Black Wings ziehen ins Halbfinale ein
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marksoft -
20. März 2018 um 21:54 -
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Die Black Wings haben nach einem 0:2 Rückstand in der Viertelfinalserie gegen Zagreb vier Spiele in Folge gewonnen und damit den Einzug ins Halbfinale geschafft. Die Linzer gewannen auch das zweite Auswärtsspiel in Folge in Zagreb, dieses Mal mit 5:4, und beendeten damit die Comebacksaison der Bären.
Die Saison in der EBEL ist schon lange, das sieht man auch am Dom Sportova. Gestern hatte man massive Eisprobleme, die sogar zu einer 52minütigen Spielunterbrechung führten, heute war es eine Tür auf der Linzer Spielerbank, die immer wieder Probleme machte und für Unterbrechungen sorgte. Das nützte den Bären, die körperlich jede Pause brauchen konnten, wie man schon gestern deutlich bemerkte. Ansonsten verlief das Match anders als die bisherigen Duelle. Beide Mannschaften forcierten vor allem die Defensive und versuchten, die Chancen für den Gegner zu minimieren. Das lag wohl auch daran, dass beide Teams richtig müde wirkten. In der Anfangsphase wurden wenigstens noch Chancen kreiert - Lehtonen sorgte in der 2. Minute für den ersten Linzer Schockmoment, wurde aber von Altmann noch im Abschluss gestört.
Wenig später ein schönes Solo von Broda, er wurde mit einem Foul gestoppt, aber das darauf folgende Power Play brachte nichts. Die Partie wurde immer ruhiger, es tat sich nicht viel am Eis. Offensiv wurde es erst ab der 13. Minute wieder interessanter, als Zagreb den Druck zu erhöhen schien, aber Dan DaSilva einen Konter mittels Sololauf setzte. Er wurde von Drew Schiestel gefoult und das zweite Power Play der Oberösterreicher saß dann. Fabio Hofer staubte in der 16. Minute ab und brachte die Black Wings auch dieses Mal in Führung. Durch eher kleinliche Regelauslegung wurden die Bären in weiterer Folge binnen kürzester Zeit mit zwei Strafen belegt, aber selbst eine Minute in doppelter Unterzahl überstanden die Gastgeber unbeschadet. Das sollte Kraft für den Mittelabschnitt geben, denn überzeugend war das hier nicht, was die Linzer zeigten. Der letzte Wille, den Sack in der Serie zuzumachen war nicht sichtbar.
Die Gäste starteten mit zwei richtig dicken Chancen in den Mittelabschnitt: DaSilva und Hofer vergaben binnen einer Minute alleine vor dem Tor stehend. Kevin Carr hielt das Ergebnis knapp. Danach wurde die Partie so richtig zerfahren, viele Strafen beherrschten das Geschehen am Eis. Bei 4 gegen 4 war es dann Marc-Andre Dorion, der sich einen schweren Fehler an der blauen Linie leistete, Tyler Morley überlief den zu langsamen Verteidiger und machte schließlich im zweiten Versuch das 1:1 für Medvescak. Das belebte die Bären und als Patrick Spannring wenig später sogar für vier Minuten auf der Strafbank Platz nahm, spielten die Kroaten auf die Führung. Aber diese vier Minuten wurden von Linz souverän überstanden und kaum waren die Black Wings komplett, schlugen sie ein zweites Mal zu. Shane O'Brien durfte seinen ersten Treffer im Trikot der Linzer bejubeln, Rick Schofield hatte die Sicht perfekt verstellt. Selbst der fast schon obligate Videobeweis konnte an diesem 2:1 für die Gäste nichts ändern.
Genau dieser O'Brien bekam in der 33. Minute die Scheibe vor dem eigenen Tor nicht weg, auch Dorion war nicht am Posten und Tyler Morley markierte mit seinem 30. Saisontor das 2:2 für die Bären. Die Stehaufmännchen waren damit weiterhin voll im Spiel und gingen nur Sekunden später in Führung. Sondre Olden stand im Power Play am langen Eck alleine und versenkte die Schiebe problemlos im Netz. Linz wirkte nach diesem Doppelschlag angeschlagen und hing regelrecht in den Seilen. Von wegen breiterer Kader, die Black Wings waren müde und hatten keine Energie mehr. Es ging mit dem Vorsprung der Hausherren, die hier mehr "Verzweiflung" an den Tag legten, zum zweiten Mal in die Pause.
Aus dieser starteten die Linzer perfekt, weil Brian Lebler "sein" Tor machte und das Match zum 3:3 ausglich. Noch nicht einmal eine Minute war gespielt und Lebler hatte auch im sechsten Spiel in Folge getroffen und ließ noch ein weiteres Tor folgen. In der 44. Minute patzte der bis dahin so gute Kevin Carr und ließ sich von einem Schuss ins kurze Eck überraschen. Der Schock bei den Hausherren saß tief und die Bären brauchten ein paar Minuten, um sich davon zu erholen. In der 48. Minute setzte Lehtonen zum Solo an, schien den Ausgleich schon am Schläger zu haben, scheiterte aber an Mike Ouzas. Es waren die Torhüter, die in dieser Phase den Unterschied ausmachten, denn Kevin Carr ließ sich in der 50. Minute erneut überraschen und wurde ins kurze Kreuzeck bezwungen. Das 5:3 von Rick Schofield hatte so etwas wie vorentscheidenden Charakter. Zagreb reagierte mit einem Torhüterwechsel und bekam gut fünf Minuten vor dem Ende die Chance auf den Anschlusstreffer serviert. Piche und O'Brien saßen bei Linz auf der Bank und Tyler Morley sorgte aus spitzem Winkel für das 4:5. Sein drittes Tor an diesem Abend und plötzlich war wieder alles möglich.
Die Linzer mussten in den letzten Minuten noch zittern, sie wackelten und Zagreb drückte. Aber es sollte kein Tor mehr fallen! Zagreb verabschiedete sich mit hocherhobenem Kopf, Linz steht nun im Halbfinale gegen Salzburg!
Medvescak Zagreb - LIWEST Black Wings Linz 4:5 (0:1, 3:1, 1:3)
Tore: 0:1 Hofer (16./PP), 1:1 Morley (27.), 1:2 O'Brien (33.), 2:2 Morley (34.), 3:2 Olden (36./PP), 3:3 Lebler (41.), 3:4 Lebler (44.), 3:5 Schofield (50.), 4:5 Morley (56./PP2).
Endstand in der Serie Best of Seven: 2:4 (4:3 n.V., 6:2, 2:8, 4:8, 3:4 n.V., 4:5)