Rosige Zeiten kommen auf den HC Orli Znojmo zu: im letzten Grunddurchgangsspiel schnappten sich die Tschechen ihr Ticket für die Champions Hockey League und als leichte Hürde im Viertelfinale der Erste Bank Eishockey Liga soll Dornbirn herhalten.
"Jetzt sind wir wirklich alle glücklich", sagte ein beflügelter Marek Biro, nachdem sich der HC Orli Znjomo im letzten Spiel nach einem 1:3-Rückstand gegen Dornbirn den Sieg krallte. Nicht ausschließlich wegen dem Pickrecht und dem Heimvorteil, vor allem auch um als tschechisches Team in der Champions Hockey League mit am Start sein zu können.
Die Adler aus der nur 12 km von der Grenze entfernten tschechischen Weinstadt Znaim spielten zehn Jahre (1999 bis 2009) in der höchsten heimischen Liga, ehe aus finanziellen Gründen in der Erste Bank Eishockey Liga angeklopft wurde. Seit der Saison 2011/12 wird bei den Österreichern mitgemischt. Über den österreichischen Umweg (Anm.: die EBEL hat vier CHL-Startplätze) darf Znaim neben den heimischen Extraliga-Klubs jetzt auch die tschechische Nation im internationalen Elite-Bewerb vertreten.
Noch steckt der kleine Bruder der UEFA Champions League zwar in den Kinderschuhen, doch die Tendenz stimmt. „Sportlich bin ich von der zweiten Saison begeistert und auch das Commitment der Medien sowie das Faninteresse hat zugenommen“, weiß CHL-Geschäftsführer Martin Baumann. Saison Nummer Drei soll 2016/17 aufgrund von bestehenden Verträgen im selben Modus ausgetragen werden. Danach soll sich gemäß dem Schweizer CEO einiges ändern. Baumann spricht eine sportliche Qualifikation ohne Fixstarter sowie ein kleineres Teilnehmerfeld an.
Keine Play-off Serie gewonnen
Aktuell steht der HC Orli Znojmo mit dem Viertelfinale in der Erste Bank Eishockey Liga vor einer gewaltigen Bewährungsprobe. In der fünften Saison soll erstmals diese Hürde genommen werden. In der Vergangenheit wurden die Tschechen von Zagreb, Wien, Linz und Klagenfurt in die Urlaub geschickt.
Aus diesem prekären Grund wurde die Auswahl des Gegners auch mit Sorgfalt durchgeführt.
„Wir haben uns eine Mannschaft ausgesucht, die uns diese Saison gut gelegen ist und hoffen dadurch, dass wir endlich über die erste Runde kommen. Die Entscheidung ist nicht leicht gefallen“, erklärt Stefan Kulhanek. Das letzte Spiel habe gemäß dem Znaimer Sportmanager für den internationalen Bereich keinen Einfluss mehr auf die Auswahl gehabt. „Wir haben uns schon Tage davor darüber Gedanken gemacht“, so Kulhanek.
Trotz der mageren Saisonbilanz zeigen die Vorarlberger keine Angst von den Adlern überflügelt zu werden. „Lieber verliere ich fünf Mal gegen Znaim im Grunddurchgang und gewinne dafür vier Mal im Playoff“, lautet die Ansage von DEC Verteidiger Robert Lembacher.
Der Auftakt der Best-of-Seven Serie steigt am Freitag (18:30 Uhr) in Znaim. Zuhause dürfen die Bulldogs am Sonntag (17.30 Uhr) ans Werk.