Daniel Woger war letzten Dienstag das nächste Opfer. Er fällt wegen einer Gehirnerschütterung wohl für mehrere Wochen aus. Ob der Hit nun korrekt war oder nicht, hat eh schon für ausreichend Diskussionsstoff gesorgt. Die dramatische Zunahme der Kopfverletzungen im Eishockey allgemein ist wohl für alle Fans des Sports sehr besorgniserregend.
Gary Venner, selbst Opfer von Langzeitfolgen einer Gehirnerschütterung, hält uns in den gemeinsamen Reisen zu Servus TV Übertragungen immer auf dem laufenden Stand, was sich in Nord-Amerika gerade tut. Einerseits, welche Maßnahmen im Regelwesen bei diversen Meetings angedacht werden und andererseits, wie man die Ausrüstung, speziell die Helme, weiterentwickeln kann, um den Verletzungen vorzubeugen. Wir ehemalige Cracks sitzen dann oft beieinander und wälzen Ideen und grübeln über eine Lösung, wie man die Verletzungen vermeiden kann, ohne die Intensität und damit natürlich auch die Attraktivität des Spiels zu mindern.
Ich muss dazu ehrlicherweise gestehen: Ich hab nach wie vor keine Ahnung.
Aber gerade in so einer sensiblen Zeit, in der ein genialer Spieler wie Sidney Crosby aufgrund einer Gehirnerschütterung mittlerweile schon ein Jahr lang quasi auf Eis gelegt ist, gerade in einer solchen Zeit, sollte man umso mehr an die Eigenverantwortlichkeit der Spieler appellieren. Und damit meine ich nicht, dass man Open-Ice-Hits in der neutralen Zone auslässt, um seinen Gegenspieler zu verschonen, damit meine ich lediglich, dass man keine Kopfverletzung vortäuschen sollte, wenn eine solche nicht vorliegt. Denn das entspricht weder dem allseits beworbenen Fair-Play-Gedanken, und schon gar nicht nützt es den tatsächlichen bzw künftigen Opfern.