Auch bekannt als die Stadt die niemals schläft. Geschlafen haben leider nur die NY Islanders bei meinem Besuch bei Michi Grabner, die eine Führung gegen die New Jersey Devils noch in den letzten Minuten hergegeben und sogar noch nach regulärer Spielzeit verloren haben.
Obwohl insgesamt nur drei Tore gefallen sind, war das Spiel sehr attraktiv anzusehen. Extrem hohes Tempo, harte und faire Checks und eine sehr gute Torhüterleistung auf beiden Seiten. Die Stimmung in der Halle naja, wer einmal in der EBEL in einer vollen Halle Zuseher war, wird erstaunt sein, wie leise 14.000 Zuseher sein können. Die Show rundherum ist toll, aber es gibt keine wirklichen Schlachtgesänge, keine Trommeln und laut wird es nur wenn am Videowürfel „Make some noise“ eingeblendet wird.
Aufgefallen sind mir an diesem Abend vor allem drei Dinge:
1. Der Umgang mit den Schiedsrichtern
Es gibt einfach keine Diskussionen nach einer ausgesprochenen Strafe. Die Spieler fahren schnurstracks zur Strafbank. Ich habe Michi Grabner nach dem Spiel gefragt, warum das so ist, ich meinte, es wird hohe Geld-Strafen geben, wenn ein Spieler das Gefühl hat, er müsse jetzt mit dem Schiedsrichter diskutieren und somit das Spiel aufhalten („Time is money“), aber angeblich ist das nicht der Grund. Michi meinte, die Schiedsrichter werden als Partner, als weiteres Team am Eis angesehen und respektiert, die genau wie die Spieler das Beste versuchen, aber eben auch – wie die Spieler – Fehler machen. Somit wird schon mal zwischen den Wechseln die Meinung „ausgetauscht“, aber nur bis zu einer gewissen respektvollen Grenze.
2. Drei Powerbreaks pro Drittel
Ja, richtig gelesen, drei Unterbrechungen pro Drittel. Es sind wohl hübsche Mädels am Eis, die die Angriffsdrittel vom Schnee befreien (wie wir im Winter am Teich) und auch den Torraum vom Schnee säubern (Schneetürme an den Stangen als alter Tormann-Schmäh gibt es somit in der NHL nicht mehr), aber drei Unterbrechungen sind schon sehr mühsam und aus meiner Sicht wird der Spielfluss extrem beeinflusst, aber man gewöhnt sich als Spieler wahrscheinlich daran.
3. Der Umgang mit den Medien
Wie schon oben geschrieben haben die Islanders das Spiel in den letzten Minuten aus der Hand gegeben. Wer nun denkt, die Türen bleiben nach dem Spiel zu, der hat sich geirrt. Nach dem Schlusspfiff verschwinden die Jungs wohl in der Kabine, dann gibt es eine kurze Ansprache und dann geht die Tür zur Kabine schon wieder auf. Dann geht es schnell, ausgewählte Journalisten dürfen nun in die Kabine (auch wir hatten diese Ehre) und gehen direkt auf einen Interviewpartner zu. Beobachtet wird man ständig von drei Security-Leuten die in der Kabine positioniert sind. Die Athleten sind Profis, beantworten die Fragen, keiner meckert rum, keiner beschwert sich, warum denn jetzt (gerade bei einer schmerzlichen Niederlage) die Journalisten in der Kabine stehen. Andererseits halten sich die Journalisten sehr, sehr kurz, dies ist wahrscheinlich die Abmachung. Nach wenigen Minuten sind alle wieder draußen und die Spieler wieder unter sich.
Wie klein die Welt ist habe ich auch wieder mal erfahren können. Vor dem Spiel war ich noch in der Halle unterwegs und auf einmal ruft jemand „Servas Jule“. Es war Alex Pinter, der Bruder von Philipp Pinter, er stand da mit Philipp Lonin, dem persönlichen Betreuer von Michi Grabner. Ja, die Kärntner sind halt überall. Zum Drüberstreuen habe ich dann noch den Deutschen Martin Niefnecker getroffen, Weltmeister im Red Bull Crashed Ice 2010, der auf dem Weg zum großen Finale in Quebec (ServusTV, Sonntag, 18.3.2012, 16.00 Uhr) in New York Halt gemacht hat.
New York, New York, immer eine Reise wert…..