Linz gewinnt Play Off Schlacht gegen Znojmo mit Comeback
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marksoft -
20. März 2016 um 22:52 -
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Was für ein Play Off Match in Linz! Die Black Wings lagen gegen Znojmo mit 3:4 hinten, haderten mit vielen Strafen und unzähligen verteilten Torgeschenken, ehe sie im letzten Drittel aufdrehten und noch mit 7:5 gewannen. Die Serie steht damit 2:2 und geht auf jeden Fall über 6 Partien.
Attraktives Eishockey bekamen die Fans in der ausverkauften Keine Sorgen EisArena gleich von Beginn weg geboten. Linz begann wie zu erwarten war sehr offensiv und sah sich bereits in der ersten Minute einem brandgefährlichen Konter gegenüber. Diese Spielweise sollte sich lange fortsestzen: die Black Wings optisch mit mehr Spielanteilen, aber aufs Tor waren die Tschechen deutlich gefährlicher.
Danach schien Znojmo den Ton angeben zu können, ließ eine erste Überzahl aber ungenützt und stand schließlich wenig später selbst unter Druck. Diese Phase brachte den Hausherren deren erstes Power Play, das aber wenig Zählbares brachte. In der 17. Minute dann doch noch die Führung für die Linzer: Olivier Latendresse, besser Scorer der Oberösterreicher in den Play Offs, traf ins kurze Eck. Das mussten sich die Referees allerdings zwei Mal ansehen, erst nach einem Videobeweis wurde der Treffer gegeben.
Die Oberösterreicher machten nach dieser Führung weiter Druck, Znojmo arbeitete sehr hart in der Abwehr. In der letzten Minute hatte Andrew Kozek eine Doppelchance, auf der Gegenseite scheiterte Sedivy an einem schönen Reflex von Mike Ouzas.
Diesen Ausgleich holten die Adler aber gleich zu Beginn des Mitteldrittels nach. 13 Sekunden waren gespielt, da bugsierte Marc-Andre Dorion die Scheibe mit dem Schuh ins eigene Tor und es hieß 1:1. Eine kalte Dusche für die Gastgeber, die Partie wurde danach etwas langsamer und umkämpfter. Am Gesamtbild änderte sich nichts: die Linzer bemüht, die Znaimer zielstrebiger und mit mehr Schüssen, die aufs Tor gingen.
Die Linzer schwächten sich in weiterer Folge selbst: Andrew Kozek bekam in der 28. Minute eine 5 plus Spieldauerstrafe, wenig später kassierten die Gastgeber die nächsten zwei Minuten, weil zu viele Spieler am Eis waren. Zwei Minuten mit zwei Mann weniger überstanden die Black Wings dann aber mit viel Einsatz und insgesamt ging man aus dieser 5-minütigen Phase unbeschadet hervor. Kaum komplett schnappte sich Olivier Latendresse Roman Tomas zum Zweikampf und saß daraufhin auf der Strafbank - insgesamt für 14 Minuten. Damit fehlten zwei wichtige Scorer im Spiel der Hausherren, die in Unterzahl agieren mussten und prompt das Gegentor kassierten. Colton-Yellow Horn bestrafte die Linzer für deren Undiszipliniertheit und Znojmo lag vorne.
Aber nicht lange: 57 Sekunden nach dem zweiten Tor der Gäste traf Marc-Andre Dorion zum Ausgleich für Linz. Ein unglaubliches Mitteldrittel war damit noch nicht zu Ende, denn wenig später kassierte auch Robert Lukas eine Strafe und Linz konterte zwei Mal in Unterzahl. Den ersten Versuch vergab Daniel Oberkofler noch, den zweiten setzte er für sein erstes Play Off Tor dieser Saison ins Netz. Nach 35 Spielen wieder ein Tor, die Stimmung an der Unteren Donaulände war ohrenbetäubend.
Es wurde aber schnell wieder leise, als Znojmo einen katastrophalen Fehler der Oberösterreicher an der eigenen blauen Linie dankend annahm und Cory Trivino Mike Ouzas nicht besonders gut aussehen ließ. So ging ein unterhaltsames Mitteldrittel mit insgesamt 5 Toren und einem 3:3 Zwischenstand zu Ende. Linz hatte zu viele Geschenke verteilt und stürmte weiterhin sehr intensiv auf das Gehäuse der Gäste. Das brachte Patrik Nechvatal in den Blickpunkt, das Tor machten seine Kollegen.
In der 44. Minute wurde Antonin Boruta freigespielt, sein Schuss schlug im Netz ein und Znojmo lag vorne. Kurze Zeit später sprachen die Referees nach einem Angriff der Gäste zwei Strafen gegen McLean und DaSilva aus, die sich zu lautstark beschwert hatten. Das ließ die Keine Sorgen EisArena endgültig zum Pulverfass werden. Zum zweiten Mal an diesem Abend ließen die Südmähren eine doppelte Überzahl ungenützt, führten aber weiterhin mit einem Tor Vorsprung.
Der war in der 49. Minute weg, denn Olivier Latendresse spielte die Scheibe über die Bande aus der Defensivzone, Rob Hisey ließ durchlaufen und plötzlich war Fabio Hofer alleine am Weg zum Tor. Der Vorarlberger ließ sich das nicht nehmen und netzte in der 49. Minute zum Ausgleich. Als die Hausherren im Anschluss einen Mann mehr am Eis hatten, schlug das beste Power Play der EBEL zu. Dan DaSilva fälschte direkt vor Nechvatal ab und knapp zehn Minuten vor dem Ende lag Linz wieder vorne.
Znojmo versuchte sofort zu antworten, das Match wogte hin und her, aber jetzt waren es die Black Wings, die abgebrühter und plötzlich auch effizient waren. 9 Minuten vor dem Ende stocherte Brett McLean die Scheibe zwischen den Beinen von Patrik Nechvatal durch und die Linzer führten mit 6:4.
Jetzt musste Znojmo riskieren, aber die Hausherren ließen nicht viel zu. 3:44 Minuten vor dem Ende nahmen die Adler aus Südmähren ein Time Out und holten ihren Torhüter vom Eis. Mit einem Mann mehr wollte man das Glück erzwingen. 102 Sekunden vor dem Ende, Linz hatte mehrfach knapp das Empty Net verpasst, kam Znaim wieder heran. Branislav Rehus verkürzte auf 5:6, es wurde wieder spannend. Den Sieg ließen sich die Daum-Schützlinge nicht mehr nehmen, Olivier Latendresse traf in der letzten Minute noch zum 7:5 und fixierte damit den Heimsieg für die Black Wings.
Die Serie steht damit 2:2 unentschieden, am Dienstag geht es in Znaim darum, wer sich den Matchpuck holt.
EHC LIWEST Black Wings Linz - HC Orli Znojmo 7:5 (1:0, 2:3, 4:2)
Tore: 1:0 Latendresse (17.), 1:1 Tomas (21.), 1:2 Yellow-Horn (35./PP), 2:2 Dorion (36.), 3:2 Oberkofler (38./SH), 3:3 Trivino (39.), 3:4 Boruta (44.), 4:4 Hofer (49.), 5:4 DaSilva (50./PP), 6:4 McLean (51.), 6:5 Rehus (59.), 7:5 Latendresse (60.).
Stand in der Best of Seven Serie: 2:2 (4:3, 0:3, 2:3, 7:5)