Dornbirns Kutzer: Jetzt können wir loslegen
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marksoft -
20. Mai 2016 um 22:00 -
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Bulldogs Manager Alexander Kutzer berichtet im Exklusiv-Interview von der Ligasitzung und erklärt, warum Dornbirn für den Verbleib von HDD Telemach Olimpija Ljubljana und gegen eine Aufstockung der Erste Bank Eishockey Liga gestimmt hat. Zudem sickerten Informationen über einen geplanten Freizeitpark der Bulldogs durch.
Seit dem Aus im Viertelfinale ist es um den DEC sehr ruhig geworden. Woran wird im Hintergrund gearbeitet?
Nach der Saison ist vor der Saison. Während man das Alte abschließt – Wohnungen und Autos zurückgibt, die Halle ausräumt, Spieler nach Hause bringt – versucht man ein Team für die neue Saison zu formen. Was jedoch sehr schwer ist, da bis vor wenigen Tagen noch viele entscheidende Variablen offen waren. Jetzt steht die Anzahl der Mannschaften und man weiß, welche Teams bei der WM in der A- resp. B-Gruppe spielen.
Während andere Teams fast täglich Erfolge am Transfermarkt verkünden, wurde im Ländle von offizieller Seite gerade einmal der Kapitän verlängert. Was steckt hinter dieser Strategie?<(B>
Die Strategie ist ganz einfach. Gib nur das Geld aus, das du hast! Wenn du weder Spielmodus noch die Menge der teilnehmenden Teams und dadurch die Anzahl der Spiele kennst, kannst du dein Budget nicht seriös planen. In unserem Fall sind auch die Reisewege ein großer Posten und es ist wichtig zu wissen, ob du zu einer zusätzlichen Mannschaft nach Ungarn musst, oder nicht. Auch potentielle neue Sponsoren wollen wissen, was Sache ist. Wir können ja schlecht sagen: Guten Tag, würden Sie gerne ein Sponsoring bei den Bulldogs machen? Im Moment wissen wir zwar noch nicht wann, wo und wie oft gespielt wird, aber das passt schon. Unsere Fans wissen, dass wir nach Zahlen, Daten und Fakten handeln, und genau das schätzen auch die Spieler. Jetzt kennen wir die Rahmenbedingungen und können loslegen.
In dem Fall täuscht der Eindruck, dass niemand für Dornbirn spielen will?
Das Gegenteil ist der Fall! Aber auch die Spieler und Agenten wollen wissen, wie eine Liga aussieht. Viele Spieler wollen zudem noch die WM abwarten. Für uns als Club ist das Wichtigste, dass die vereinbarten Gehälter bezahlt werden können. Und das geht ohne geplantes Budget nicht.
Seit einigen Tagen steht fest, dass die Liga mit denselben Teams starten wird. Hat Dornbirn für oder gegen Laibach gestimmt?
Diese zwei Tage in Salzburg waren sehr wichtig. In den verschiedenen Meetings wurden Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Der Spielmodus wurde abgestimmt und gemeinsam mit den Fernsehpartnern wurde ein Rahmenspielplan rund um Olympiaqualifikation, Champions Hockey League und B-WM erarbeitet. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, was da alles mit einbezogen werden muss! In puncto Laibach war unser Ansatz, dass sich richtige Partner auch in schlechten Zeiten nicht einfach fallen lassen. Laibach ist ein langjähriger Partner der Liga. Dennoch geht es auch um den Namen und das Ansehen der Liga und dazu gehört es auch seinen Verpflichtungen nach zu kommen. Wir haben unter der Voraussetzung, dass die offenen Löhne bis 15. Juni bezahlt werden, für ein Verbleiben zugestimmt.
Gemäß Medienberichten haben sich auch die zwei neuen Bewerber Budapest und Jesenice gut präsentiert. Warum wurde die Liga nicht aufgestockt?
Wachsen ist wichtig und gut, jedoch muss es ein gesundes und nachhaltiges Wachsen sein. Acht der zwölf Vereine müssen dieses Jahr mit dem Wartungserlass in Österreich fertig werden. Mit 14 Teams würden sich je nach Spielplan und Fahrtwegen die Budgets massiv verändern. Ein wichtiger Faktor war auch, dass wir die neuen TV Partner zufriedenstellen möchten. Das alles zusammen hat Dornbirn dazu bewegt, weiterhin für eine Zwölfer-Liga zu stimmen. Die Rahmenbedingungen für eine Aufstockung gehören langfristig und genau geplant.
Am zweiten Tag stand die Umsetzung des TV-Vertrags mit ServusTV und SKY auf dem Programm. Wie oft werden die Bulldogs nächstes Jahr zu sehen sein?
Das weiß ich noch nicht. Aber ServusTV und SKY geben richtig Gas und es wird viel für die Eishockeyfans gemacht. Natürlich wird nicht alles gleich im ersten Jahr umsetzbar sein, aber wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit diesen Partnern. Auch die Liga selbst hat ein paar geniale Ideen für die Fans ausgetüftelt.
SKY hat immer wieder versucht, sein Wochenprogramm mit Eishockey zu füllen. Werden vermehrt Spiele unter der Woche stattfinden?
Ja, sogar sehr viele Spiele. Das hat aber nichts mit SKY zu tun. Durch den späteren Saisonbeginn (Donnerstag, 15. September 2016) und den frühen WM-Termin (B-WM) reichen die Spieltage an den Wochenenden nicht mehr aus. Wie in Nordamerika üblich wird auch bei uns in Zukunft mehr unter der Woche gespielt werden.
Abschließende Frage, nachdem der Rahmen jetzt ja steht. Wann hat Dornbirn seinen Kader zusammen und ab wann können die Fans ihre Tickets kaufen?
Wir planen eine komplett neue Art der Mannschaftsvorstellung, mit der wir unsere Fans und Sponsoren Mitten im Sommer begeistern wollen. Ab diesem Termin werden dann auch die Karten erhältlich sein. Gemeinsam mit der Eröffnung des Bulldogs-Spieleparks wird das auf jeden Fall noch vor den Schulferien geschehen. Schon bald werden die genauen Termine und Einladungen dazu rausgehen.