Graz kann seinen Linzer Heimkomplex nicht überwinden
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marksoft -
3. Januar 2017 um 21:29 -
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Die Graz 99ers müssen auch nach über 3 Jahren weiterhin auf einen Heimsieg gegen Linz warten! Den Black Wings reichte eine zurückhaltende Auswärtsleistung und ein gutes Mitteldrittel zum 3:1 Auswärtssieg, der die Oberösterreicher weiterhin auf Platz 2 in der EBEL Tabelle hält.
Mit einem offenen Schlagabtausch begann diese Partie in Graz, denn beide Mannschaften versuchten von Beginn weg sehr offensiv zu agieren. Immer wieder streiften die Schüsse knapp vorbei oder wurden gehalten - auf beiden Seiten. Mit Fortdauer des Drittels hatten aber die Linzer etwas mehr von der Partie und wirkten geordneter in ihren Bestrebungen. So war es Rick Schofield, der in der 5. Minute mittig alleine durch war, aber an Sebastian Dahm scheiterte. Eine Richtung Torlinie trudelnde Scheibe wurde gerade noch weggeschossen, ehe die Linzer im ersten Power Play des Spiels Druck erzeugten. Hier deuteten sie ihre Überzahlstärke an und hatten durch Lebler eine gute Möglichkeit.
Aber die 99ers konnten sich durch diese erste gefährliche Phase arbeiten und wurden gegen Ende des ersten Drittels gefährlicher. Noch gelang ihnen aber kein Abschluss, der musste bis zur 19. Minute warten. Dann tankte sich Kyle Beach links durch und traf genau ins Kreuzeck. Die 1:0 Führung für die Steirer in einer recht flotten und abwechslungsreichen Partie. Allerdings war diese nicht ganz nach dem Geschmack der Black Wings verlaufen, die vor allem eisläuferisch zulegen mussten, um ihr Spiel aufzuziehen. Das taten sie dann auch im Mitteldrittel. Gleich in der ersten Minute machten Marc Andre Dorion und Dan DaSilva klar, dass die Linzer in diesem zweiten Drittel anders agieren würden.
Das taten sie auch, waren dabei aber sehr fehleranfällig. Vor allem im Power Play, in dem die Grazer gleich zwei Riesenchancen auf einen Shorthander liegen ließen. Die Strafe dafür folgte in Form des Ausgleichs. Brian Lebler staubte noch im Power Play vor Sebastian Dahm mit der Rückhand ab und die Partie begann in der 24. Minute wieder von vorne. In weiterer Folge konnten die Grazer im eigenen Power Play zu wenig Druck erzeugen, danach spielte fast nur noch der Gast. Die Mannschaft von Rob Daum übernahm nun ganz klar das Kommando, hatte vor allem nach der Hälfte der Partie die Führung mehrfach am Schläger. Zuerst hieß es aber eine weitere Unterzahl zu überstehen, ehe Dan DaSilva aus einer unscheinbaren Situation heraus doch noch das 2:1 für die Oberösterreicher machte. Auch danach war Sebastian Dahm immer wieder im Mittelpunkt: Potulny lenkte knapp vorbei, Broda versuchte es mit der Backhand aufs kurze Eck und Spannring traf nur das Außennetz. Sekunden vor dem Ende vertändelte Schofield noch einen Konter und so konnten die Murstädter glücklich sein, dass sie noch immer in der Partie waren...
Darauf bauten die Hausherren auch zu Beginn des letzten Drittels, in dem Zusevics plötzlich durch war und nur noch von Mike Ouzas gestoppt wurde. Die 99ers waren in diesen ersten Minuten sehr aggressiv, drängten die Linzer weit zurück und die Black Wings reagierten mit ihrem bekannt passiven Spiel vor Mike Ouzas. Nach vorne lauerten die Stahlstädter auf Konter, die sich aber kaum boten. Die Grazer rackerten sich ab, suchten den schnellen Abschluss und bedrängten das Gehäuse ihrer Gäste zusehends. Nach ein paar Minuten war aber auch diese erste Angriffsphase ungenützt verpufft und die Black Wings konnten ihren Vorsprung fast problemlos verteidigen. Nach vorne ging zwar bei den Oberösterreichern nicht mehr viel, aber weil auch die Murstädter keinen Druck mehr erzeugten plätscherte die Partie vor sich hin. In der Schlussphase wurden die steirischen Angriffe wieder deutlich zielstrebiger, aber nicht erfolgreicher.
Jetzt ergaben sich klarer Weise auch Konterchancen für Linz, eine davon ließ Curtis Loik im 1 gegen 0 liegen (54.). Knapp 5 Minuten vor dem Ende dann die große Gelegenheit für die Hausherren: Brett Palin musste für Linz auf die Strafbank und Graz konnte zwei Minuten lang auf den Ausgleich spielen. Setzinger & Co. drückten, schossen und nahmen 4:23 Minuten vor der Sirene ein Time Out. Doug Mason schwörte sein Team noch einmal ein - er nahm sogar Sebastian Dahm für einige Sekunden vom Eis und riskierte. Das setzte sich fort, denn Graz agierte auch nach Ablauf des Power Plays ohne Torhüter. Man wollte diesen Ausgleich unbedingt erzwingen, aber Linz verteidigte zu abgebrüht. Und der Tabellenzweite entschied die Partie in der 59. Minute. Joel Broda machte den Empty Netter zum 3:1, die drei Punkte waren damit vergeben.
Es war der sechste Sieg in den letzten sieben Spielen für die Linzer, die damit auch nicht mehr aus den Top 4 zu verdrängen sind. Graz muss weiterhin auf einen Heimsieg gegen die Stahlstädter warten - das tun die 99ers jetzt schon seit über 3 Jahren!
Graz 99ers - LIWEST Black Wings Linz 1:3 (1:0, 0:2, 0:1)
Tore: 1:0 Beach (19.), 1:1 Lebler (24./PP), 1:2 DaSilva (37.), 1:3 Broda (59./EN).