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Wien - Zwei Tage nach der Pleite auf dem Eis gab es für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) doch noch ein Erfolgserlebnis in Wien.
Im Rahmen der WM vergab der Kongress des Internationalen Verbandes IIHF die Weltmeisterschaft 2010 nach Deutschland.
"Das ist ein Licht am Horizont", sagte DEB-Generalsekretär Franz Reindl. Nach dem sportlichen Desaster in Österreich mit dem umstrittenen Bundestrainer Greg Poss ist die deutsche Mannschaft als Gastgeber automatisch für die A-WM qualifiziert.
Spielorte Köln und Mannheim
Die deutsche Bewerbung mit der 18.500 Zuschauer fassenden Kölnarena sowie der neuen Mannheimer Multifunktionshalle (14.000) setzte sich in Wien mit 89 Stimmen klar gegen Mitbewerber Weißrussland (18) durch.
Schweden und die Slowakei hatten ihre Bewerbungen kurzfristig zurückgezogen und wollen für 2011 wieder antreten. Damit findet die WM zum siebten Mal nach 1930 in Deutschland statt, zuletzt waren Köln und Hannover 2001 Austragungsorte.
"Nach der bitteren Niederlage von Wien bedeutet das für die Entwicklung des Eishockeys in Deutschland sehr viel. Jetzt machen all unsere Programme wieder einen Sinn", meinte Reindl unmittelbar nach dem Erfolg.
Mehr Ruhe durch Zuschlag
Auf den nächsten sportlichen Höhenflug will der als Nachfolger von Bundestrainer Poss gehandelte Ex-Profi aber ohnhin nicht bis zur Heim-WM warten. Reindl: "Wir wollen nicht bis 2010 in der zweiten Liga bleiben. Aber jetzt können wir auch ganz beruhigt ein junges Team aufbauen."
Auch DEB-Präsident Hans-Ulrich Esken wollte die erfolgreiche Bewerbung unabhängig vom sportlichen Tiefschlag sehen: "Das ist kein Trostpflaster für den Abstieg und hat damit nichts zu tun", sagte Esken, der in fünf Jahren rund 450.000 Zuschauer in Köln und Mannheim erwartet.
Eine große Ehre
Die DEB-Delegation um Esken, Reindl, DEB-Vize-Präsident Uwe Harnos und den Technischen Direktor Michael Pfuhl wurde am Freitag in der österreichischen Hauptstadt vom eigens angereisten Bundesinnenminister Otto Schily unterstützt.
"Vor vier Jahren haben wir der internationalen Eishockey-Familie ein bleibendes Erlebnis geboten. Die Ausrichtung der 74. Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln und Mannheim ist für uns eine große Ehre und ein großer Vertrauensbeweis", sagte Schily.
Jetzt gegen Exoten
Mit dem Erfolg machte der DEB auch die Enttäuschungen der vergangenen Vergabe-Runden wett, als man jeweils mit einer Bewerbung für die WM-Turniere 2007 (in Russland), 2008 (Kanada) und 2009 (Schweiz) gescheitert war.
Vor dem großen Auftritt im eigenen Land muss das DEB-Team im kommden Jahr aber erstmal zur B-WM antreten. Die vergab der Kongress am Freitagnachmittag nach dem Entschluss über die WM 2010. Auch die genaue Gruppenauslosung wird dann vorgenommen. Mögliche Gegner sind Eishockey-Exoten wie Israel oder Kroatien.