120 EBEL Zugänge: Wer war Top und wer war Flop?
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Bernd Freimüller -
23. März 2012 um 09:53 -
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Die Zwischenrunde beginnt, einige Teams suchen 9 Tage vor Transferschluss noch nach Verstärkungen – ein guter Zeitpunkt, einmal ein vorläufiges Fazit zu ziehen. Wer hat sich vor bzw. während der Saison gut verstärkt, welche Neuzugänge waren absolute Volltreffer, welche floppten? Hier die Kritierien zur Bewertung:
Die 120 beurteilten Spieler wurden in sechs Kategorien (keine Abstufung innerhalb der Kriterien) eingeteilt:
Volltreffer – Der Spieler ragt aus der Mannschaft heraus, machte diese erheblich besser und ist eine Attraktion für die Liga. Diesen Status erreichten lediglich fünf Cracks.
Wertvolle Verstärkung – Der Spieler ist ein wesentlicher Eckpfeiler im Team und hebt das Niveau des Teams an. Bringt seine Stärken in den meisten Spielen ein und hält sein Level über die ganze Saison.
Guter Griff – Erfüllt die ihm zugeteilte Rolle gut und bringt über den Großteil der Saison die erwartete Leistung.
Ergänzungsspieler – Macht das Team nicht besser, allerdings auch nicht schlechter. Für junge oder einheimische Spieler meist eine gute Kategorie, für Legionäre (so sie nicht sehr billig sind, oder, wie Lefebvre oder Waugh eine zugeteilte Rolle ausfüllen) eher nicht.
Bis jetzt Fehlgriff – Konnten Erwartungen in keiner Weise erfüllen und dem Team in keiner Weise helfen.
Nicht zu bewerten – Entweder Kurzzeitaushilfen (z. B. Fechtig oder Petre), Spieler deren Engagement vorzeitig endete, oder Legionäre, die erst vor kurzem kamen
Gar nicht in die Bewertung aufgenommen wurden Spieler, die aus der eigenen Jugend oder dem Farmteam kamen bzw. Spieler, die nur zur Auffüllung des Spielberichts dienten und nicht genügend Eiszeit bekamen.
Grundsätzlich war die Leistung in der heurigen Saison das Hauptkriterium für die Bewertung, nicht alte Verdienste oder Potential für die Zukunft. Finanzielle Aspekte flossen nur am Rande ein, daher finden sich etwa Robbie Earl und Derek Ryan in derselben Kategorie, auch wenn deren Gehälter gewaltig auseinanderklaffen. Ganz wegdiskutiert können aber die finanziellen Rahmenbedingungen der einzelnen Klubs sowie die damit einhergehenden Erwartungen an deren Spieler nicht: An die mit großem Getöse angekündigten Capitals-Neuzugänge müssen ganz einfach andere Anforderungen gestellt werden als an die in pekuniärer Notdurft zusammengestoppelte Jesenice-Truppe.
Der Leistung des Spielers wurde im Kontext des jeweiligen Teams gesehen. Durchaus möglich allerdings, dass gewisse Cracks unter anderen Erwartungen und mit anderen Nebenspielern eher besser (Jeremy Williams) oder schlechter (Toni Dahlman) agieren würden, was aber Spekulation bleiben muss. Auch der Status von sogenannten „Role Players“ ist ein diffiziler: Einige Spieler (z. B. Geoff Waugh oder Guillaume Lefebvre) füllen ihre Rolle dem Anforderungsprofil (Reiner Defensivverteidiger bzw. Abfangjäger in physischen Spielen) gemäß aus, für einen „guten Griff“ kann das aber doch zu wenig sein.
Trotz dieser Kritierien konnten Härtefälle aber nicht ausbleiben. Der größte darunter: Thomas Koch. Als teuerster Spieler der Liga gehört er sicher nicht zu den Topleuten der heurigen Saison, viel zu selten ragte er seinen Fähigkeiten entsprechend heraus. Trotzdem sind seine Leistungen – absolut gesehen - schlußendlich gut genug, um nicht als Fehlgriff oder Ergänzungsspieler bewertet zu werden. Dass die Einstufung als „Guter Griff“ natürlich diskussionswürdig ist (auch im Vergleich zu dem eine Kategorie niedriger eingestuften Marco Pewal), liegt auf der Hand, eine solche Aufstellung kann aber ohnehin eher als Diskussionsgrundlage denn als gesicherte Wahrheit angesehen werden.