Dienstag Abend in Klagenfurt. Der KAC gewinnt das Derby gegen den VSV mit 2:1. Das Spiel selbst hat mich im Fernsehen nicht wirklich vom Hocker reißen können. Die größten Highlights während der 60 Minuten Spielzeit waren noch die Cable-Guy-Mitschnitte von Dieter Kalt.
Doch dann kam es zu einem speziellen Moment, der mich aus der Küche wieder zurück vor den Bildschirm lockte. Mike Craig wurde vom KAC nach dem Match für seine Verdienste und vor allem seine Tore für die Rotjacken geehrt. Die Fans auf den Rängen applaudierten und bedankten sich beim ehemaligen Publikumsliebling für die abgelaufenen vier Saisonen. Dieter Kalt und Tommy Koch witzelten auf dem Eis darüber, ob ihnen wohl auch mal so eine Ehre zu Teil werden würde, wenn sie abtreten.
Aber genau solche Szenen benötigt das österreichische Eishockey, benötigt die österreichische Sportlandschaft generell. Respekt vor den Leistungen der Spieler, egal welches Trikot sie gerade tragen. Die Wiener Fans haben Darcy Werenka letztes Jahr einen ähnlichen Empfang bereitet, als er das erste Mal mit seinem neuen Verein Graz wieder zu Gast in der Bundeshauptstadt war. Gänsehaut-Feeling pur.
Zurück zu Mike Craig. Dieser bearbeitete während des Derbys die KAC-Cracks wie all seine Kontrahenten in den Jahren zuvor. Mit hartem Körperspiel und auch regelmäßig mit seinem Schläger. Goalie Rene Swette kann ein Lied davon singen. Wurde er von seinem Ex-Team-Kameraden im zweiten Drittel doch regelrecht über den Haufen gefahren. Und diese Intensität soll Craig auch beibehalten, er soll alles tun, um sein Team (in diesem Fall den VSV) zum Erfolg zu führen. Aber das soll nicht bedeuten, dass Mike Craig in den Jahren davor nicht tolle Leistungen für den KAC und auch für die Vienna Capitals erbracht hat.
Dies zu würdigen ist den Klagenfurter Verantwortlichen und vor allem auch den Fans gelungen. Danke dafür von mir als neutralem Beobachter!