EBEL nimmt zum KAC Penalty gegen Salzburg Stellung
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marksoft -
15. März 2016 um 06:58 -
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Diese Information ist eine Stellungnahme bezugnehmend auf die öffentlichen Kommentare von Teams und Medienvertretern über Entscheidungen von EBEL Schiedsrichtern beim siebten Viertelfinalspiel zwischen EC Red Bull Salzburg und EC-KAC.
Vorab ist es wichtig zu berücksichtigen, dass es in jedem Play-Off Spiel und in jeder Play-Off Serie einen Gewinner, aber auch leider einen Verlierer geben muss. Diese Tatsache ist eine Gegebenheit im Sport; wie im gesamten professionellen Eishockey Weltweit. Eine Tatsache, nicht allgemeingültig, aber trotzdem weit verbreitet in Mitteleuropa und speziell auch der EBEL ist es, dass wenn ein Team ein Spiel oder eine Play-Off Serie verliert, es leider sehr oft mit den Leistungen der Schiedsrichter argumentiert wird. Zurzeit passiert es wieder verstärkt, dass die Schiedsrichter regelmäßig, nach verlorenen Spielen, durch manche EBEL Teams und ihre lokalen Medien, negative Rückmeldungen erhalten.
In den EBEL Play-Offs 2016 wurden bis jetzt 26 Play-Off Spiele gespielt. Die Schiedsrichterleistungen waren in diesen 26 Spielen nie der entscheidende Faktor warum ein Spiel gewonnen oder verloren wurde. Die EBEL ist stolz auf die Leistungen der Schiedsrichter und ist zuversichtlich, dass dieses hohe Leistungsniveau auch weiterhin in den gesamten Play-Offs 2016 gehalten und erbracht werden kann.
Zur Veranschaulichung möchten wir das Spiel 7 in der Viertelfinal-Play-Off Serie RBS vs KAC am Freitag den 11. März 2016 als Beispiel nehmen. Dieses Spiel 7 im Viertelfinale war ein erstklassiges Eishockeyspiel. Die gesamte Aufmerksamkeit sollte den Teams, ihren Spielern, den Trainern und deren ausgezeichnete Leistung entgegen gebracht werden. Nach dem Spiel sollte der Fokus auf dem Spiel und bei den Teams, die alles am Eis gegeben haben, liegen.
Leider fokussierten sich die Kommentare nach dem Spiel hauptsächlich auf den zugesprochenen Penalty für den KAC und den damit verbundenen Entscheid der Schiedsrichter. Diese Kommentare basieren auf dem Unverständnis und der fehlenden Kenntnis der Eishockeyregeln. Die Realität, egal ob man sie akzeptieren will oder nicht, zeigt jedoch etwas anderes. Die Schiedsrichter haben mit dem Penalty für den KAC die richtige Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung war richtig und basiert auf den allgemeingültigen Regeln. Um dieses Missverständnis aufzuklären führen wir folgende Punkte an:
· Die Option den Penalty zu wiederholen existiert in dieser Situation nicht. Entweder der Entscheid am Eis bleibt bestehen, oder falls eine Regelverletzung durch den gegnerischen Torhüter herbeigeführt worden wäre, würde dies zu einem zugesprochen Tor führen.
· Der Torhüter hat seinen Schläger nicht nach der Scheibe, oder dem Scheibenführenden Spieler geworfen – so kann eine Strafe für „Werfen des Schlägers“ ausgeschlossen werden.
· Es gibt keine Regel die besagt, dass der Torhüter seinen Schläger nicht fallen lassen darf.
· Der Penaltyschuss ist beendet, wenn ein Spieler einen Schuss, oder den Versuch eines Schusses abgibt. Dieser Vorgang bezieht sich auf den Spieler des KAC, dem bei dem Versuch einen Schuss abzugeben der Schläger gebrochen ist. Durch diesen Vorfall war der Penaltyschuss zu diesem Zeitpunkt beendet.
· Der Torhüter bewegt seine Fanghand in die direkte Richtung aus der die Scheibe kommt. Diese Bewegung passiert auf natürliche Weise, er versucht die Scheibe zu stoppen und somit ein Tor zu verhindern. Dieser Vorgang wird als legal erachtet.
· Die „Video Goal Judge Review“ darf zu einer nachträglichen Überprüfung dieser Spielsituation nicht herangezogen werden, da diese Situation nicht unter die 9 im Regulativ ausgewiesenen Kriterien fällt, bei denen die Schiedsrichter einen Videobeweis für ihre Entscheidung heranziehen dürfen.
Die EBEL steht vollkommen hinter der Entscheidung ihrer Schiedsrichter; es wurde die richtige Entscheidung basierend auf dem IIHF Regelbuch und dem EBEL Casebook getroffen. Basierend auf diesen Regeln und nicht auf einschlägigen Meinungen, gibt es keinen Grund warum der Entscheid eines zugesprochenen Tores getroffen hätte werden können.
All jene, die noch immer denken, oder gedacht haben, dass bei diesem Penalty eine illegale oder bestrafenswerte Aktion stattgefunden hat, sollten in Betracht ziehen, dass es dazu keine Grundlage im Regelbuch gibt. Wären Sie ein Schiedsrichter und Sie hätten nur den Bruchteil einer Sekunde um eine Entscheidung zu treffen und diese wäre das zugesprochene Tor, dann stellt sich die Frage mit welcher Regel das zugesprochene Tor begründet werden könnte. Zurzeit existiert keine Regel die diese Entscheidung rechtfertigen würde.
Die Schiedsrichter befinden sich in einer klassischen „no win“ – Situation. Sie werden kritisiert obwohl sie die richtige Entscheidung getroffen haben.
Gratulation an beide Teams der Serie EC Red Bull Salzburg vs EC-KAC. Es war eine sportlich erstklassige Serie und ein großartiges Spiel 7. Beide Teams sorgten für sieben spannende und faire Spiele. Genau dieser Eindruck sollte nach dieser Serie in Erinnerung bleiben.
Abschließend kann gesagt werden, dass die EBEL mit den gezeigten Leistungen aller 8 Play-Off Teams absolut zufrieden ist. Genauso wie mit den Leistungen der Schiedsrichter in allen bisherigen 26 Play-Off Spielen.
Lyle Seitz
Erste Bank Eishockey Liga | Director of Hockey Operations
https://www.youtube.com/watch?v=ufrsC88-x88