Nun gut, KAC-Trainer Christian Weber ist als Chef der Kampfmannschaft nach nicht einmal einem Jahr wieder Geschichte. Ein schneller Weg vom Wunderwuzzi, der das Klagenfurter Eishockey retten sollte, zum gedemütigten Spielball im Vorstands-Ping-Pong.
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Aber wie geht’s mit Christian Weber nun weiter? Vielleicht gibt es bei Erscheinen dieses Blogs bereits eine Lösung – vielleicht aber auch nicht.
Machen wir einen Blick zurück in den Sommer 2011. Christian Weber wird mit großem Tam-Tam als neuer hauptberuflicher Nachwuchstrainer des KAC präsentiert. Damit rühmen sich die Klagenfurter nicht zu Unrecht, eines jener Teams zu sein, das seriös an der Arbeit unterhalb der Profis interessiert ist und sogar ernsthaft plant (wenn auch immer weniger) Eigenbauspieler in den EBEL-Kader einzubauen. Das prinzipielle österreichische Übel von ehrenamtlichen oder besseren Hobbytrainern soll hier aber gar nicht groß zum Thema gemacht werden.
Jedenfalls dürften die Verantwortlichen mit der Arbeit von Christian Weber recht zufrieden gewesen sein, sonst wäre er wohl erstens nicht schon nach wenigen Wochen in den Betreuerstab des österreichischen Nationalteams aufgenommen worden und zweitens sicher nicht als Nachfolger für den im Februar 2012 eliminierten Manny Viveiros in Frage gekommen.
Was spricht folglich dagegen, den vor eineinhalb Jahren noch so hochgelobten Weber nun wieder im Nachwuchs zu beschäftigen? Denn das war ja der ursprüngliche Plan, ehe die Klagenfurter Youngsters zu Gunsten der „Ersten“ auf ihren Trainer verzichten mussten. Der aktuelle Tabellenplatz des KAC kann doch nicht in Verbindung mit den Fähigkeiten von Weber als Eishockey-Ausbildner gebracht werden.
Ob ein solcher Schritt überhaupt der Wunsch von Christian Weber wäre bzw die vertragliche Ausgestaltung einen derartigen Umstieg vorsieht, weiß ich nicht. Es wäre für mich jedoch die einzige logische Folge.
Was spricht gegen eine solche Rochade?
Eigentlich nur, dass ein Trainer, der bei einer Kampfmannschaft entlassen wird, auch mit einem gewissen Loser-Image gebrandmarkt ist. Denn was in Erinnerung bleibt, ist der letzte Eindruck. Und das ist im konkreten Fall das Bild eines ziemlich angeschlagenen Christian Weber, der trotz öffentlicher Demontage in der Weihnachtswoche geduldet von KAC-Gnaden noch ein paar Spiele hinter der Bande stehen durfte.
Aber das ist das Los eines Trainers. Es geht regelmäßig in der Vereins-Hierarchie bergauf, aber so gut wie nie bergab. Schade eigentlich, weil so regelmäßig viel an Qualität und Wissen verloren geht.