Black Wings setzen sich gegen Graz durch
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marksoft -
16. Oktober 2016 um 19:51 -
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Lange Zeit brachte Sebastian Dahm in Kooperation mit dem Torgestänge die Black Wings zur Verzweiflung, am Ende setzten sich die Linzer aber doch gegen die Grazer durch. Das 4:2 gegen die Steirer war der siebte Saisonsieg, der allerdings auch Opfer forderte...
Sebastian Dahm ist derzeit statistisch gesehen der beste Torhüter der Erste Bank Eishockey Liga - das mussten auch die Black Wings in ihrem Heimspiel gegen die Graz 99ers anerkennen. Die Linzer hatten zwar einen etwas zittrigen Start, wurden dabei vom verunsicherten Torhüter Florian Janny angesteckt, übernahmen dann aber klar das Kommando. In der 7. Minute traf Dan DaSilva im Power Play nur die Außenstange, wenig später war es wieder der Stürmer, der von Dahm gestoppt wurde. Die Angriffe der Gastgeber rollten fast schon im Minutentakt in Richtung 99ers Gehäuse, aber dort war Dahm unüberwindbar. Fabio Hofer setzte in der 12. Minute seinen Schuss am langen Eck vorbei, vier Minuten später spielten sich tumulartige Szenen vor dem Grazer Schlussmann ab, der einzige, der die Ruhe bewahrte war aber der Däne.
Brett McLean hatte dann in der 17. Minute alles richtig gemacht, Dahm mit einem Haken schon überwunden, wurde aber beim Abschluss gerade noch gestört. In den letzten Minuten dieses ersten Drittels scheiterten auch noch Dorion und Moderer, während die Grazer mit dem 0:0 gut bedient waren und sich beim Torhüter bedanken konnten, dass dieses Match noch nicht entschieden war. Nur in der Anfangsphase der Partie hatten die Murstädter echte Chancen, danach war offensiv nicht mehr viel von 99ers Sturm zu sehen gewesen.
Auch im Mittelabschnitt begannen die 99ers besser, hatten in der 24. Minute aber Riesenglück. Ein Schuss von Rick Schofield ging nämlich zuerst an die Querlatte und dann die Stange. Die Fans in der Keine Sorgen EisArena jubelten schon, der Pfiff des Referees kam aber nicht. Auch in weiterer Folge blieb Linz am Drücker: Schofield mit der Backhand, Loik mit einem abgefälschten Schuss - Sebastian Dahm hielt alles. Es kam, wie es oft im Sport kommt: Linz vergab die Chancen, Graz machte das Tor. Ein Fehler von Bernhard Fechtig, der sich zu langsam zu Kyle Beach orientierte, wurde gnadenlos ausgenützt und Beach überwand Florian Janny zur schmeichelhaften 99ers Führung.
Das zeigte Wirkung, denn für ein paar Minuten hatten die Grazer etwas Oberwasser, ohne dabei aber wirklich gefährlich zu werden. Die Black Wings fanden erst in der 33. Minute zurück ins Match, nämlich als Broda die Stange traf. Drei Minuten später zitterte Stefan Gaffal einen One Timer dann über die Linie. Sebastian Dahm war geschlagen, die Partie stand 1:1. In den letzten beiden Minute hatten Markus Pirmann und Oliver Setzinger noch gute Möglichkeiten für die Gäste, verzogen aber bzw. scheiterten an Janny.
So gut die Grazer in die ersten zwei Drittel gestartet waren, so sehr verschliefen sie den Start ins letzte. Dan DaSilva nützte das nach nur 56 Sekunden mit einem schönen Treffer ins kurze Kreuzeck und brachte die Black Wings damit erstmals an diesem Sonntag Nachmittag in Führung. Die Hausherren blieben weiter tonangebend, hatten durch Moderer und Lebler sehr gute Möglichkeiten, die sie aber nicht nützten. In der 48. Minute reichte es dann Rick Schofield, der Linzer Stürmer zeigte ein herrliches Solo und schloss ins lange Kreuzeck zum 3:1 ab. Das hätte die Entscheidung sein können, wenn Oliver Setzinger nicht 11 Minuten vor dem Ende das Anschlusstor erzielt hätte. Damit waren die Murstädter wieder im Spiel, was auch dem Torgestänge geschuldet war. Denn das rettete in der 53. Minute abermals für Dahm. Zum vierten Mal hatten die Black Wings damit schon Aluminium an diesem Abend getroffen.
So überlegen die Linzer waren, in der Schlussphase leisteten sich die Hausherren unnötige Strafen. Zuerst Moderer, wenig später DAversa - die Graz 99ers hatten für 94 Sekunden sogar zwei Mann mehr am Eis. Das wurde aber kläglich ausgelassen, Philipp Lukas hatte sogar die Chance auf den doppelten Shorthander, während die Steirer ohne echten Torschuss blieben. Die Grazer mussten riskieren, warfen alles nach vorne - und genau in dieser Phase wurde Florian Janny immer sicherer, hielt einige Male sehr gut. 100 Sekunden vor dem Ende holte 99ers Trainer Ivo Jan seinen Torhüter vom Eis. Jetzt wollte er den Ausgleich erzwingen, wurde aber von Thomas Pöck etwas boykottiert. Der Verteidiger nahm 92 Sekunden vor dem Schluss eine Strafe im Angriffsdrittel und spielte damit den Linzern in die Hände.
Die Grazer mussten auch mit einem Mann weniger riskieren, holten Sebastian Dahm abermals vom Eis und kassierten den Empty Netter durch Rob Hisey, der die Übersicht bewahrte. Die Linzer siegten verdient mit 4:2 und Florian Janny konnte das erste Mal vor eigenem Publikum einen Erfolg feiern. Die Black Wings kehrten nach zwei Niederlagen auf die Siegerstraße zurück, Graz kassierten ihre vierte Niederlage in den letzten fünf Partien. Die Linzer zittern dennoch, denn ab dem Mitteldrittel mussten sie auf ihren Nummer 1 Center, Brett McLean, verletzungsbedingt verzichten.
LIWEST Black Wings Linz – Graz 99ers 4:2 (0:0, 1:1, 3:1)
Tore: 0:1 Beach (26.), 1:1 Gaffal (36.), 2:1 DaSilva (41.), 3:1 Schofield (48.), 3:2 Setzinger (49.), 4:2 Hisey (60./EN).