Bekommt die Erste Bank Eishockey Liga Zuwachs aus Italien? Der SV Ritten hat gestern, noch rechtzeitig vor der Meldefrist für die kommende Saison, einen Antrag auf Aufnahme in die länderübergreifende Liga gestellt. Damit könnten schon bald zwei südtiroler Vereine in der EBEL zu Gange sein.
Eishockey in Ritten hat schon eine sehr lange Tradition, denn bereits 1929 wurde der damalige SC Ritten als einer der ersten Eishockeyvereine in Italien gegründet. Mitte der 80er Jahre schlossen sich mehrere Teams aus der Region zum heutigen SV Ritten zusammen und der neu gegründete Verein stieg auch prompt in die höchste Spielklasse auf. Zwei Jahre später ging es aber schon wieder in die Serie B, ein Zustand, der bis ins Jahr 2004 anhielt. Dann schaffte Ritten den Aufstieg erneut und es gab erste schöne Erfolge im Cup. Im Jahr 2014 holte Ritten zum bislang einzigen Mal den Meistertitel in Italien.
„Die Situation in der höchsten italienischen Liga ist alles andere als rosig“, erklärte Ritten-Präsident Thomas Rottensteiner, „man lebt in den Tag hinein, ohne sich Gedanken für die Zukunft zu machen. Deshalb ist es extrem schwierig, langfristig zu planen. Infolgedessen hat sich der Verein entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen.“
Das Problem des SV Ritten könnte die Heimspielstätte sein, denn die Arena in Ritten entspricht nicht dem Standard in der Erste Bank Eishockey Liga. Dennoch sieht man sich bei den Südtirolern in einer guten Position. „Wir wollten unsere Pläne den beiden Verbänden offenbaren“, so Rottensteiner, „nun warten wir ab, wie die EBEL entscheidet. Von unserer Seite aus sind wir voll überzeugt und ich hoffe, dass auch die Antwort der EBEL positiv ausfallen wird. Unser Verein ist gut strukturiert, steht auf soliden wirtschaftlichen Beinen und kann auch eine Mannschaft zusammenstellen, die in der österreichischen Liga mithalten kann.“
Bereits seit geraumer Zeit gibt es in der EBEL Gerüchte über einen weiteren möglichen Zugang aus Italien. Hier wurde immer wieder mit Mailand spekuliert. Auch das Interesse von einem zweiten ungarischen Verein (Budapest) soll weiterhin bestehen. Wirklich konkret war das aber alles bislang nicht.
Rein sportlich läuft es für Ritten derzeit sehr gut: in der Tabelle der höchsten italienischen Spielklasse führt man vor Pustertal und Sterzing.