Re-Break! Znojmo holt mit Shutout den Halbfinalausgleich
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marksoft -
15. März 2016 um 21:54 -
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Die Meister der Taktik haben heute ihren Meister gefunden. Der HC Orli Znojmo setzte sich in Spiel 2 der Serie gegen die Black Wings in Linz mit 3:0 durch und lieferte dabei eine sehr reife und taktisch unglaublich kluge Partie ab. Das Re-Break und der Heimvorteil geht wieder an die Tschechen.
Der HC Orli Znojmo zog seine Konsequenzen aus dem ersten Match in dieser Serie und nahm vor Spiel 2 einen Torhüterwechsel vor. Der am Sonntag etwas unsicher wirkende Jan Lukas machte Patrik Nechvatal Platz und hatte gleich von Beginn weg einiges zu tun. Nach wenigen Sekunden setzte Andrew Kozek einen Versuch an die Stange, ehe die Tschechen selbst auch für Gefahr sorgen. Das Match wogte hin und her, aber noch schien die Abwehr der Oberösterreicher erneut die nötigen Blocks zu machen und die Abpraller wegwischen zu können.
Dann aber brachten sich die Black Wings durch Strafen selbst in Bedrängnis. Sebastien Piche saß gerade auf der Strafbank, als dann auch prompt die Führung für Znojmo fiel. Ein Weitschuss von Libor Sulak wurde von Mike Ouzas zwar gehalten, den Abpraller verwertete dann Roman Tomas ohne Probleme. Im siebten Saisonduell konnte Tomas damit zu fünften Mal ein Tor erzielen, nur in zwei Partien blieb er ohne Torerfolg. Wenig später standen die Südmähren schon wieder mit einem Mann mehr am Eis, dieses Mal retteten sie sich aber gerade noch gegen einen Konter durch Daniel Oberkofler. Es blieb dabei, dass Znojmo mehr vom Spiel hatte, Linz nur bedingt vor das gegnerische Gehäuse kam und damit dieses 1:0 nach 20 Minuten durchaus seine Berechtigung hatte.
Die Gäste zeigten auch im zweiten Drittel eine ausgezeichnete Auswärtsleistung und waren über weite Strecken die gefährlichere Mannschaft. Und dass, obwohl in der 23. Minute mit Jiri Beroun der Kapitän verletzt auf die Bank und wenig später in die Kabine musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mike Ouzas schon wieder jede Menge Schüsse entschärft und Linz suchte weiterhin nach seinem Rhythmus. Die Gastgeber zerschellten an genau jener Taktik, mit der sie selbst vor zwei Tagen so erfolgreich waren. Znojmo stand vor dem eigenen Tor unglaublich stabil und eng und ließ keine gefährlichen Szenen zu. Dadurch waren die Hausherren immer mehr zur Offensive gezwungen, was wiederum die Adler zu nützten wussten. In der 34. Minute hatten die Tschechen dann auch noch das Glück des Tüchtigen: ein Weitschuss wurde von Dorion unglücklich ins eigene Tor abgefälscht, es stand 2:0 für Znojmo.
Erst jetzt begannen die Oberösterreicher die Ärmel hoch zu krempeln und arbeiteten hart vor dem gegnerischen Tor, prompt wurden einige sehr gute Möglichkeiten herausgespielt, aber es fehlte weiterhin der Abnehmer vor dem Gehäuse von Nechvatal. Die Südmähren nahmen dieses 2:0 in die Pause mit und hatten damit alle Trümpfe in der Hand, das sofortige Re-Break zu schaffen. Diese Chance hielt Patrik Nechvatal in den ersten Minuten des letzten Drittels am Leben, denn er rettete im Sekundentakt zuerst gegen DaSilva und dann gegen Kozek.
Beinahe hätten die Gäste mit der Entscheidung geantwortet, aber Mike Ouzas rettete gegen einen Spacek Vorstoß gerade noch im letzten Moment. Das Match wurde nun etwas unruhiger, die Linzer mussten noch intensiver agieren und hofften in dieser Phase auch auf Strafen. Diesen Gefallen taten ihnen die sehr diszipliniert agierenden Südmähren aber nicht und so lief die Uhr gegen die Bestrebungen der Hausherren. In der 53. Minute war es dann aber so weit: Andre Lakos nahm die allererste Strafe für die Tschechen - jetzt brauchten die Daum-Schützlinge ihr berüchtigtes Power Play, das aber völlig aus ließ.
Die Fans an der Unteren Donaulände waren inzwischen mit der allerdings sehr guten Schiedsrichterleistung unzufrieden, riefen schon "Schiebung" und wollten mehr Strafen gegen die Tschechen, die diese aber nicht nahmen. Mehr als zwei Minuten vor dem Ende war Rob Daum daher gezwungen, seinen Torhüter rauszunehmen und auf volles Risiko umzustellen. Sehr oft hatten die Stahlstädter in dieser Saison solche Spiele gerade noch herum gerissen, gegen Znojmo wurde daraus aber nichts mehr. Yellow-Horn traf in der 59. Minute das leere Tor nicht, sondern nur das Außengestänge und ließ die Gastgeber weiter leben. Ein Time Out der Hausherren brachte diesen nichts mehr. Stattdessen trafen die Gäste in den letzten Momenten dieser Partie noch zum 3:0 Endstand.
Die Tschechen nahmen diesen Auswärtssieg mit, schafften damit das sofortige Re-Break in der Serie und holten sich damit das Heimrecht zurück. Somit wird aus der Best of Seven Serie ein Best of Five, das am Freitag in Tschechien weiter geht.
EHC LIWEST Black Wings Linz - HC Orli Znojmo 0:3 (0:1, 0:1, 0:1)
Tore: 0:1 Tomas (10./PP), 0:2 Bartos (34.), 0:3 Yellow-Horn (60./EN).
Stand in der Best of Seven Serie: 1:1 (4:3, 0:3)