Als Jesenice Verteidiger Matthew Erman nach einem Check von Johannes Kirisits, KAC,
mehrere Minuten auf dem Eis liegen geblieben war, musste er anschließend mit der Trage vom Eis abtransportiert werden. Erste Diagnose: Gehirnerschütterung.
Die Schiedsrichter verhängten gegen den Klagenfurter eine Matchstrafe. Begründung
Unerlaubter Körperangriff (Charging). Damit war das Spiel sowohl für Ermann als auch für Kirisits beendet und der Strafsenat der EBEL musste aktiv werden. Im ersten Augenblick dachte ich auch, dass sich die Schultern der beiden Cracks berührt haben und befürwortete diese Entscheidung.
Mittlerweile hat der Strafsenate Kirisits für 6 Meisterschaftsspiele gesperrt.
Der Strafsenat begründet nach dem Videobeweis die Dauer der Sperre damit, dass es sich bei der Attacke um einen Ellbogen- Check gegen Kopf und Nacken (CTH) gehandelt hat. Zudem wurde die Attacke von Kirisits aus einem Winkel ausgeführt, der von Erman nicht wahrgenommen werden konnte.
Der Sportsmann Rafael Rotter
Nach der Attacke von Black Wings Spieler Patrick Leahy blieb der Wiener Rafael Rotter nur kurz liegen, stand wieder auf und wollte am Spiel nach einer kurzen Verschnaufpause wieder teilnehmen.
Die Schiedsrichter entscheiden auf Check gegen Kopf und Nacken und schicken Leahy für 2 + 10 Minuten auf die Strafbank. Anfangs war ich über das milde Strafausmaß überrascht und habe mir daher die Szene sehr oft angesehen. Die Attacke von Leahy geht eindeutig gegen den Kopf. Anstatt aber liegen zu bleiben und eine Verletzung vorzutäuschen, entscheidet sich Rotter für den sportlichen ehrlichen Weg und steht rasch auf. Damit signalisierte er den Schiedsrichtern, dass keine größere Verletzung vorliegt, die eine 5 Minutenstrafe + Spieldauerdisziplinar- bzw. Matchstrafe nach sich ziehen würde.
Die Capitals lagen zu diesem Zeitpunkt (es waren noch ca. 12 Minuten zu spielen) mit 4 : 6 Toren zurück und hätten ein längeres Überzahlspiel dringend benötigt. Der 24 Jahre alte Wiener blieb nicht unnötig liegen und stand auf – ein toller Sportsmann eben.
Die Erstentscheidung, eine 2 + 10 Minutenstrafe zu verhängen ist somit durchaus vertretbar. Nachdem ich aber auch die Möglichkeit habe, die Szene in der Mediathek von ServusTVöfter zu sehen und nicht sofort auf dem Eis entscheiden muss, bin der Meinung, dass dieses Foul durchaus mit einer härteren Strafe geahndet werden kann.
Die Linzer können sich bei Rotter für sein Verhalten bedanken, dass er hier nicht den viel zitierten „sterbenden Schwan“ gespielt hat. Persönlich möchte ich Rafael Rotter ebenfalls für dieser tollen Einstellung gratulieren!
Link zu den Videos:
Check von Kirisits: http://tvthek.orf.at/programs/70022-Kaernten-heute/episodes/2889157-Kaernten-heute
Check von Leahy: http://www.servustv.com/cs/Satellite/Article/Servus-Hockey-Night---Live-011259392583785