Was schafft Mike Stewart mit dem VSV ?
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Marc Brabant -
1. September 2011 um 08:00 -
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Mike Stewart hat das Traineramt mit 10. Februar 2011 von Johan Strömwall übernommen. Das heißt, er hat personaltechnisch nichts mehr verändern können (sprich: neue Spieler kaufen), auch im taktischen Bereich war es schwer zu dieser Zeit in der Saison noch großartig etwas zu ändern, obwohl eine gewisse Handschrift schon erkennbar war. So wurde zB das Körperspiel wieder mehr forciert und die Linien zum Teil erfolgreich umgestellt. Erwischt hat es dabei vor allem Gertl Prohaska, der ab diesem Zeitpunkt nicht mehr viel Eiszeit gesehen hat.
Heuer ist die Ausgangsposition aber anders, denn da hat Mike Stewart „seine“ Spieler holen können und seit Trainingsstart im August wird „sein“ System einstudiert. Somit ist es dann auch „sein“ Erfolg oder Misserfolg. Der (Erfolgs-)Druck ist daher ab dem ersten Spiel sein ständiger Begleiter. Ein Mann, der aber auch Iron Mike genannt wird, wird wohl mit diesem Druck umgehen können.
Mit Druck umgehen können ist die eine Sache, ein taktisches System und den Draht zur Mannschaft zu haben die Andere. Ich denke man muss kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass die Villacher kein kompliziertes System spielen werden, sondern vielmehr auf ein körperbetontes und sehr hartes Spiel setzen. Gegen Villach zu spielen soll nicht lustig sein, da bekommt man auch mal einen „blauen“ Fleck (im wahrsten Sinne des Wortes) mit auf den Weg. Wenn dabei die Grenze zum Foul nicht überschritten wird, kann dieses System sehr, sehr wirksam sein und viele Mannschaften werden große Probleme damit haben. Mike Stewart wird hierbei gefordert sein für Disziplin zu sorgen, die in der letzten Saison leider des Öfteren gefehlt hat und ganze Spiele zu Ungunsten des VSV entschieden hat. Den Draht zur Mannschaft hat er dabei, ist er doch bei den Imports, wie auch bei den einheimischen Leitfiguren wie Unterluggauer und Kaspitz gleichermaßen anerkannt. Da hilft natürlich auch sein Kärntner Dialekt, der in Villach schon Kultstatus genießt. Mehr aber sicherlich noch die gemeinsame Zeit als Spieler und Kapitän, wo man zusammen in der Kabine gesessen ist und sich die Spieler auch abseits des Eises sehr gut verstanden haben..
Wie jeder Trainer auf dieser Welt wird Mike Stewart aber am Erfolg seiner Mannschaft gemessen, doch wie ist dieses Team denn eigentlich aufgestellt? Gleich vorweg: ich denke gut! Aber kurz der Reihe nach:
Nach dem Abgang von Gertl Prohaska, der wie schon oben erwähnt unter Stewart als Head-Coach am Abstellgleis war, steht dem VSV wieder ein starkes einheimisches Tormann-Gespann zur Verfügung: Starkbaum wird dabei sicherlich die klare Nummer 1 sein, doch ich traue Wieser viele starke Partien zu.
In der Abwehr wünsche ich Luggi eine Wiederholung der letztjährigen Saison (20 T, 31 A), was aber nicht leicht wird. Mitchell soll sich aufs Spielen konzentrieren und seine Disziplinlosigkeiten (wie zB in der letzten Play-Off Serie gegen den KAC) bei Seite lassen, Weller wird eine gute Verstärkung sein, spielt sehr ruhig in Scheibenbesitz, es wird aber wahrscheinlich auch Strafen geben. Kuznik, Altmann, Bacher und Wiedergut runden die Verteidigung gut ab.
Im Sturm wird es darum gehen, den Abgang von Michi Raffl und somit von 31 Toren und 33 Assists zu kompensieren. Da aber jeder Spieler zu ersetzen ist, wird es auch der VSV schaffen. Die neuen wie Marco Pewal, Loyns, Sleigher oder Wanvig werden sicherlich ihren Beitrag dazu leisten. Kaspitz, Damon, Razinger, die Petriks, oder Toff stellen in Summe einen schlagkräftigen Angriff sicher. Gespannt bin ich auf Nikki Hartl, den ich in meiner Zell am See Zeit als ein großes Talent erlebt habe.
Fazit: Mike Stewart hat eine starke Mannschaft zur Verfügung, er hat den Draht zur Mannschaft und wird von den Fans geliebt. Der Vorstand steht voll hinter ihm. Somit eine vermeintlich perfekte Ausgangsposition. Im Sport kann es aber bekanntlich oft sehr schnell gehen, daher braucht auch Mike Stewart Erfolge. Er hat auf dem Weg dorthin aber sicherlich mehr Zeit und mehr entgegengebrachtes Verständnis als viele andere Trainer dieser Liga und das ist für einen Trainer ein immenser Vorteil. Iron Mike hat somit die besten Voraussetzungen in Villach erfolgreich zu sein.
Bild: MKL / hockeyfans.at
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