Seit dem Beginn der Zwischenrunde läuft in der Erste Bank Eishockey Liga der Testbetrieb, mit den Play Offs sollen dann Daten auch veröffentlicht werden. Die Rede ist von der Erfassung der Eiszeit pro eingesetztem Spieler, was vor allem im Hinblick aufs nächste Jahr besondere Bedeutung bekommt. Und da macht man in der EBEL mal wieder halbe Sachen…
###Grundlage für Österreicher Topf
Zur Erklärung: bislang gab es in der Erste Bank Eishockey Liga keine Time On Ice Erfassung, was technische und auch personelle Gründe hatte. Allerdings wird in der EBEL nächstes Jahr der sogenannte Österreicher-Topf eingeführt. Je mehr Nachwuchsspieler ein Team tatsächlich einsetzt und je länger diese dann spielen, umso mehr Geld gibt es für die jeweiligen Vereine.
Dadurch sollen die Einsatzzeiten der Österreicher angehoben werden. In der Theorie wird es durch zusätzliches Geld mehr Eiszeit geben und dadurch profitiert das Nationalteam. So weit so gut. Das Advanced Statistics Paket wurde in der Generalversammlung beschlossen und hat jetzt auch umgesetzt zu werden.
Die Freude darüber ist groß, selbst Branchenkenner wie ein Bernd Freimüller (Laola1) jubilieren und meinen, dass man endlich von unabhängiger Stelle die Eiszeit erfahren wird.
Und genau da liegt der Denkfehler! Die Eiszeit wird von genau jenen Statistikteams manuell erfasst, die auch die anderen Matchstatistiken erheben. Diese Statistiker werden vom Verein gestellt, was keinesfalls „Unabhängigkeit“ bedeutet. Ohne an dieser Stelle diesen freiwilligen, engagierten Mitarbeitern irgendetwas unterstellen zu wollen, aber wer garantiert, dass diese Eiszeiten tatsächlich korrekt erfasst werden? Wurde in den letzten Jahren nicht immer kritisiert, dass die Statistiken nicht stimmen (PlusMinus, Schüsse usw.)? Und jetzt wird wohlgemerkt manuell (mit einem Klick am Computer für das Betreten des Eises, für einen weiteren wenn er runtergeht) die Eiszeit ermittelt. Ist hier nicht der Schummelei Tür und Tor geöffnet, um etwas mehr vom Österreichertopf zu erhalten? Wer verhindert, dass bei den Youngsters am Eis dieser Klick ein paar Sekunden später erfolgt? (und ja, das summiert sich auf eine Saison mit 50+ Spielen). Darauf die Ausschüttung von Sponsorengeldern zu basieren ist mutig. Darüber hinaus haben die Vereine schon jetzt schwere Probleme, Mitarbeiter zu finden, die sich freiwillig diesen Job antun. Mit dem Wartungserlass im nächsten Jahr befürchten viele Vereine, dass man hier ganz massive Rückgänge zu beklagen haben wird, was freiwillige Mitarbeiter betrifft. Gut, dass es hier dann noch einen Stressfaktor mehr gibt, denn das Erfassen von Time on Ice auf manuelle Art und Weise ist Stress pur. Wer es nicht glaubt, der soll sich einmal ein Drittel lang wirklich auf Wechsel konzentrieren. Jeder Wechsel bedeutet binnen weniger Sekunden 10 Clicks – pro Team! Und dann kommen in der nächsten Sekunde ja schon wieder die nächsten Spieler aufs Eis… ###Alternative: Automatisches System Beschlossen haben es wie so oft die Vereinspräsidenten, in der Ebene darunter schüttelt man den Kopf darüber. In Linz erwägt man diese ungenaue Messung nicht zu forcieren. Hier könnte ein automatisches System kommen, das ein Sponsor der Oberösterreicher implementieren möchte. Warum das nicht ligaweit so ist? Weil es etwas kostet. Und sobald es ums liebe Geld geht, wird es auch in der EBEL eng. Schon diese Saison mussten die Teams für das Gamecenter der Liga tief in die Tasche greifen. Fast 50 Runden nach Ligastart 2015/16 gibt es aber noch immer nicht alle Kameraperspektiven bei allen Teams, die man dafür benötigen würde. Von der Internetverbindung dafür einmal ganz abgesehen. Wie überfallsartig diese Time On Ice Statistik eingeführt wurde, zeigt ein Blick auf die letzte Woche. Am Freitag wurde erstmals testweise erfasst. Das Programm wurde zumindest an einige Vereine erst am späten Donnerstagabend an die Vereine weitergegeben. Keine 24 Stunden später sollten die Statistiker dann dieses neue Feature ohne echte Einschulung direkt in den Eishallen erstmals durchführen. Selbst für eine Testphase eine schlechte Zeitplanung, die nur zu Lasten der Nerven derer ging, die ohnehin schon Kritik für etwas einstecken müssen, das sie freiwillig und in ihrer Freizeit (das bedeutet also neben der Arbeit!) machen: die Statistiker. Keine Frage: die Erfassung der Eiszeit macht großen Sinn und ist nicht nur für Fans und Medien wichtig. Es geht hier um das Wie und hier scheint man in der EBEL kein besonderes Augenmerk auf die Genauigkeit zu legen. Damit sind Diskussionen Tür und Tor geöffnet.
#EBEL: Time-on-ice-Statistik ab Freitag (endlich) in allen Hallen in Betaphase, aber Stats noch nicht öffentlich. Erfasser sind klubneutral.
— Bernd Freimueller (@bfreimueller) 19. Januar 2016
Und genau da liegt der Denkfehler! Die Eiszeit wird von genau jenen Statistikteams manuell erfasst, die auch die anderen Matchstatistiken erheben. Diese Statistiker werden vom Verein gestellt, was keinesfalls „Unabhängigkeit“ bedeutet. Ohne an dieser Stelle diesen freiwilligen, engagierten Mitarbeitern irgendetwas unterstellen zu wollen, aber wer garantiert, dass diese Eiszeiten tatsächlich korrekt erfasst werden? Wurde in den letzten Jahren nicht immer kritisiert, dass die Statistiken nicht stimmen (PlusMinus, Schüsse usw.)? Und jetzt wird wohlgemerkt manuell (mit einem Klick am Computer für das Betreten des Eises, für einen weiteren wenn er runtergeht) die Eiszeit ermittelt. Ist hier nicht der Schummelei Tür und Tor geöffnet, um etwas mehr vom Österreichertopf zu erhalten? Wer verhindert, dass bei den Youngsters am Eis dieser Klick ein paar Sekunden später erfolgt? (und ja, das summiert sich auf eine Saison mit 50+ Spielen). Darauf die Ausschüttung von Sponsorengeldern zu basieren ist mutig. Darüber hinaus haben die Vereine schon jetzt schwere Probleme, Mitarbeiter zu finden, die sich freiwillig diesen Job antun. Mit dem Wartungserlass im nächsten Jahr befürchten viele Vereine, dass man hier ganz massive Rückgänge zu beklagen haben wird, was freiwillige Mitarbeiter betrifft. Gut, dass es hier dann noch einen Stressfaktor mehr gibt, denn das Erfassen von Time on Ice auf manuelle Art und Weise ist Stress pur. Wer es nicht glaubt, der soll sich einmal ein Drittel lang wirklich auf Wechsel konzentrieren. Jeder Wechsel bedeutet binnen weniger Sekunden 10 Clicks – pro Team! Und dann kommen in der nächsten Sekunde ja schon wieder die nächsten Spieler aufs Eis… ###Alternative: Automatisches System Beschlossen haben es wie so oft die Vereinspräsidenten, in der Ebene darunter schüttelt man den Kopf darüber. In Linz erwägt man diese ungenaue Messung nicht zu forcieren. Hier könnte ein automatisches System kommen, das ein Sponsor der Oberösterreicher implementieren möchte. Warum das nicht ligaweit so ist? Weil es etwas kostet. Und sobald es ums liebe Geld geht, wird es auch in der EBEL eng. Schon diese Saison mussten die Teams für das Gamecenter der Liga tief in die Tasche greifen. Fast 50 Runden nach Ligastart 2015/16 gibt es aber noch immer nicht alle Kameraperspektiven bei allen Teams, die man dafür benötigen würde. Von der Internetverbindung dafür einmal ganz abgesehen. Wie überfallsartig diese Time On Ice Statistik eingeführt wurde, zeigt ein Blick auf die letzte Woche. Am Freitag wurde erstmals testweise erfasst. Das Programm wurde zumindest an einige Vereine erst am späten Donnerstagabend an die Vereine weitergegeben. Keine 24 Stunden später sollten die Statistiker dann dieses neue Feature ohne echte Einschulung direkt in den Eishallen erstmals durchführen. Selbst für eine Testphase eine schlechte Zeitplanung, die nur zu Lasten der Nerven derer ging, die ohnehin schon Kritik für etwas einstecken müssen, das sie freiwillig und in ihrer Freizeit (das bedeutet also neben der Arbeit!) machen: die Statistiker. Keine Frage: die Erfassung der Eiszeit macht großen Sinn und ist nicht nur für Fans und Medien wichtig. Es geht hier um das Wie und hier scheint man in der EBEL kein besonderes Augenmerk auf die Genauigkeit zu legen. Damit sind Diskussionen Tür und Tor geöffnet.