Vienna Capitals holen Lamoureux, Rekordspieler Lakos bleibt in Wien
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marksoft -
19. Juni 2016 um 00:00 -
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Das war wohl ein klassischer Fall von verspekuliert: Jean Philippe Lamoureux pokerte, nahm einen Vertrag in Villach nicht an und wollte ins Ausland. Aber alle Türen schlossen sich, jetzt ist der beste Goalie der EBEL bei den Vienna Capitals gelandet. Dort wird auch Philippe Lakos weiterhin spielen.
Die Vienna Capitals haben mit ihrer Kaderplanung lange zugewartet, was sich ausnahmsweise als Glücksfall erweisen könnte. Nachdem man schon vom Aus der Hamburg Freezers profitieren konnte, ist man nun auch in Sachen Torhüter dem Faktor "Zeit" zu Dank verpflichtet. J.P. Lamoureux, seines Zeichens seit Jahren der wohl beste Torhüter der Erste Bank Eishockey Liga, unterschrieb einen Vertrag bei den Hauptstädtern. Dabei wollte der US Amerikaner nach seinen beständig guten Leistungen in Villach den Weg nach Skandinavien gehen. Er pokerte um einen Vertrag in Schweden, lehnte das Angebot aus Villach ab und sah zu, wie der VSV einen neuen Goalie verpflichtet. Doch Lamoureux bekam keinen Vertrag mehr in Skandinavien, erst letzte Woche schloss sich auch die letzte Möglichkeit.
Nun also landet Lamoureux in Wien, wo die Vienna Capitals einen Glücksgriff gemacht haben. Schon in der Juniorenliga „United States Hockey League“ holte er den Titel mit den Lincoln Stars, ehe er auch im College Champion wurde: An der University of North Dakota krönte er sich zum Sieger der Collegeliga, er wurde auch in das All-Star-Team nominiert.
Nach zwei Jahren in der AHL entschied sich der in Grand Forks geborene Lamoureux für einen Wechsel nach Europa. Er entschied sich für die Erste Bank Eishockeyliga und sorgte zunächst bei Olimpija Ljubljana für Furore. Er führte die Slowenen mit hervorragenden Leistungen und einem Gegentorschnitt von nur 2,92 Treffern pro Spiel in die Playoffs. Villach war auf den Linksfänger aufmerksam geworden, wo er die letzten vier Jahre zum Leistungsträger wurde. Lamoureux war einer der Hauptgründe für das Caps-Ausscheiden im vergangenen Viertelfinale. In den Playoffs 2015/16 zeigte der US-Amerikaner einmal mehr seine große Stärke – eine Fangquote von 94,5% in der post season ist eine beeindruckende Statistik und EBEL-Bestwert. Das vergangene Jahr brillierte Lamoureux auch in der Gegentor-Statistik – er konnte auf den besten Wert aller EBEL-Torhüter verweisen. Umso mehr freuen sich die UPC Vienna Capitals und ihr Headcoach Serge Aubin (der in der vergangenen Woche in Wien intensiv an der Kaderzusammenstellung arbeitete) über die gelungene Verpflichtung.
Lakos bleibt weiterhin bei den Capitals
Phil Lakos gehört mittlerweile zum festen Inventar der UPC Vienna Capitals – kein anderer Spieler in der Vereinsgeschichte absolvierte mehr Spiele für die Hauptstädter. Seine Rückennummer „4“ wurde bei den Caps bereits gesperrt. Diese Nummer wird daher in der weiteren Vereinsgeschichte bei den Wienern nicht mehr vergeben. Für einen Schock sorgte seine Fingerverletzung im Saisonfinish 2015/16 – doch diese ist bereits vergessen, der 35-jährige ist nicht mehr beeinträchtigt. Lakos, der dank seines soliden und verlässlichen Defensivspiels auch zu den großen Publikumslieblingen gehört, unterschrieb einen 1-Jahres-Vertrag. Die UPC Vienna Capitals haben zudem die Option auf eine Verlängerung um eine weitere Saison.