KAC will Revanche gegen die Bären aus Zagreb
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marksoft -
31. Dezember 2017 um 14:02 -
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Nach der gestrigen 2:3-Niederlage bei Medvescak Zagreb bietet sich dem EC-KAC schon am morgigen Neujahrstag die Möglichkeit, sich vor eigenem Publikum bei den Kroaten zu revanchieren.
Nach drei Siegen am Stück mussten die Rotjacken am Samstagabend im Auswärtsspiel in Zagreb erstmals wieder eine (knappe und im gleichen Grade unnötige) Niederlage hinnehmen. Dennoch behielten die Klagenfurter ihren zweiten Tabellenrang, sie weisen nun drei Zähler Vorsprung auf den neuen Drittplatzierten, den EC Salzburg, auf. Vor eigenem Publikum punktete der EC-KAC in jedem seiner sieben Heimspiele seit der Länderspielpause im November, die Bilanz aus diesem Zeitraum fällt mit 19:2 Punkten und 27:12 Toren sehr positiv aus. Speziell die rot-weiße Defensive steht in der Stadthalle meist felsenfest: 31 Gegentreffer in 17 Partien ergeben einen Schnitt von nur 1,82 pro Begegnung, was dem niedrigsten Wert seit der Saison 2000/01 entspricht.
Medvescak Zagreb konnte zuletzt drei Siege am Stück einfahren und sich damit wieder an die Top Sechs annähern, aktuell fehlen (bei einem Spiel weniger) nur noch drei Punkte auf eine Platzierung, die nach 44 Runden die vorzeitige Play-Off-Qualifikation bedeuten würde. Um diese zu schaffen, bedarf es jedoch einer deutlichen Steigerung der Erfolgsquote in Auswärtsspielen: Bislang nahmen die Kroaten aus 16 Begegnungen in der Fremde erst magere elf Zähler mit, mit zehn Auswärtspunkten stehen ligaweit nur die Graz 99ers schlechter da. In Klagenfurt waren die Bären vor und nach ihrem „KHL-Ausflug“ nur mäßig erfolgreich: Sie verließen die Stadthalle bei 13 ihrer bislang 18 Auftritten als Verlierer und mussten in allen (sechs) Konfrontationen seit dem 24. Januar 2012 Punkte in Kärntens Landeshauptstadt lassen.
Die Zahlen zum Spiel
1 – Bei vier ihrer letzten sechs Auftritte in der Stadthalle gelang den Bären aus Kroatiens Hauptstadt nur ein Treffer. Zagrebs einziger Erfolg in Klagenfurt in diesem Zeitraum war ein 5:4-Sieg nach Shootout im November 2012, bei dem Lockout-Spieler Dustin Jeffrey als dreifacher Torschütze in Erscheinung trat.
4 – Die aktuelle ist bisher Medveš?aks schlechteste Saison im insgesamt fünften Jahr der EBEL-Zugehörigkeit, wenn es nach den Leistungen in Auswärtsspielen geht: In 16 Partien gelangen nur vier Siege, sowohl die Erfolgsquote (25,0 Prozent) als auch der Schnitt erzielter (2,25) und kassierter Treffer (3,75) entsprechen den jeweils negativsten Werten ins Zagrebs Ligageschichte.
22 – Mit einem Rating von +22 ist Johannes Bischofberger weiterhin jener EBEL-Spieler, der die beste Plus/Minus-Bilanz aufweisen kann. Seit der Heimniederlage gegen Wien Mitte Oktober beendete der Stürmer der Rotjacken jeden seiner 19 Einsätze mit einem ausgeglichenen oder positiven Wert.
24,7 – Die Effektivität des KAC-Powerplays steht in der laufenden Saison in direkter Korrelation zum Ausgang der jeweiligen Begegnungen. Während die Erfolgsquote des Überzahlspiels bei Siegen bei 24,7 Prozent liegt, sinkt sie in Partien, die verloren gehen, auf 7,8 Prozent ab.
74 – Die Kampfmannschaft des EC-KAC bestritt am Samstag ihr 74. und letztes Spiel im Kalenderjahr 2017. Dabei standen 44 Siegen 30 Niederlagen gegenüber, 223 erzielten auch 186 kassierte Tore (EBEL-Bilanz: 65 Spiele, 39 Siege, 26 Niederlagen, 197 zu 162 Tore).
149 – Die Vorarbeit zum Unterzahltreffer von Johannes Bischofberger in Zagreb war das bereits 149. Assist von Thomas Hundertpfund in seiner EBEL-Laufbahn. In der ewigen KAC-Bestenliste seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 wird der Mittelstürmer demnächst wohl Anthony Iob (150), Gregor Hager (151) und Herbert Ratz (151) überholen.
Medvescak Zagreb avancierte zwei Tage vor Weihnachten zum bereits vierten EBEL-Team in dieser Spielzeit, das seinen Head Coach (Connor Cameron) vom Dienst freistellte. Seither ging es für die Kroaten auch aufwärts, sie feierten drei Siege hintereinander und brachten sich damit wieder zurück ins Rennen um einen Platz in der Pick Round. Zeit ihrer EBEL-Zugehörigkeit mussten die Kroaten noch nie in die Qualifikationsrunde, sowohl 2012 als auch 2013 belegten sie nach der ersten Phase des Grunddurchgangs sogar den zweiten Rang.
Die laufende Saison war beim Rückkehrer aus der KHL von recht großen Leistungsschwankungen gekennzeichnet, konstant blieb eigentlich nur die deutliche Diskrepanz zwischen Heim- (36 Punkte) und Auswärtsleistungen (elf Zähler). Die bescheidene Erfolgsquote im Spiel bei numerischer Überlegenheit - mit 13,4 Prozent der niedrigste wert aller zwölf Mannschaften - wurde jüngst zumindest ein Stück weit aufgebessert, Medvescak gelangen in den letzten vier Spielen vier Powerplaytreffer. Darunter Garrett Noonans Treffer bei doppelter Überzahl zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen den EC-KAC im Heimspiel am Samstag.
Auch nach dem Trainerwechsel nichts geändert hat sich am beschränkten Vertrauen Zagrebs in heimische Ergänzungsspieler: Zwischen den Pfosten durfte Vilim Rosandi? gegen die Rotjacken wohl nur glänzen, weil Standardgoalie Kevin Poulin mit dem Team Canada am Spengler-Cup teilnimmt. Ansonsten kamen in der Partie gegen die Klagenfurter nur sechs Verteidiger und neun Stürmer zu mehr als einem Shift. Topscorer Tyler Morely stand beispielsweise 25:26 Minuten am Eis – und damit fast fünfeinhalb Minuten länger als der in dieser Begegnung am häufigsten eingesetzte KAC-Stürmer, Thomas Hundertpfund (20:02).
In der ewigen EBEL-Bilanz aus Duellen zwischen den Rotjacken und den Bären liegt Medvescak mit 17 zu 20 Siegen (und 106 zu 11 Toren) leicht im Hintertreffen. Die bislang drei Konfrontationen in der laufenden Saison endeten alleamt mit Erfolgen für die jeweilige Heimmannschaft.
Nach derzeitigem Stand kann der Trainerstab des EC-KAC im „Rückspiel“ gegen Medvescak Zagreb auf alle schon am Samstag eingesetzten Cracks zurückgreifen. Nicht zur Verfügung stehen demnach unverändert Kevin Kapstad, Matthew Neal und Jon Rheault. Da am Neujahrstag zum ersten Mal seit dem Spiel in Znojmo am 19. Dezember zeitgleich kein Ligaspiel des Farmteams am Programm steht, ist davon auszugehen, dass zusätzlich ein weiterer Spieler aus dem AHL-Kader in das EBEL-Lineup aufrückt.
„Unsere Leistung in Zagreb war eine deutliche Verbesserung zum Derby am Donnerstag, dennoch standen wir dort mit leeren Händen da, während wir gegen Villach erfolgreich waren. Solche Spiele gibt es ganz einfach, das ist kein Grund für Niedergeschlagenheit, sondern vielmehr ein Ansporn, es jetzt zu Hause mit noch mehr Zielstrebigkeit anzugehen. Medveš?ak ist ein nicht ganz angenehm zu bespielender Gegner, der eher passiv agiert und sich auf Konter verlegt, darauf sind wir aber vorbereitet. Wir freuen uns auf den Start ins neue Jahr vor eigenem Publikum.“ (Christoph Duller, Verteidiger EC-KAC)