Linzer Nachwuchs in der Pflicht, Divis Sohn als Backup?
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marksoft -
23. Mai 2016 um 11:05 -
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Die Black Wings aus Linz sind schon aus Tradition eines der ersten Teams, das seinen Kader für die neue Saison komplett hat. Das ist auch dieses Jahr nicht anders. Während die Fans anderer Vereine gierig auf Kadernews warten, haben die Oberösterreicher den ihren schon so gut wie fertig. Dabei erhöht man die Erwartungshaltung auf den eigenen Nachwuchs und holt mit Dominic Divis einen neuen Hoffnungsträger ins EBEL Team.
Dominic Divis trägt einen großen Eishockeynachnamen. Der Torhüter ist Sohn von Reinhard Divis, seines Zeichens erster Österreicher, der in der NHL gespielt hat. Der gebürtige Feldkircher spielte bis 2014 in Salzburg, zeigte sich dann aber enttäuscht über die wenige Einsatzzeiten, die er bei den Red Bulls im Nachwuchs erhielt. Er folgte seinem Vater, der gerade in Linz als Goalietrainer aktiv war und wurde von den Oberösterreichern prompt in U18 und U20 eingesetzt. So kam er schließlich auch ins U18 Nationalteam, spielte eine herausragende WM und wurde zum besten Torhüter des Turniers gewählt.
Letzte Saison spielte der seit wenigen Tagen 19-Jährige in der U20 der Black Wings und gilt weiterhin als eines der größten Torhütertalente Österreichs. Unter Goalietrainer Jürgen Penker soll Divis immer näher an die EBEL herangeführt werden. Der nächste Schritt ist der Ruf in den erweiterten EBEL Kader der Linzer, der nun erfolgt ist. Divis wird gemeinsam mit dem insgesamt als schwächer eingeschätzten Florian Janny um die Nummer 2 Position rittern und demnach hat er große Chancen auf das ein oder andere Match in der EBEL.
Die Black Wings haben auch sonst wieder einige Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den EBEL Kader geholt und gleichzeitig den Druck auf diese erhöht. Stefan Gaffal gilt zwar weiterhin als Talent, könnte aber seine wichtigste Saison spielen. Er muss etwas zeigen, will er sich gegen die Konkurrenz durchsetzen und auf Dauer EBEL Eishockey in Linz spielen. Gaffal bekommt ebenso wie einige seiner jungen Kollegen mittels Spezialtraining im Sommer eine Sonderbehandlung. Hier sollen vor allem die physischen Defizite im Vergleich zu den Profis aufgeholt werden.
Ebenfalls im Kader ist mit Erik Kirchschläger ein Verteidiger, dem großes Potential nachgesagt wird. Er hatte letzte Saison einige Einsätze, spielte auch in den Play Offs und gilt als einer der ganz großen Hoffnungstärger bei den Oberösterreichern. „Unsere Prämisse lautet, dass immer der beste Spieler spielen soll“, erklärt Manager Christian Perthaler. „Dabei geht es nicht um Namen, sondern um Leistungen. Unsere Jungs bekommen zum Teil im Sommer ein Sondertraining und werden sich umso härter anstrengen müssen.“
Darüber hinaus wird es auch in der kommenden Saison eine Kooperation mit den Zeller Eisbären aus der gerade neu in Gründung befindlichen zweiten Liga geben. Details dazu folgen zu einem späteren Zeitraum. „Für uns ist es wichtig, dass unsere Spieler so viel wie möglich spielen“, so Perthaler. „Wir erwarten uns von Ihnen immer die bestmögliche Leistung – egal, ob im Training, in der EBEL oder bei unserem Kooperationspartner. Nur so können sie sich verbessern und in Zukunft zu Stammkräften werden, auf die wir uns verlassen können.“
Fakt ist, dass man den Österreichern im Team mehr Eiszeit geben möchte, dafür aber auch Leistung sehen will. Der Druck auf die nachstrebenden Cracks, sich zu beweisen, wird größer. Dafür hat man auch auf die Verlängerung eines Wunschspielers wie Marius Göhringer verzichtet und setzt darauf, dass aus dem Nachwuchsbereich jemand nachstößt, der die Fähigkeiten eines Lukas Haudum hat. Dieser ist bekanntlich von Linz nach Schweden gezogen und hat erst kürzlich sein WM Debüt gefeiert. Am Wochenende wurde bekannt, dass Haudum einen neuen Vertrag in Schweden unterschreiben konnte.
Das sieht man in Linz mit Stolz, denn lange galten die Black Wings als ein Team, das auf den eigenen Nachwuchs "vergisst". Seit einigen Jahren wächst aber der ein oder andere Rohdiamant im Nachwuchs heran, den es nun an die EBEL heranzuführen gilt. Gleichzeitig rittert man bei den Black Wings aber auch um den Kanadier Curtis Loik mit. Dieser hat eine österreichische Mutter, zählt als Österreicher und ist mit seinen 23 Jahren eine begehrte Transferaktie. Die Chancen der Stahlstädter sollen nicht schlecht stehen...
Aktueller Kader der Black Wings:
Tor (3):
Mike Ouzas (CAN)
Dominic Divis (AUT)
Florian Janny (AUT)
Abwehr (10):
Mario Altmann (AUT)
Marc-Andre Dorion (CAN)
Sebastien Piche (CAN)
Bernhard Fechtig (AUT)
Robert Lukas (AUT)
Jonathan D’Aversa (CAN)
Brett Palin (CAN)
Niklas Mayrhauser (AUT)
Erik Kirchschläger (AUT)
Gerd Kragl (AUT)
Angriff (16):
Brian Lebler (AUT)
Fabio Hofer (AUT)
Brett McLean (CAN)
Dan DaSilva (CAN)
Rob Hisey (CAN)
Philipp Lukas (AUT)
Kevin Moderer (AUT)
Daniel Oberkofler (AUT)
Patrick Spannring (AUT)
Joel Broda (CAN)
Rick Schofield (CAN)
Stefan Gaffal (AUT)
David Franz (AUT)
Mate Gaspar (AUT/HUN)
Laurens Ober (AUT)
Stefan Freunschlag (AUT)
Trainer:
Rob Daum