Mehr Budget, mehr Dauerkarten - Linz will auch sportlich mehr
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marksoft -
15. September 2016 um 05:38 -
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Nach einer durchwachsenen Pre-Season samt bitterem CHL Aus in der Gruppenphase eröffnen die Black Wings aus Linz heute in Wien die EBEL Saison. Die Stahlstädter zählen zum erweiterten Favoritenkreis um den Titel und haben sich vorgenommen, besser abzuschneiden als im vergangenen Jahr.
Dieses Vorhaben dürfte bei allen Teams der EBEL weit verbreitet sein, bei den Black Wings würde das aber reine Finalteilnahme bedeuten. Nach dem Meistertitel 2012 scheiterten die Linzer vier Mal in Folge im Halbfinale. "Wir sind überzeugt, dass wir uns sehr gut verstärkt haben und setzen viel auf unser neues Team", meint Präsident Freunschlag. "Wir glauben, dass wir sehr weit kommen können, das Finale wäre endlich wieder einmal schön."
Dafür hat man in der Stahlstadt einiges getan. Mit Brian Lebler kommt der MVP der Saison 2014/15 zurück, dazu holte man gestandene EBEL Profis wie Jonathan DAversa, Rick Schofield und Joel Broda. Curtis Loik sorgt zudem für weitere Tiefe im Kader. Dieser ist heuer sehr breit aufgestellt, weshalb Rob Daum seine Taktik der letzten Jahre verändern will. Er galt immer als Verfechter von 8 Verteidigern in einem Spiel, zumindest zum Saisonstart versucht er es mit 7 Verteidigern und 12 Stürmern. Das ist auch dem Überangebot an Stürmern geschuldet, die man vor allem für die hinteren Reihen hat.
Wobei Daum nach den Effizienzproblemen der Vorbereitung die Sturmzusammenstellung geändert hat. "Ich will nicht mehr von Linie 1 bis 4 reden," so der Black Wings Trainer. "Wir haben versucht, drei Linien zusammenzustellen, die scoren können. Und dann haben wir eine vierte, die etwas defensiver ausgerichtet ist." Darüber hinaus hat er die Vorgabe, den jungen Spielern im Team Eiszeit zu geben. "Wir wollen den eigenen Nachwuchs fördern, ihn besser integrieren. Das ist aber nicht einfach, weil der Sprung vom Leistungniveau in die EBEL ein sehr großer ist", gibt Präsident Freunschlag zu.
Budget leicht gestiegen, mehr Dauerkarten
Anders als an anderen EBEL Standorten haben die Stahlstädter was den finanziellen Boden betrifft keine Einbußen zu verzeichnen. Das Gesamtbudget für die Saison stieg von 3,8 auf 3,9 Millionen, womit man im Ligavergleich wohl hinter Salzburg und dem KAC auf Rang 3 liegt. Mehr geworden ist auch die Anzahl an verkauften Dauerkarten. Hier steigerte man sich um knapp 10% auf 2.200 Stk. "Wir bemühen uns, dass wir noch mehr Fans zu den Black Wings holen, unterstützen die Fanclubs, damit sie mehr Mitglieder erhalten", so Freunschlag. "Es gibt sehr viele Gespräche und wir haben auch einen neuen Fankoordinator."
Geboten wird auch abseits des Eises sehr viel. Die PR Maschine läuft, man wird heuer Anfang November in Zusammenarbeit mit dem "Theater in der Innenstadt" ein Black Wings Musical aufführen. Die Vorbereitungen dafür laufen schon auf Hochtouren und auch der Vorverkauf läuft überaus gut, sodass für die ersten beiden Termine nur noch Restkarten zur Verfügung stehen. Anfang Dezember veranstalten die Linzer dann das liebgewonnene Adventsingen, bei dem die gesamte Mannschaft in einem Einkaufszentrum Weihnachtslieder singt. Für die Altersklasse der 10 - 14 Jährigen wurde das laufende Schulprojekt noch einmal erweitert. Es ensteht derzeit eine Junior Fan Lounge, auf der Schulklassen ganz besonders betreut werden. Sie werden kulinarisch versorgt, es gibt Fotos mit dem Maskottchen, die nicht eingesetzten Spieler kommen für Autogramme, Fotos und Plaudereien während der Heimspiele vorbei. Ein Highlight soll auch ein Angebot des BFI sein, bei dem Fans die englische Sprache erlernen können. Am letzten Kursabend gibt es dann Besuch von Black Wings Spielern (geplant sind Brett McLean und Brian Lebler), die auf Englisch mit den Fans reden werden.
Abseits des Eises ist man also schon "meisterhaft" unterwegs, nun soll das auch im Kampf um den Titel gezeigt werden. "Alle jagen Salzburg. Es ist keine Frage, dass sie das beste Team der Liga sind", sagt Trainer Rob Daum. "Es wird andere Teams geben, die um den Titel mitspielen wollen und ich denke, wir können einer davon sein. Alle Teams sind besser geworden, alle haben einen guten Job gemacht. Unser Ziel ist es, dass wir besser sind als die letzten Jahre. Um das zu sein, müssen wir weiter als bis ins Halbfinale kommen."