Aufklärung zur Facebook-Anfrage während der Servus TV Übertragung am vergangenen Sonntag. Nicht zu Unrecht hat ein User gefragt, warum Tyler Myers und Sam Gagner nicht mehr für den KAC spielen durften, andererseits Jan Mursak sehr wohl noch für Ljubljana aufs Eis ging. Ebenso spielte Torhüter Thomas Greiss in der DEL noch für die Hannover Scorpions.
Da ich live auf Sendung mit dieser Frage selbst überfordert war, folgt die Lösung heute per Blog:
Sämtliche NHL-Spieler wurden im Laufe des Sonntags darüber informiert, dass der Lock Out beendet sei und sie schnellstmöglich die Reise nach Nord-Amerika antreten sollten. Tyler Myers hat beispielsweise durch seinen Teamkollegen und KAC-Goalie Rene Swette im Auto vom Ende des Lock Outs erfahren, wie er uns im TV-Interview geschildert hat.
Ein explizites "Spiel-Verbot" seitens der NHL oder der Club-Besitzer gibt es juristisch nicht. Jedes weitere Spiel birgt jedoch die große Gefahr einer Verletzung und sollten beispielsweise die Red Wings erfahren, dass ihr Spieler Mursak trotz des Aufrufes schnellstmöglich nach Detroit zu kommen noch an einem Bewerbsspiel teilgenommen und sich dabei vielleicht sogar verletzt hat, so wäre die gesamte Organisation wohl eher wenig "amused" über das Verhalten ihres Arbeitnehmers und könnte das in Zukunft sowohl sportliche als auch finanzielle Nachteile für den betroffenen Akteur zur Folge haben.
Dies war auch der Grund, warum sämtliche Lock-Out-Spieler (mit Ausnahme eben von Mursak, Greiss und ein paar Cracks in der KHL) sofort ihre europäischen Teams informiert haben, dass sie ab sofort nicht mehr zur Verfügung stünden.
Mein erster Gedanke, den ich live auf Sendung geäußert habe, dass es eventuell an der Vertragsgestaltung Mursaks zu den Red Wings (Unterscheidung One-Way vs Two-Way-Contract) gelegen haben könnte, ist daher falsch. Es geht rein um professionelles Verhalten gegenüber dem eigenen (Haupt-)Arbeitgeber. Dass Jan Mursak's Herz für Ljubljana schlägt und er seinem Verein beim Freiluft-Event unbedingt noch helfen wollte, anstatt sich vor den PC zu setzen und Flüge zu suchen bzw buchen, war wohl kein sehr besonnener Schritt. Diese Vorgehensweise zeigt aber auch, wie viel Bedeutung das Gastspiel in der Heimat für den erfolgreichsten Lock-Out-Spieler der EBEL tatsächlich gehabt hat.
Bild: BosBruinsFan