglementsentscheidungen nur noch nach vermarktungstechnischen aspekten entschieden werden ...
... der soll's okay finden, nur sich bitte nie mehr über eine miese stimmung des sitzplatzpublikums aufregen, nie mehr über ticketpreiserhöhungen mokieren, nie mehr über verbote und willkür gegenüber fc's und away-fans schimpfen, nie mehr gegen namensumbenennungen von vereinen protestieren, nie mehr über fanfeindliche spieltage und -beginnzeiten motschkern, nie mehr über den nit über eine grenze drüberzukommen scheinenende (gering)popularität des heimischen eishockeys wundern, nie mehr den fehlenden nachwuchs beklagen und sich bitteschön auch irgendwann nit über das versinken des sports in die gesellschaftliche gleichgültigkeit und über halbleere tribünen wundern ... (die liste ließe sich noch bissl länger fortführen) ...
weil grad obiges konnte (und kann) man in so sportarten wie fußball, f1 oder tennis teils beobachten, und die sind punkto 'ich kriech nur noch den sponsoren und vips und peudos in den allerwertesten' dem eishockey schon um einiges voraus ... (und mehr sponsoren hats ihnen im endeffekt auch nit gebracht, sondern nur eine anzahlmäßig reduzierende umverteilung durch die höhern kosten zu der notwendigkeit nach potenteren sponsoren) ...
so eine diskussion als engstirnig zu bezieiche, ist geschmackssache, weil da eben 2 grundeinstellungen aufeinander treffen, und dann kann ma' (find i) nit nur die vertretung von einer davon als engstirnig anprangern ...
schön, daß es dir am arsch vorbeigeht, was sich so verändert in unsern sportwelten - jetzt wiss' ma des ah ...
leider hast mei' post anscheinend nur halb durchgelesen, aber is wurscht ...
btw, lies' i da aus deinem letzten ansatz ein leichtes pro für sportler, die nur wegen des geldes ihren beruf ausüben, raus?