Glanzloser Linzer Sieg beim EBEL Schlusslicht
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marksoft -
22. Oktober 2017 um 20:04 -
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Wenig berauschend, aber effizient spielten die Black Wings ihre heutige Auswärtspartie in Szekesfehervar. Das reichte, um sich gegen die Ungarn mit 4:1 durchzusetzen und den Tabellenletzten zum zweiten Mal in dieser Saison zu schlagen. Damit bleiben die Linzer erster Verfolger von Leader Wien.
Erst Anfang Oktober standen sich die beiden Mannschaften das erste Mal in dieser Saison gegenüber. Damals gewannen die Linzer denkbar knapp mit 3:2 und taten sich gegen Fehervar sehr schwer. Ganz zufrieden ist Trainer Troy Ward noch immer nicht, dieses Mal ließ er die Angriffsformationen zwar unverändert, holte Sebastien Piche aber in die dritte Defensivreihe zurück. Feierlich ging es in diese Partie, denn am Vorabend des ungarischen Nationalfeiertages läutete die Hymne das Duell zwischen den roten Teufeln und den Black Wings ein. Mit fünfminütiger Verspätung ging es daher hinein in dieses Match der 14. Runde.
Fehervar hatte am Freitag einen seiner seltenen Auswärtssiege gefeiert und Znojmo in der Verlängerung niedergerungen. Dennoch schien das keine zusätzlichen Kräfte freizusetzen, denn es waren die Black Wings, die mit mehr Elan in diese Partie starteten. Noch waren die Versuche der Stahlstädter aber zu harmlos und so plätscherte die Partie etwas vor sich hin. In der 3. Minute war Fehervars Arttu Luttinen auf und davon, Mike Ouzas besserte nach schlechtem Wechsel seiner Vorderleute aber gerade noch aus. Die Schiedsrichter wollten offenbar auch mehr Action am Eis sehen und sprachen danach die ersten Strafen in dieser Partie aus. Während Fehervar seine Möglichkeiten liegen ließ, waren die Oberösterreicher deutlich effizienter. In der 11. Minute blieb ein Weitschuss noch in der Abwehr der Magyaren hängen, danach arbeitete Fabio Hofer die Scheibe aber über die Linie und brachte die Black Wings in Führung.
Nicht einmal vier Minuten später war der kleine Stürmer schon wieder erfolgreich. Es war fast ein Abbild des ersten Treffers, denn erneut wurde ein Weitschuss gerade noch abgewehrt, den Abpraller verwertete Hofer aber zum 2:0 - sein 5. Tor in der noch jungen EBEL Saison. Fehervar versuchte daraufhin endlich ins Spiel zu finden und wurde offensiv etwas gefährlicher. Weiterhin blieben die Schüsse der Gastgeber aber zu ungenau, blieben oftmals in den Beinen der Linzer Abwehr hängen oder gingen am Tor vorbei. Die Oberösterreicher nahmen diesen Zweitorevorsprung in die erste Pause mit und konnten mit ihrer Ausbeute aus den ersten 20 Minuten durchaus zufrieden sein.
Im Mittelabschnitt waren die Black Wings lange Zeit offensiv unauffällig und gerieten zusehends unter Druck. Vor allem in Unterzahl wurde es vor dem Tor von Mike Ouzas zusehends brenzlig und hier zeichnete sich Antonin Manavian immer wieder mit gefährlichen Schüssen aus. Er hatte dabei aber auch jede Menge Pech und sollte in der 37. Minute nur die Querlatte treffen. Da stand es schon 3:0 für die Linzer, die in einem ihrer vielen Unterzahlspiele durch Rick Schofield einen Shorthander erzielt hatten. Sonst war nicht viel los bei den Stahlstädtern, die das Match laufen ließen und so den Gegner stark machten. Der blieb aber fahrlässig, was die Chancenverwertung betraf. So vergab Csanad Erdely in der 38. Minute einen Penalty und die Ungarn mussten weiterhin auf ihren ersten Treffer warten. Das lag auch am sehr guten Mike Ouzas, der sich gegen die vehementer werdenden Angriffe der Gastgeber stemmte und auch nach 40 Minuten "die Null" festhalten konnte.
Acht Strafen hatte Szekesfehervar in den ersten beiden Drittel ungenützt verstreichen lassen - diese Unfähigkeit bei numerischem Vorteil war der Hauptgrund dafür, dass die Ungarn gegen die Linzer zurück lagen. Die Black Wings wussten, dass diese Partie noch nicht gewonnen war und man sich vor den ohne Zweifel nun stürmischen Gastgebern in Acht nehmen musste. Diese hatten in der 42. Minute durch Sarpatki eine frühe Chance, aber die Scheibe ging am langen Eck vorbei. Eine Minute später jubelten die Ungarn über das vermeintliche erste Tor, das aber nicht gegeben wurde - ein hoher Stock von Jeff LoVecchio war da im Spiel und rettete Mike Ouzas vor dem Gegentreffer. Die Ungarn hatten Blut geleckt und wollten unbedingt dieses erste Tor, das womöglich die Partie noch einmal kippen hätte können. Der Dauerdruck der Hausherren zeigte bei den Linzern Wirkung, denn die Oberösterreicher leisteten sich nun viele Fehler im Spielaufbau und machten sich das Leben damit selbst schwer.
Fehervar konnte aus dieser Schwäche jedoch kein Kapital schlagen und blieb vor dem gegnerischen Tor bis in die Schlussphase glücklos. Die Linzer konnten sich zwar etwas besser in Szene setzen und offensiv die ein oder andere Aktion zeigen, aber auch beim Tabellenzweiten vermisste man die klaren Chancen. Die brauchten die Black Wings auch gar nicht, denn in der 53. Minute trafen sie trotzdem. Im Power Play zog Marc-Andre Dorion ab, Brian Lebler hielt den Schläger hin und machte mit seinem 9. Saisontor das vorentscheidende 4:0. Das war der Unterschied an diesem Abend: die einen schossen und trafen nichts, die anderen waren höchst effizient und siegten schließlich deutlich. Aber es wurde kein Shutout, denn der auffällige Manavian durfte sich in der 57. Minute doch noch in die Torschützenliste eintragen und beendete die Torsperre von Mike Ouzas.
Fehervar AV19 - LIWEST Black Wings Linz 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)
Tore: 0:1 Hofer (11./PP), 0:2 Hofer (14.), 0:3 Schofield (33./SH), 0:4 Lebler (53./PP), 1:4 Manavian (57./PP).