Bozen dreht Partie gegen Linz zum ersten Sieg
-
marksoft -
1. März 2016 um 22:40 -
4.072 Mal gelesen -
0 Kommentare
15 Sekunden vor dem Ende sah alles nach einem 3:0 in der Serie für die bis dahin glücklich führenden Black Wings aus, doch dann schlug Gastgeber Bozen zu. Mit einem 4:4 ging es in die Verlängerung, in der die Südtiroler zuerst ein doppeltes Unterzahlspiel überstanden und dann zum verdienten Sieg kamen. Damit heißt es nur noch 2:1 für die Black Wings, die am Freitag zu Hause wieder so etwas wie Druck spüren werden.
Es war so etwas wie ein Spiel der letzten Chancen für den HC Bozen, der nach zwei Niederlagen zumindest diese Heimpartie unbedingt gewinnen musste, um nicht schon am Freitag mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Doch die Foxes begannen denkbar ungünstig und mussten gleich in der Anfangsphase mit zwei Mann weniger auskommen. Doch das bekannt starke Power Play der Black Wings konnte aus dieser frühen Chance kein Kapital schlagen und ließ sogar zwei Minuten mit zwei Mann mehr ungenützt.
Dennoch gingen die Stahlstädter in Führung: Dan DaSilva brachte die Gäste in der 8. Minute nicht unverdient mit 1:0 in Front, woraufhin die Bozener immer intensiver nach vorne stürmte. Noch waren die Versuche aber zu ungenau und vor allem von zu weit außerhalb, um Mike Ouzas in Bedrängnis zu bringen. Es war ein kleiner Ausflug des Linzer Schlussmanns, der schließlich den Ausgleich einleitete. Die Scheibe kam zu Joel Broda und der zog sofort ab - das 1:1!
Die Antwort der Oberösterreicher folgte aber prompt, denn Fabio Hofer durfte in der 11. Minute fast ungestört durch die Abwehrreihen des HCB fahren und verwertete schließlich auch noch seinen eigenen Nachschuss. Das dritte Tor des Stürmers in dieser Serie und die zweite Führung der Linzer. Diese schienen alles unter Kontrolle zu haben, ehe Kevin Moderer eine sehr unnötige Strafe kassierte. Und alle Serien gehen einmal zu Ende, so auch die des HCB im Power Play. Brodie Reid traf nämlich in der 18. Minute erstmals in dieser Serie bei numerischem Vorteil und so hieß es 2:2 zur ersten Pause.
Aus dieser kamen die Südtiroler dann bärenstark und absolvierten das bislang beste Drittel in diesem Viertelfinale. Die Mannschaft von Tom Pokel gab klar den Ton an, ließ Linz mit starkem und aggressivem Forechecking nicht ins Spiel kommen und spielte praktisch auf ein Tor. Was aber bei all der Vorteile fehlte war das Führungstor. Der HCB war einige Mal knapp dran, ließ aber weiterhin zu viele Power Plays ungenützt. Die beste Möglichkeit hatte noch Insam in der 37. Minute, als er im Power Play nur ganz knapp übers kurze Kreuzeck zog.
Von den Black Wings war nur wenig in diesem Drittel zu sehen. Einzig in den letzten Minuten kamen sie zu einigen Kontergegenstößen, wirkten aber ansonsten zu sehr mit dem nun sehr aggressiven Spiel der Hausherren beschäftigt, als dass sie nach vorne Akzente setzen konnten. Das sollte sich für die Füchse lohnen, denn sie ließen im letzten Drittel nicht locker und gingen schließlich im doppelten Power Play verdient durch einen Weitschuss von McMonagle in Führung.
Auch nach diesem 3:2 blieben die Hausherren klar tonangebend und suchten die Entscheidung. Mike Ouzas rettete in der 45. Minute sehenswert und hielt das Ergebnis für die Black Wings eng. Ein Save, der für Bozen Folgen haben sollte, denn diese mangelnde Chancenauswertung wurde bestraft. Gleich doppelt: denn die ersten beiden wirklich gefährlichen Vorstöße der Linzer in diesem Drittel führten gleich zu Toren. Zuerst glich Fabio Hofer zum 3:3 aus, nur wenig später war Olivier Latendresse am langen Eck zur stelle und bugsierte die Scheibe zum 4:3 für die Oberösterreicher ins Netz.
Mit zwei schnellen Angriffen hatten die Daum-Schützlinge dieses Match auf den Kopf gestellt und Bozen wankte dadurch. Die Italiener taten sich fünf Minuten vor dem Ende sehr schwer, ihr Spiel aufzuziehen, zu abgeklärt agierten nun die Stahlstädter. Die hatten bei einem Stangenschuss von Jason Ulmer jetzt sogar die besseren Chancen. Aber das Team von Tom Pokel bekam noch eine Chance, als Sebastien Piche 4:35 Minuten vor dem Ende auf der Strafbank Platz nahm. Aber wieder blieben die Hausherren harmlos.
103 Sekunden vor dem Ende nahm HCB Trainer Tom Pokel sein Time Out und besprach mit seiner Mannschaft, wie er dieses Match doch noch drehen wollte. Jaroslav Hübl blieb gleich draußen, die Foxes versuchten mit einem Mann mehr zum Erfolg zu kommen. Beinahe schienen die Gäste dieses Match über die Zeit retten zu können, doch dann war es Joel Broda, der 15 Sekunden vor dem Ende das 4:4 erzielte und die Palaonda zum Tollhaus machte. Es ging in die Verlängerung.
In dieser lieferten sich beide Mannschaften einen Schlagabtausch, bis die Black Wings fast 2 Minuten mit zwei Mann mehr agieren konnten. Gerade in dieser Phase versagte aber das beste Power Play der EBEL völlig, weil Bozen sehr geschickt und aggressiv gegen das langsame Überzahlspiel agierte. Die Belohnung machte dann Saviano für die Hausherren klar: er traf in der 72. Minute zum 5:4 Sieg für die Hausherren und verkürzte die Serie damit auf 1:2.
HC Bozen - EHC LIWEST Black Wings Linz 5:4 n.V. (2:2, 0:0, 2:2, 1:0)
Tore: 0:1 DaSilva (8.), 1:1 Broda (10.), 1:2 Hofer (11.), 2:2 Reid (18./PP), 3:2 McMonagle (44./PP2), 3:3 Hofer (47.), 3:4 Latendresse (48.), 4:4 Broda (60.), 5:4 Saviano (72.).
Zwischenstand in der Best of Seven Serie: 1:2 (3:5, 3:4, 5:4 n.V.)