Man könnte meinen derzeit sieht es doch wieder recht gut aus in Klagenfurt, denn der Niederlagenserie sind zwei Siege, einer davon im Derby (und der zählt in Klagenfurt bekanntlich doppelt), gefolgt. Dazu die derzeitige Länderspiel-Pause und in einer Woche reden nicht mehr viele über die schlechten Leistungen des KAC vor einigen Wochen.
Doch aufpassen, ganz so leicht ist es nicht und das wissen auch Trainer und Spieler. Der Sieg im Derby gegen (harmlose) Villacher war eine Leistungssteigerung, die man im Spiel gegen Graz wieder vermisst hat. Gegen schwache Grazer hat es aber auch so gereicht.
Auffallend beim KAC: die Schwäche im Powerplay. Im Überzahlspiel setzt man sich wohl oftmals schön im Drittel fest, die Scheibe läuft auch gut, aber man erarbeitet einfach keine zwingenden Chancen raus. „Keep it simple and stupid“ so der oft verwendete Trainerspruch, der aber gerade im Powerplay meines Erachtens seine Berechtigung hat. Wir erinnern uns an das PP-Tor von Herbert Ratz gegen Villach. Einfacher, schneller Pass, Direktschuss, viel Verkehr von Brandner und Co vor dem Tor und schon schlägt es ein bzw der Rebound wird verwertet wie im Spiel gegen Graz. Mehr Schüsse und mehr Verkehr vor dem Torhüter bedeuten mehr Tore, so einfach ist die Gleichung vor allem im Powerplay.
Ein weiterer Punkt der verbessert werden kann ist der schnelle Aufbau von hinten. Das rasche Umschalten von Defensive auf Offensive geht derzeit noch zu langsam. Der erste Pass wird oft nicht genau genug bzw früh genug von den Verteidigern gespielt. Was dann passiert? Die Stürmer verlieren ein wenig das Vertrauen, gehen tiefer um zu helfen bzw um leichter anspielbar zu sein und starten dann somit den Angriff nicht auf der eigenen blauen Linien oder im Mitteldrittel, sondern tief im eigenen Drittel. So verliert man Zeit und Schwung.
Wenn die Verteidigung nicht so sicher steht, liegt es auch vermehrt an den Mittestürmern hinten auszuhelfen. Viele Medien kritisieren bspw Thomas Koch weil er weniger Punkte macht als sonst, aber nur wenige sehen die viele defensive Arbeit, die er leistet. Diese Arbeit ist unbezahlbar.
Ein positiver Punkt der hervorzuheben ist, ist der Zusammenhalt in der Truppe. Man hat schon im letzten Jahr eine lange Niederlagenserie gemeinsam durchstehen müssen und da hat das „Team“ funktioniert. Die Jungs wissen, dass ein interner Streit nichts besser werden lässt und da sind auch die erfahrenen Spieler wie Brandner, Kalt, Ratz und Co dahinter diesbezüglich nichts einreißen zu lassen.
Fazit: der KAC wird, wenn er um den Meistertitel mitspielen will, einen Verteidiger kaufen müssen, der viel Erfahrung und Ruhe mitbringt. Somit sollte die gesamte Abwehrreihe stabiler werden und auch der erste schnelle Pass sollte wieder möglich sein. Ein junger Ausländer, wie es Scofield, Spurgeon, Lammers, oder Morrison sind wird wahrscheinlich dabei nicht so viel helfen können, wie ein älterer, erfahrener Spieler. Wenn man sich hier gut verstärkt, dazu im Team den Zusammenhalt beibehält, ist man ein heißer Kandidat für das Finale.
Um den Kreis zur Frage ganz oben zu schließen: Der Wunschzettel ist meine ich schon abgeschickt, bleibt abzuwarten ob auch Christkind Heidi den Wunsch erfüllen wird……ich denke ja, denn man hat ja noch einige Wochen Zeit sich zu entscheiden und erfahrungsgemäß sind im Jänner viele gute Spieler zu haben. Und am Geld ist es in Klagenfurt noch nie gescheitert…..
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!