Neustart mit dem richtigen Ri(e)cher
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Arno Maier -
2. September 2011 um 08:34 -
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Spätestens 75 Minuten vor Spielbeginn, so schreiben es die Durchführungsbestimmungen vor, müssen am 9. September alle 22 spielberechtigten Spieler, max. 2 Torhüter und 20 Spieler, der 99ers auf dem Spielbericht gegen die Vienna Capitals angeführt werden.
Nicht weniger als 13 neue Spieler könnten dann zum ersten Mal in der Spalte der 99ers auf dem Spielbericht stehen.
Auf der Spielerbank wird der neue Headcoach Mario Richer die Taktik vorgeben. Richer war die letzten beiden Jahre für das Farmteam der Bullen in Salzburg verantwortlich und assistierte Pierre Pagé beim neuen österreichischen Meister Red Bull Salzburg.
Richer war auch Headcoach der Olympiques de Gatineau in der Quebec Major Junior Hockey League (QMJHL) in Kanada und betreute auch das kanadische U20-Team.
KR Mag. Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der 99ers, beschreibt Richer (Geb. am 23. April 1965) auf der Vereinshomepage als "jungen Trainer, der körperbetontes, offensives Eishockey forciert".
Damit hat Steinburg auf die vergangenen Saisonen reagiert und eine Verjüngungskur der 99ers eingeleitet. Dass die 99ers vor 2 Jahren das erste Mal in der Vereinsgeschichte den Grunddurchgang auf dem ersten Platz abgeschlossen haben, ist sicher erwähnenswert. Danach aber folgte rasch der Abschied aus der Meisterschaft nach dem Viertelfinale, das gegen Zagreb verloren wurde. In der letzten Saison folgte nach dem sechsten Platz im Grunddurchgang ebenfalls das sofortige aus im Viertelfinale.
Die Botschaft der Grazer ist klar und deutlich: Schnell vergessen was war - Der Mann mit dem richtigen Ri(e)cher muss her.
Der neue Headcoach kündigt auf der hompage der 99ers einen "schlagkräftigen, jungen, frischen Kader" an und tut gut daran, nicht in die Vergangenheit zu blicken. Ein Analyse der vergangenen Jahre ist auch nicht dringend notwendig, da ja fast kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Wichtig ist, dass er eine Mannschaft formen kann, die nicht nur den Willen hat zu gewinnen, sondern auch alles umsetzen kann, was zum Gewinnen notwendig ist! Richer bringt auch positive PlayOff- Erfahrungen mit nach Graz und weiß wie es ist, wenn man einen Meistertitel feiert.
Vor dem letzten Testspiel der Grazer in Kapfenberg gegen die University of Manitoba konnte ich mit Mario Richer kurz vor dem Spiel sprechen. Wenn es so läuft wie er es sich wünscht, werden die Fans viel Freude mit ihrem Team haben. "Entertainment in every game - offensiv play".
Er wird die jungen österreichischen Spieler forcieren wann immer es möglich ist. Nützlich dabei ist sicherlich die neue Farmteamkooperation mit den ECE BULLS Kapfenberg.. Die nationalen Spieler unter 24 können hier jederzeit hin- und her wechseln und wichtige Spielpraxis sammeln.
Das Spiel in Kapfenberg haben die 99ers übrigens klar mit 7:0 gewonnen. Die Mannschaft agierte, wie von Richer angekündigt, offensiv nach vorne ausgerichtet. Leider konnte die junge kanadische Mannschaft nur in den ersten 20 Minuten mithalten. Die 99ers sind als kollektives Team aufgetreten und zeigten tolle Tore. Ob es auch in der Meisterschaft so einfach sein wird, ist zu bezweifeln. Ich habe es bis hierher bewusst vermieden, einzelne Spieler namentlich zu nennen. Auch nach dem gestrigen Spiel werde ich dabei bleiben, da es für mich immer noch unklar ist, welche Spieler die Führungsrollen im Team übernehmen werden. Aufgedrängt hat sich gestern jedenfalls kein Spieler. Bis dahin bleibt nur zu hoffen, dass das Kollektiv der 99ers stark genug sein wird, um Spiele in der EBEL zu gewinnen!
Bild: MKL / hockeyfans.at
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