Fehervar schießt sich Frust gegen Linz vom Leib
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marksoft -
26. Dezember 2017 um 21:02 -
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Zum ersten Mal in dieser Saison hat Fehervar AV19 ein Spiel gegen die Black Wings gewonnen! Die Ungarn setzten sich als effizienteres und auch beherzter aufspielendes Team gegen die Linzer durch und fügte den Oberösterreichern deren zweite Niederlage in Folge zu. Mit dem 8:4 Erfolg macht Fehervar in der Tabelle einen Riesensatz nach vorne.
Auch im vierten Jahr hintereinander trafen heute Fehervar und die Black Wings am zweiten Weihnachtsfeiertag aufeinander. Das Duell der beiden Mannschaften so kurz nach dem Weihnachtsfest hat also schon so etwas wie Tradition. Es war das Aufeinandertreffen der schlechtesten Offensive der Liga (Fehervar) mit einer der gefährlichsten. Trotzdem hatte man von Beginn weg einen anderen Eindruck, denn die Ungarn begannen stark und hatten durch den brandgefährlichen Erdely in der Anfangsphase zwei Riesenchancen. Die versemmelte der Flügelstürmer zwar, dennoch zeigten diese Szenen, dass Linz ganz schlecht startete. Defensiv wirkten die Oberösterreicher fehleranfällig und in ihren Positionen sehr ungenau, während nach vorne zu wenig Druck erzeugt werden konnte. In der 8. Minute war dann die logische Konsequenz aus dem Geschehen am Eis, dass Fehervar durch David Gilbert in Führung ging.
Daraufhin versuchten die Black Wings zu antworten und mehr für die Offensive zu tun. Das schien sich auch auszuzahlen, denn in der 15. Minute war es Kapitän Philipp Lukas, der mit seinem zweiten Saisontor den Ausgleich für die Gäste erzielte. Diese wirkten daraufhin so, als würden sie das Match unter Kontrolle bekommen. Bis Erik Kirchschläger in der 18. M;inute auf die Strafnbank musste und nur 14 Sekunden später ein Blue Liner von Jonathan Harty hinter Mike Ouzas einschlug. Die zweite Führung der roten Teufel, die sofort nachlegten. Wiederum nur 35 Sekunden später stand Janos Hari am langen Eck frei, staubte ungestört zum 3:1 ab und sorgte dafür, dass die Ungarn nach den ersten zwanzig Minuten eine durchaus überraschende Zweitoreführung mitnehmen konnten.
Die enttäuschenden Linzer konnten nach nur 45 Sekunden im Mitteldrittel einen frühen Anschlusstreffer bejubeln. Patrick Spannring staubte am langen Eck ab, aber das war nur ein kurzes Aufbäumen der Black Wings. Fehervar war das bessere Team gegen einen viel zu passiven und in den Zweikämpfen sehr zurückhaltenden Gast aus Oberösterreich. Das sollte sich rächen. Koger hatte in der 22. Minute eine Riesenchance, scheiterte aber an Ouzas, ehe in der 25. Minute Manavian im Power Play zuschlug und damit wieder die alte Führung herstellte. Es war auch das Ende des ARbeitstages von Mike Ouzas, der bei 11 Schüssen 4 Gegentore kassiert hatte und danach für Backup Florian Janny Platz machte. Der Wechsel brachte zumindest in der Abwehr mehr Struktur ins Spiel der Linzer, während Fehervar nun zusehends versuchte, über Konter zum Erfolg zu kommen. Das brachte aber Linz ins Match zurück, denn die Stahlstädter erarbeiteten sich optische Vorteile und wurden zusehens gefährlicher. Etwa ab der Hälfte der Partie wurden die Angriffe vehementer und es war Fabio Hofer, der in der 36. Minute den Anschlusstreffer machte. Bereits das vierte Tor des Vorarlbergers in dieser Saison gegen Fehervar!
Jetzt war wieder (oder besser gesagt endlich) Feuer im Spiel, die Black Wings intensivierten das Körperspiel, liefen aber auch zur letzten Pause einem Rückstand hinterher. Kaum aus der Kabine übernahmen die Oberösterreicher erneut das Kommando am Eis und feuerten förmlich aus allen Lagen. Die Versuche waren aber ungenau und Fehervars MacMillan Carruth erlaubte sich keinen Fehlgriff und hielt die knappe Führung fest. Das tat er auch in der 46. Minute, als Rick Schofield in Unterzahl zum Konter ansetzte und gefällt wurde. Der Linzer Zweitliniencenter scheiterte schließlich beim ausgesprochenen Penalty und vergab damit einen Shorthander... der Anfangsschwung der Gäste war damit aber aus dem Spiel. Die Ward-Schützlinge wurden wieder zu passiv und kassierten prompt das fünfte Tor. In der 49. Minute machte Daniel Koger das 5:3 und sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung. Die Black Wings wirkten nicht so, als ob sie mit aller Macht gegen die drohende Niederlage ankämpfen würden und so tickte die Uhr zu Gunsten der Haushrren in Richtung Spielende, ohne dass Carruth im Fehervar Tor in Verlegenheit gekommen wäre. Erst in der 57. Minute machte auch Brian Lebler sein obligatorisches Tor gegen die Magyaren und brachte doch noch einmal Spannung in das Match.
Der Spannungsbogen fiel aber rapide ab, als Fehervar in der 58. Minute das halbe Dutzend voll und damit die Entscheidung machte. Wieder ar Janos Hari da und sorgte für ausgelassene Stimmung unter den Fans. Die Linzer setzten alles auf eine Karte, holten schon zwei Minuten vor dem Ende Florian Janny vom Eis und kassierten das 4:7 mittels Empty Netter. Aber das war noch nicht das Ende der Partie, denn die Ungarn hatten noch nicht genug. Das schlechteste Offensivteam der Liga schenkte den Linzern auch noch einen achten Treffer ein: mittels Power Play traf Luttinen zum 8:4 Endstand und unterstrich damit die heutige Leistung der Stahlstädter, die insgesamt zu wenig konzentriert auftraten. Fehervar hingegen war effizient und hatte auch das nötige Glück auf seiner Seite, machte in der Tabelle einen Sprung vom vorletzten auf den siebten Tabellenplatz.
Fehervar AV19 - LIWEST Black Wings 8:4 (3:1, 1:2, 4:1)
Tore: 1:0 Gilbert (8.), 1:1 P. Lukas (15.), 2:1 Harty (18./PP), 3:1 Hari (19.), 3:2 Spannring (21.), 4:2 Manavian (25./PP), 4:3 Hofer (36.), 5:3 Koger (49.), 5:4 Lebler (57.), 6:4 Jaros (58.), 7:4 Erdely (59./EN), 8:4 Luttinen (60./PP).