KAC will zwei Serien in Znojmo verlängern
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marksoft -
1. November 2017 um 15:50 -
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Vier Mal in Folge gewonnen hat der KAC, der HC Orli Znojmo sechs Mal am Stück verloren. Die Ausgangslage vor dem morgigen TV Spiel des Vizemeister in Tschechien scheint klar zu sein.
Der EC-KAC arbeitete sich in den vergangenen Wochen in der Tabelle dank einer immer stabileren Defensive und einer gesteigerten Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse beharrlich nach oben, nach vier Siegen am Stück sind die Rotjacken auf dem dritten Platz des Rankings angekommen. Bereits in sieben Saisonspielen kassierten die Klagenfurter nur einen oder gar keinen Gegentreffer, ligaweit spielte kein anderes Team häufiger „zu null“ oder „zu eins“. In Znojmo verteidigt Rot-Weiß eine eindrucksvolle Serie: Seit Dezember 2014 wurde jedes der neun Auswärtsspiele in Tschechien gewonnen!
Orli Znojmo startete gut in die Saison 2017/18, mit Ausnahme des Gastspiels in Klagenfurt konnten die Adler in jeder ihrer ersten sechs Partien punkten. Nach den Shutout-Siegen gegen Graz und in Villach in der zweiten Oktoberwoche schlitterten die Tschechen jedoch in eine veritable Formkrise, sie gehen mit einer Serie von sechs Niederlagen am Stück in ihr Heimspiel gegen die Rotjacken. Vier dieser Verluste musste Znojmo in der Fremde hinnehmen, den jüngsten davon am Dienstagabend denkbar knapp (0:1) in Zagreb. Vor eigenem Publikum lief es für den Vizemeister von 2016 wesentlich besser: Nur in einem von acht Heimspielen - beim 3:4 gegen Wien - blieben die Adler gänzlich ohne Punkt.
Die Zahlen zum Spiel:
8 – David Fischer wartet zwar weiterhin auf seinen ersten EBEL-Saisontreffer, dennoch ist der Verteidiger ein sehr wichtiger Faktor im Angriffsspiel des EC-KAC: In jeder der letzten acht Partien haben die Rotjacken Even Strength-Treffer erzielt, bei denen Fischer am Eis stand.
9 – Seit seinem Wechsel zum EC-KAC bestritt Torhüter Tomáš Duba neun EBEL-Partien gegen seinen Ex-Klub Znojmo und gab dabei eine hervorragende Figur ab: Der Tscheche kassierte im Schnitt nur 1,56 Gegentore pro Partie, wehrte 94,85 Prozent der auf ihn abgegebenen Schüsse ab und feierte acht Siege.
13 – Auswärtsspiele in Znojmo liegen den Klagenfurtern ganz besonders: Seit dem EBEL-Einstieg der Tschechen siegte Rot-Weiß bei 13 seiner 17 Auftritte in Südmähren. In keiner anderen Halle in der Liga (inklusive der eigenen) weist der EC-KAC eine höhere Siegesquote auf als in der Nevoga Aréna (76,5 Prozent).
79 – Im ersten Duell mit Orli Znojmo Mitte September legte der EC-KAC einen der überzeugendsten Auftritte der bisherigen Spielzeit hin: Die Klagenfurter drangen in dieser Partie 79 Mal in die Offensivzone ein (Saisonhöchstwert, Anm.) und verbuchten 77 Torschussversuche (zweitbester Wert 2017/18).
91,7 – Die Rotjacken konnten in den vergangenen Wochen ihr Penalty Killing stark verbessern: Im Verlauf der letzten vier Partien lag ihre Erfolgsquote im Spiel bei numerischer Unterlegenheit bei 91,7 Prozent. Aus 18 gegnerischen Powerplays resultierte nur ein einziger Treffer - jener von Daniel Oberkofler eine Sekunde vor dem Ablauf der Strafzeit gegen Thomas Hundertpfund im Auswärtsspiel in Graz.
300 – Jubiläum für Jamie Lundmark: Der KAC-Stürmer wird in Znojmo das 300. EBEL-Spiel seiner Karriere bestreiten. Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 haben nur zwei Legionäre - Kirk Furey (488) und Mike Siklenka (301) - mehr Ligaspiele für die Rotjacken absolviert.
Der Gegner:
Orli Znojmo kam 2011 als in Österreich recht unbeschriebenes Blatt in die Erste Bank Eishockey Liga, machte sich in dieser jedoch rasch einen guten Namen: Flexibles, temporeiches und tendenziell stets offensiv ausgerichtetes Eishockey bereicherten den Bewerb, förmlich von Jahr zu Jahr wurden die Adler stärker und spielten in der Tabelle weiter oben mit. Diese Entwicklung gipfelte im Jahr 2016 im Einzug in die Finalserie, die letztlich aber gegen den EC Salzburg verloren ging. Auf den Vizemeistertitel folgte der veritable Rückschritt in der vergangenen Saison: Znojmo hatte sich scheinbar im Sommer nahezu aller Eigenschaften entledigt, die das Team über Jahre hinweg so stark gemacht hatten: Die Siegesquote rutschte erstmals seit 2011/12 wieder unter die 50-Prozent-Grenze, der Schnitt an erzielten Toren pro Partie sank von 3,49 auf 2,62, die Heimstärke (48,2 Prozent gewonnener Spiele nach noch 72,2 Prozent im Jahr zuvor) ging flöten. Am Ende einer durchwachsenen Saison konnten sich die Südmähren zwar noch für die Play-Offs qualifizieren, dort unterlag man jedoch schon in der ersten Runde mit 0:4 in Siegen gegen den EC-KAC.
Bei Orli Znojmo sorgte das enttäuschende Abschneiden im Vorjahr für weitreichende Veränderungen zur aktuellen Spielzeit. Bei der Kaderzusammenstellung besann man sich wieder seines tschechischen Weges, statt zehn Legionären, wie im Verlauf der letzten Saison, streifen heuer nur noch drei Imports das Trikot der Adler über. Neben dem slowakischen Backup-Goalie Tomáš Halász und seinem Landsmann Marek Biro in der Abwehr ist der EBEL-MVP von 2016, Colton Yellow Horn, der einzige außerhalb der Tschechischen Republik geborene Crack im Aufgebot. Der Kanadier führt aktuell mit 17 Punkten aus 17 Partien auch die mannschaftsinterne Scorerwertung an, in der gleich hinter ihm mit Erik N?mec einer der zahlreichen Neuzugänge des Sommers liegt. Gut ins neue Jahr gestartet ist auch Stürmer Radek ?íp, der nach einer beim Auswärtsspiel in Klagenfurt im vergangenen Dezember erlittenen Verletzung für mehr als die Hälfte der vergangenen Saison ausgefallen war.
Die Rotjacken erwiesen sich in all den Jahren von Znojmos EBEL-Zugehörigkeit als einer der unangenehmsten Gegner für die Adler: Der EC-KAC setzte sich in 25 der bisher 34 direkten Begegnungen durch und kegelte die Südmähren sowohl 2015 (4:1) als auch 2017 (4:0) klar aus der ersten Play-Off-Runde. Saisonübergreifend hat Klagenfurt jedes der jüngsten sechs Duelle mit Znojmo für sich entschieden.
Die Personalien:
Bei den Rotjacken zeichnen sich keine Veränderungen an der personellen Zusammensetzung des Lineups ab: Die Langzeitverletzten Richie Regehr, Mitja Robar, Manuel Geier und Patrick Harand werden allesamt frühestens nach der Länderspielpause in den Spielkader zurückkehren. Zudem fehlt weiterhin Steven Strong, der in Znojmo das fünfte und letzte Spiel seiner Sperre absitzt. Es ist geplant, dass neben dem Torhüterduo Duba/Madlener sieben Verteidiger und zwölf Stürmer die Reise nach Tschechien antreten werden.
Der Kommentar:
„Trotz der zahlreichen und namhaften Ausfälle haben wir unser Leistungsniveau in den vergangenen Wochen auf einem Level eingependelt, mit dem wir für Ende Oktober durchaus zufrieden sein können. Wir entwickeln uns in allen Mannschaftsteilen weiter und gerade für uns jüngere Spieler ist das Ausmaß an Vertrauen, das uns in Form von Eiszeit entgegengebracht wird, sehr positiv. Insgesamt stimmt unsere Richtung und wir möchten den Trend der letzten Partien nun auch bei den beiden letzten Auftritten vor dem International Break bestätigen.“ (Philipp Kreuzer, Stürmer EC-KAC)